Hier mal wieder ein Kapitel :) :
xxx
Als ich meine Augen wieder aufschlug lag ich Zuhause in meinem Bett. Hatte ich doch nur geträumt? War alles nur ein böser Albtraum? Blake!
Ich sprang aus dem Wirrwarr von Bettdecke, die mit meinen Beinen eins wurde und stürmte aus dem Zimmer. Die Treppe nach oben hetzte ich auch immer zwei Stufen gleichzeitig nehmend. Nun lagen nur noch zwei Stufen vor mir, die ich auch mit Leichtigkeit hinter mir ließ. Aber anscheinend mit zu viel Leichtigkeit, denn mit meinem Glück hust Ironie hust blieb ich an der Letzten hängen, flog im hohen Bogen hin und schlitterte über den Boden bis kurz vor einer Wand. Ich rappelte mich wieder auf und platzte hoffnungsvoll in Blakes Zimmer. Wo bist du bloß? Das Zimmer war leer. Kein Blake weit und breit. Gerade als ich nach ihm rufen wollte erblickte ich ein Bild. Er saß auf einer Bank vor dem Bach in dem Wald, der keine 3 Minuten von hier aus zu erreichen war.Mit Jacob auf dem Arm saß ich auf seinem Schoß und wir lachten glücklich. Mir war das Bild unbekannt, allerdings kannte ich diese Stelle zu gut.Dorthin bin ich immer geflüchtet, wenn ich Ruhe brauchte und Blake ging es nicht anders, wie wir durch einen Zufall bei einem Zusammentreffen herausfanden. Von diesem Moment an gingen wir fast täglich zu diesem Bach und unterhielten über alles mögliche. Das Rauschen des Wassers beruhigt einen ungemein.
Ich machte mich auf den Weg dorthin mit der Hoffnung Blake dort anzutreffen.
Wird er wirklich da sein? Sowie früher? Es kommt mir so vor als hätte ich Jahre nicht mehr mit ihm gesprochen, dabei waren es erst ein paar Monate – nein, Wochen– her. Obwohl... warte! Das war alles nur ein Traum oder? Der Traum hatte sich doch so echt angefühlt. Als wären die beiden Chaoten real und ich spüre sogar noch Aces Wärme und Anwesenheit. Gruselig und verrückt, wenn ihr mich fragt. Egal. Ich werde Blake gleich(hoffentlich) wiedersehen!
Mein Tempo beschleunigte sich und auch meine Schritte wurden immer größer bis ich sprintend im Wald ankam. Mein Herz raste, meine Lungen brannten und meine Haare wehten im Wind hinter mir her, wie die Mähne eines galoppierendes Pferdes.
„Blake" , ich wollte nach ihm schreien, meine Lippen bewegten sich auch, doch es kam kein Ton heraus. BLAKE!? Wo bist nur Blake?
Meine Schritte wurden wiederkleiner und schließlich blieb ich dort stehen und lauschte, falls ich irgendetwas hören sollte. So stand ich nun hier mit geschlossenen Augen, um mich besser auf das Hören konzentrieren zu können und ließ mir die Haare vom Wind zerzausen. Die verfärbten Blätter des Herbsts wurden auch vom Wind erfasst, flogen raschelnd durch die Luft und sogar die Bäume wogen leicht hin und her. Mit geschlossenen Augen bewegte ich mich langsam, aber mit großen Schritten, vorwärts in die Richtung, zu der ich mich hingezogen fühlte. Nach ein paar Metern öffnete ich wieder meine Augen und eilte weiter zu dem Ort, den ich so gut kannte, den ich auf dem Bild gesehen hatte und zu den ich mich so hingezogen fühlte.
Das Wetter war stürmisch und die Sonne verzog sich hinter dunkelgrauen Wolken. Der Wind wurde stärker und ein paar warme, fette Tropfen prasselten auf den Wald und mich herab.
Langsam kam die Trauerweide in Sicht unter der die Bank stand. Ich lief weiterhin auf den Bach zu, der schon leicht angeschwollen war und fast über das Ufer trat.Mein Blick schweifte ein paar Mal die Umgebung ab, doch ich wurde enttäuscht, denn Blake war nicht aufzufinden. Trotz des nassen und aufgeweichten Bodens, ließ ich mich auf ihn sinken und zog die Beine an meine Brust, sodass ich die Arme davor verschränken konnte.Traurig blickte ich auf den Bach und in mein Spiegelbild, das durch die Regentropfen immer wieder gebrochen wurde. Durch den nassen Waldboden und die von oben kommenden Tropfen weichten meine Klamotten durch und wurden schwerer. Ich schloss kurz die Augen, um mich wiederzu sammeln und lehnte mich nach hinten, während ich mich mit den Unterarmen abstützte. Erst als sich ein salziger Geschmack sich aufmeinen Lippen ablegte, wusste ich, dass ich weinte und meine Wangen nicht nur durch den Regen nass wurden.
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Ich habe dich lieb...
Fiksi RemajaWas macht man, wenn man 17 Jahre alt ist und alleine in eine fremde Stadt ziehen muss? " Wieso ich!?" Diese Frage stellt sich Ruby immer und immer wieder. Ihre Depressionen und Panikattacken wurden auch schlimmer...und als wäre das nicht schon genug...