Teil 1

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Shooters PoV

Schwärzen umhüllte mich. Mir war warm und kalt zugleich.
Ich konnte nichts sehen, meine Augen wollten sich nicht öffnen. Oder waren sie bereits offen? Ich wusste es nicht.
Wo war ich? Was war passiert? Wollte ich es überhaupt wissen?
Ein Kribbeln durchzog meine Finger, jedoch konnte ich sie nicht bewegen, ich war gelähmt.
Doch plötzlich, wie ein einschlagender Blitz, wurde es hell.
Gleißende weißes Licht umhüllte mich.
Dann wurde es wieder Dunkel um mich herum.



Schlagartig öffneten sich meine Augen und ich saß aufrecht.
Für einen Moment war ich geblendet von dem hellen Sonnenlicht.
Ich hörte Vogelgezwitscher und Stimmen.
Was sagten sie? Ich konnte sie nicht verstehen.
Mein Blick riss sich von dem strahlend blauen Himmel los, fixierte die Menschen, die um mich herum standen.
Schnell sprang ich auf, wollte nach meiner Kanone greifen, doch sie war nirgends.
'Was?', dachte ich und verengte meine Augen. Die Menschen um mich herum hatten ihre Waffen gezogen.
"Hey, wartet mal kurz!", rief jemand dazwischen.
Verwirrt blickte ich den blau-schwarzhaarigen Jungen an, der zwischen der Menge hervortrat.
Sein Haar war ein wenig wirr und er hatte tiefblaue Augen. Eine seltsame Aura ging von ihm aus, das fiel mir sofort auf.
"Ich glaube nicht, dass sie gefährlich ist." Der Junge grinste und entblößte dabei seine Eckzähne, die ein wenig spitz waren.
'Was soll das heißen?', raunte ich gedanklich, sprach es jedoch nicht aus. In meiner Lage wäre es bestimmt besser so.
Der Junge beugte sich ein wenig zu mir herunter und ging dabei in die Hocke.
"Hi, ich bin Okumura Rin.", stellte er sich vor.
'Rin also.', dachte ich und sah ihn abschätzig an.
"Und wer bist du?", fragte er ohne sein Grinsen zu verlieren.
"Black☆Rock Shooter.", knurrte ich ohne irgendwelche Emotionen zu zeigen.
"Komischer Name.", warf 'Rin' ein. "Und wie bist du hierher gekommen?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Bin mir nicht sicher. Wo bin ich überhaupt?"
"An der Heiligkreuz-Akademie."
'An der Heiligwas-Akademie?'
Gefasst sah ich nun zu den Menschen um mich herum. "Was tut ihr da? Richtet eure Waffen nicht auf mich."
Der Junge begann, an mir zu schnüffeln, was mich angeekelt und verstört schnaubte ließ.
"Du scheinst kein Dämon zu sein, aber dein Geruch ist ... anders. Irgendwie seltsam.", murmelte er sichtlich verwirrt.
"Tch, Dämonen? Bist du ein Kind oder was? Es gibt keine Dämonen, das weiß doch jedes Kind.", raunte ich genervt und sah ihm in die meerblauen Augen.
"Huh? Was?" Mit leichter Verwunderung und Verwirrung sah Rin mich an, was mich schnaubte ließ.
Wer glaubte schon noch an Dämonen? Also echt!



Rins PoV

Was sagte sie da? Keine Dämonen? Er und ein Kind?
"Was?", brachte ich nur verwirrt heraus und sah - nein, starrte schon in ihre seltsam faszinierenden blauen Augen. Die Iris schimmerte in einem weiß, nicht wie üblich in schwarz.
Endweder dieses Mädchen, diese 'Black Rock Shooter', trug Kontaktlinsen oder sie war eindeutig kein Mensch.
Ich tippte auf letzteres, da sie einen seltsamen Geruch hatte, der weder menschlich, noch dämonisch war.
Was war sie?
"Tch", schnaufte die schwarz-blauhaarige genervt und starrte ihn ohne irgendwelche Emotionen an.
"Was bist du?", fragte ich sie und legte den Kopf ein wenig schief.
"Ich verstehe die Frage nicht."
"Was bist du?", widerholte ich mich, "Ein Mensch bist du jedenfalls nicht."
Black Rock Shooter strich sich einmal durch den Pony um ihn zu richten.
"Eine gute Frage", sagte sie leise, "Was bin ich?"
Ich konnte betrübtheit in ihren Blick erkennen. Selbstzweifel.
Doch im nächsten Moment setzte sie wieder einen kühlen Blick auf. Für einen Moment dachte ich, ich hätte es mir nur eingebildet, doch ich war mir sicher.
"Naja, was auch immer du bist, du bist nicht gefährlich.", sagte ich schließlich mit einem breiten Grinsen.
Das Mädchen mit den langen Haaren sah mich an und gab eine Art Knurren von sich.
"Tch", machte sie nur, "Wenn du wüsstest."
Mein grinsen wurde breiter.
"Ich glaube, du kannst meine Freundin sein!", meinte ich.
Shooter (so nannte ich sie nun) sah mich finster an und drehte sich leicht von ihm weg.
"Ich brauche keine Freunde.", raunte sie.
"Was redest du da? Jeder braucht Freunde!" Ich hob den Blick und sah zu meinem älteren Bruder. "Yukio, können wie sie behalten?"
Die 'Brillenschlange' sah mich ein wenig genervt an, nickte jedoch. "Meinetwegen."
Ich grinste und nahm Shooters Hand.
Ehe sie sich versah und auch nur reagieren konnte, zog ich sie auf die Beine.
Kurz sah ich mich um.
Wo waren die ganzen Leute hin? Naja, egal.
Ich ging mit Shooter und meinem Bruder im Schlepptau in unser Wohnheim, das wir für uns alleine hatten.
Schnell warf ich einen Blick zu Shooter, die nur monoton zu Boden sah und schwieg. Scheinbar hatte sie es aufgegeben, sich irgendwie zu wehren oder so in der Art.
Das würde bestimmt lustig werden!

Behind Blue EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt