#Deal

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Amber stand noch immer regungslos lächelnd da, und schaute auf Todd hinab.

Der kleine fette Junge warf sich auf dem Boden hin und her, während er weiter sein Blut auf dem Parkett verteilte.

Roselyn, rannte zu ihm, holte ihn in den Arm und brüllte in eine unbestimmte Richtung, jemand solle einen Krankenwagen rufen.

Ich eilte zu Amber, packte sie rabiat am Arm, und zerrte sie aus dem Zimmer, über einen schmalen Gang, bis hinaus vor die Haustür.

Dort packte ich sie an beiden Schultern, und schüttelte sie.

„Was ist dein Problem?!" brüllte ich sie an.

Sie lächelte mich einfach nur an.
Mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinab.

In ihren Augen spiegelte sich der pure Wahnsinn wieder. Jede Spur von Reue fehlte.

Weit entfernt, vernahm ich bereits die Sirene des Krankenwagens.

Ich packte sie wieder am Arm, zerrte sie zu unserem Haus hinüber, sperrte die Haustür auf, und schubste sie ins Haus.

„Geh in dein Zimmer." Befahl ich.
„Das wird ein Nachspiel geben."

Wütend machte ich auf dem Absatz kehrt, und rannte zurück zum Haus der Baumgardens, in dessen Vorgarten sich eine Menge von Nachbarn gebildet hatte, die gespannt zusahen wie der Krankenwagen um die Ecke in die Straße eingebogen kam.

Ich stellte mich neben eine groß gewachsene Blondine, die mit gerunzelter Stirn zusah, wie die Sanitäter aus dem Krankenwagen sprangen und ins Haus liefen.

Plötzlich drehte sie sich ruckartig zu mir um, und sah mich an.

„Hallo, ich..." weiter kam ich nicht, denn sie presste mir plötzlich eine Hand auf den Mund, und schnitt mir damit das Wort ab.

Sie lies mich wieder los, und legte ihren Zeigefinger an die Lippen.
Keine Ahnung, was sie damit bezwecken wollte.

Erst als sie mit der anderen Hand ihr blondes Haar zurück strich, fiel mir die Größe ihrer Pupillen auf.

Ein Mann trat hinter mir aus dem Haus, und rempelte mich im Gehen an.
Dabei viel ihm ein Päckchen mit einem Zettel daran gehäftet aus der Jackentasche.
Wahrscheinlich hatte er es nicht gemerkt, denn er ging unbeirrt weiter, und stieg bevor ich ihn darauf hinweisen konnte in einen alten SUV, der scheinbar nurnoch aus Klebeband und Lack bestand.

Ich bückte mich nach dem Päckchen, und öffnete es. Darin lagen mit weißem Puder gefüllte Tütchen.

Kokain.
Ich würde diese Substanz unter Millionen erkennen.

Dieser Kerl schien also ein Dealer zu sein.
Als ich nach einem der Tütchen griff, fiel mir der Zettel ins Auge.
Ich ließ das Tütchen los, und packte stattdessen den Zettel und klappte ihn auf.

Darauf stand in krakeliger Handschrift geschrieben.

Angie K.
Monroe Ave. 464
4 × Joey's Kingdom
/('.pm

Die genaue Uhrzeit war verwischt.

Ich überlegte. Entweder, ging ich richtig in der Annahme dass das die Adresse für einen Drogendeal war, oder ein Irrer hatte im Rausch Wirre Worte auf einen Zettel geschrieben.

Ohne lange zu zögern, stopfte ich das Päckchen in meine Tasche, und eilte hinüber zu unserem Haus.

Egal was da auf diesem Zettel stand, ich würde es herausfinden sobald ich diese Adresse gefunden hätte.
Ich steckte den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Wagen.

Theoretisch, war ich alt genug um Auto zu fahren, und sogar ein gefälschter Führerschein hatte die CIA mir gedruckt. Praktisch jedoch, hatte ich nie einen Führerschein gemacht, und hatte deswegen kaum eine Ahnung vom Fahren.
Zum Glück hatten wir ein Automatikgetriebe in diesem Wagen.

Langsam rollte ich rückwärts die Einfahrt hinaus, und nach anfänglichen Problemen, fuhr ich im Schritttempo langsam die Straße entlang.

Dort hielt ich an, und gab die Adresse in das Navi ein, und fuhr in die Richtung, in die mich die blecherne Frauenstimme schickte.

Nach etwa zehn Minuten, erklärte das Navi mir, ich hätte meinen Zielort erreicht.
Die Straße wirkte mit ihren schönen Gärten und Reihenhäusern einfach nur perfekt. Niemals hätte ich einen Drogendeal in solch einer Gegend erwartet.

Etwas unsicher stieg ich aus und dem Wagen, und betrat den Vordergarten um an die Haustür zu kommen.

Am Gartentor hingen Luftballons, und aus dem Inneren des Hauses waren Kindergelächter und Musik zu vernehmen.

Ich klingelte mit dem Päckchen in der Hand an der Tür.
Während sich Schritte der Tür näherten, starrte ich auf den Zettel um sicher zu gehen, nicht am falschen Haus zu klingeln.

Die Tür wurde aufgerissen, und eine Frau schaute mich aus dem Haus inneren prüfend an.
Als sie das Päckchen in meiner Hand sah, lächelte sie und hielt mir die ausgestreckten Hände hin, damit ich es ihr gab.

„Hat Dan dich geschickt?” Fragte sie, und ich nickte sofort.

„Komm rein. Ich gebe dir sofort das Geld.” Meinte sie, und verschwand im Haus. Ich folgte ihr durch den modern eingerichteten Flur, bis hin zu einer Küche.
Alle Räume waren mit Ballons geschmückt und das Kindergelächter wurde immer lauter.

Ein Kind mit Partyhut streckte kurz den Kopf in die Küche. Scheinbar ein Kinder Geburtstag.
Sie drückte mir einen Stapel Bargeld in die Hand und meinte :
„Hier hast du das Geld. Phil hat vorhin angerufen, und meinte er habe seine Lieferung verloren, und er würde jemanden vorbei schicken der es bringt, aber so schnell hätte ich nicht mit dir gerechnet. ”

Ich lächelte und nickte.

„Könntest du mir einen Gefallen tun?” fragte ich sie, suchte ein kleines Stück Papier und einen Stift in meiner Tasche, und kritzelte etwas darauf.
„Könntest du das dem Jenigen meiner  Kollegen geben, der als nächster hierher kommt?”

Sie nickte, also gab ich ihr den Zettel  und verließ mit dem Bargeld das Haus.

Jetzt musste ich nur noch abwarten...

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Hi Leute♥

Da heute Weihnachten ist, habe ich mich entschieden ein Kapitel zu „schenken”.

Danke für's Lesen, und frohe Weihnachten euch allen!

Little Miss Mafia IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt