Hey there, I am Alive!

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Ich saß vor einem brennenden Kamin, in einem großen Ledersessel, und starrte in die Flammen.

Auf einer Couch mir gegenüber saß Paolo, in einem seidenen Morgenmantel und hatte ein Glas in der Hand.

Ich selbst, trug ein weißes Kleid, und hatte die Haare in einem festen Dutt nach hinten gebunden.

Er lächelte und trank aus seinem Glas.

,,Du hast mich also umgebracht." Meinte er im Plauderton.

Ich verspürte nicht den Drang es abzustreiten.

,,Ja." Antwortete ich ehrlich.

Sein Lächeln verblasste nicht, sondern wurde breiter.

,,Danke." sagte er schlichtweg.

Ich runzelte die Stirn.
Etwas stimmte hier nicht.

Ich sah mich unauffällig um.

Der Raum in dem ich mich befand hatte weder Decke noch Wände, sondern verlor sich in der Schwärze, eigentlich war es nur ein Boden.

Als ich wieder aufsah, stand Paolo direkt vor mir.

,,Danke. Danke. Danke." Wiederholte er immer wieder.

Plötzlich hielt er ein Messer in der Hand, und kam immer näher.

,,Danke. Danke. Danke." Wiederholte er noch immer.

Mit einer einzigen, fließenden Bewegung stach er mir das Messer in den Bauch. Sofort lief Blut aus der Wunde.

Ich schrie vor Schmerz auf, und stieß ihn zurück. Er stolperte nach hinten, und riss das Messer wieder aus meinen Eingeweiden.

Plötzlich fing der Raum um mich an, zu Beben.
Der Boden brach auseinander, und versank langsam in der Dunkelheit.

Vor mir tat sich ein klaffendes Loch auf, und riss Paolo samt seinem Sessel mit in die Tiefe.

Ich schrie, als sich der Boden unter meinen Füßen auftat, und ich in die bodenlose Dunkelheit fiel.

Instinktiv versuchte ich mich irgendwo fest zu halten.

Endlich erfasste meine Hand etwas weiches, und ich klammerte mich mit aller Kraft daran fest.

...

Ich riss die Augen auf, und das Gefühl zu fallen, verging augenblicklich.

Ich schrie trotzdem noch.

Zuerst, sah ich nur Weiß. Dann erkannte ich , dass es sich um weiße Decke handeln musste.

Ein ersticktes Röcheln, das diesmal nicht von mir kam, erfüllte den Raum.

Ich versuchte die Ursache des Geräuchs zu entdecken.

Ich lag in einem sich bewegenden Raum. Ein Krankenwagen, dämmerte es mir.

Neben mir, stand ein Krankenpfleger.
Regungslos starrte er auf meine Hand, die an seinem Kragen hing, und
ihm die Luft abzuschnüren schien.

Der Erzeuger des Röchelns, schlussfolgerte ich.

Ich ließ ihn los, und meine Hand sank neben mich .

Wieder entfuhr ihm ein heiseres Husten.

Ich versuchte den Mund zu öffnen, um ihn zu fragen wo ich mich befand, aber meine Lippen waren wie zugeschweißt.

Alle meine inneren Alarmglocken schrillten, und mein Kopf dröhnte.

Er presste eine Blutverschmierte Hand auf meine Wunde.

Plötzlich hörte das rhythmische Ruckeln des Wagens auf, und eine Kofferraumtür wurde geöffnet.

Die Trage auf der ich lag, wurde unsanft heraus gezogen.

Als die Trage auf dem Boden aufkam, durchzuckte mich heißer Schmerz.

Mir wurde kurz schwarz vor Augen.

Ärzte und weitere Pfleger umringten die Trage, und sahen auf mich herab.

Einer von ihnen, hielt nun die Hand auf meine Wunde gepresst, aber das Blut trat zwischen seinen Fingern weiter schmatzend aus.

Sie setzten sich in Bewegung, und schoben mich in ein Krankenhaus.

,,Not-OP vorbereiten! " brüllte einer der Pfleger keuchend, als sie an einer Anmeldung vorbei rannten.

Eine Frau sah mich von dort aus neugierig an.

,,Die Kugel hat wichtige Organe beschädigt!" keuchte ein Arzt.

Plötzlich krampfte sich mein ganzer Körper zusammen, und ich erbrach mich auf die Trage.

,,Ihr Magen ist wahrscheinlich perforiert!" Spekulierte ein weiterer Pfleger.

Perforiert?! Dachte ich, das hieß doch durchbohrt!

Wir fuhren an einem weißen Schild mit einem Pfeil vorbei.

OP. 2 =>
Stand darauf.

Innerlich, schrie ich auf.

Ich wurde in den Saal hinein geschoben, und eine Frau mit Mundschutz drückte mir ein durchsichtiges Stück Plastik über Nase und Mund.

Ich versuchte mich zu wehren, doch die Kraft in meinen Gliedern ließ mit jedem verlorenen Bluttropfen weiter nach.

Danach, spürte ich wie jemand mir eine Nadel in den Arm stach.

,,Beruhigen sie sich bitte, das ist bloß die Narkose."

Wieder begann ich, die Besinnung zu verlieren und fing an zu zählen:

1, 2, 3, 4 ...

Weiter kam ich nicht.

Ich spürte noch, wie mich jemand auf den OP Tisch legte.

Dann wurde alles um mich schwarz.

Little Miss Mafia IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt