Böses Erwachen

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Das erste was ich spürte war Schmerz. Dumpfer, pochender Schmerz.

Dann spürte ich, wie sich etwas Festes um mein Handgelenk legte, und festgestellt wurde.

Ich öffnete vorsichtig mein linkes Auge.

Zuerst, wurde ich geblendet. Ein greller Lichtblitz stach mir entgegen.

Ich schloss das Auge wieder. Mein Augenlied leuchtete mir rot entgegen.

Nach einer Weile, erlosch das Licht wieder.

Ich öffnete diesmal vorsichtig beide Augen.

Ich starrte zu einer weißen Zimmerdecke rauf, und lag auf einem Bett.

Es roch nach Krankenhaus, eine typische Mischung aus Desinfektionsmittel und klinischer Reinheit.

Ich hob den Kopf. Ich lag auf einem Krankenhausbett, in einem Einzelzimmer.

Mir gegenüber, saß ein Polizist in Uniform auf einem Stuhl und spielte mit seinem Handy.

Als ich meinen Kopf drehte entdeckte ich neben mir, auf einem Beistelltisch einen silbernen Schlüssel.

Ohne zu überlegen streckte ich den linken Arm danach aus. Gab einen metallischen Ton als die Handschellen mich abrupt abbremsten. Wenigstens wusste ich jetzt wofür die Schlüssel gut waren.

Der Polizist schreckte zusammen, sah von seinem Smartphone auf, tippte eine Nummer ein, und hielt es sich ans Ohr.

,,Sie ist wach." sagte er knapp, und legte wieder auf.

Er stand auf und holte sich den Schlüssel vom Beistelltisch. 

Er ließ den Blick über mich schweifen, unschlüssig noch etwas zu mir zu sagen. Er entschloss sich letztendlich dagegen und verließ das Zimmer.

Ich sah mich weiter um.

Drei der Wände des Zimmers waren weiß gekachelt, eine war eine Fensterfront.
Der Raum war karg eingerichtet, und ließ noch Platz für zwei weitere Betten.

Plötzlich, öffnete sich die Zimmertür einen Spalt breit, und eine Frau schaute herein.
Als sie mich erblickte, öffnete sie die Tür ganz, und trat ein.

Sie trug eine blaue Jeans, ein weißes Shirt und eine rosafarbene Strickjacke. 

Sie lächelte, und streckte mir eine Hand entgegen, als sie näher kam.

,,Hallo. Mein Name ist Detective Marschall. Ich werde dir ein paar Fragen stellen. " Begrüßte sie mich.

Ich sah sie misstrauisch an, nickte aber dann. Sie zog einen Block aus ihrer Strickweste und klappte ihn auf.

,,Also, fangen wir an. Wann wurdest du von der Familie Danesi adoptiert?" fragte sie mich, und holte auch einen Stift aus der Tasche.

,,Wo bin ich hier?" stellte ich die Gegenfrage.

,,Ich stelle hier die Fragen." meinte sie höflich, jedoch bestimmt.

,,Als Kind." Antwortete ich knapp, musterte sie jedoch weiterhin misstrauig.

Sie nickte, und notierte meine Antwort.

,,Wann hast du von ihrer... nennen wir es Nebentätigkeiten... erfahren?" Fragte sie weiter und lächelte.

,,Als Kind. " Antwortete ich wieder.

,,Ok. Du scheinst nicht sehr gesprächig zu sein. Hast du deinen Vater getötet?"

Ich musste Lächeln. ,,Sie sind kein Cop." Antwortete ich schlicht. ,,Ich beantworte keine weitere ihrer Fragen."

Sie lächelte auch. ,,Nein. Was hat mich verraten?"

,,Also, erst mal, wedelt jeder Cop gerne mit seiner Marke herum, ich hab ihre nicht einmal gesehen. Und dann ist da noch die Tatsache, dass sie eine teure Marken Uhr tragen. Kein gewöhnlicher Cop könnte sich eine solche leisten, es sei denn er wäre von der Mafia gekauft, aber dann hätten sie mich ohne viele Worte einfach erschossen, oder verschwinden lassen. Und sie haben keine Waf..."

Weiter kam ich nicht, denn in diesem Moment flog krachend die Tür auf.

Der Polizist stürmte herein und brüllte : ,,Raus sie gieriger Presse Geier! Egal für wen sie arbeiten, sie erfahren genau wie alle anderen erst bei einer Pressemitteilung von dem Fall! RAUS!!!"
Er wurde immer lauter.

Die Frau zog den Kopf ein, gab mir schnell eine Karte und rannte fast heraus.

Ich drehte die Karte, die ich als eine Visitenkarte erkannte, in meinen Händen.

Der Polizist drehte sich jetzt zu mir um, und holte gerade Luft als ich ihn einfach unterbrach.

,,Haben sie es mal mit Therapie versucht? " Fragte ich.

Er starrte mich verdattert an.

,,Ähm... " setzte an. ,,Hä?" brachte er schließlich heraus.

,,Na wegen ihrer Agressionsprobleme." Ich verdrehte die Augen.

Zuerst, sah er verwirrt aus, dann wütend. Er kam auf mich zu, und packte mich an dem OP Hemd, dass ich noch immer trug.

,,Ich habe keine Agressionsprobleme!"
Brüllte er mir ins Gesicht. Spucke landete auf meiner Haut. Ich verzog angewidert das Gesicht.

Die Tür wurde leise geöffnet, und eine Person trat ein.

Sofort ließ der Cop mich los, und richtete sich wieder auf.

,,Guten Tag Officer." Begrüßte Larry ihn lächelnd. ,,Wären sie so freundlich die Verdächtige loszulassen?"

,,Guten Tag Julia." Sagte er an mich gewandt. ,,Ich hab ein Paar Fragen an dich."


Little Miss Mafia IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt