Kapitel 18: Kiara's Vergangenheit

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Ich hoffe die Titel sind nicht so schlimm. Egal, ab geht es ans Schreiben: (Muhaha! Ich habe ES nicht geschrieben! Juhuu!)

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Erzähler- Sicht:

Das blau haarige Mädchen lag in ihrem Bett und ihre Augen schienen jeden Moment zu zufallen. Ihr Bein schmerzte immer noch höllisch, doch Liam hatte ihr von Kindheit an beigebracht, immer nur an das Ziel und den Preis zu denken. Und das tat sie auch. Ruckartig zog sie ihre Decke runter und ließ ihre Füße vom Bett baumeln. Dann ließ sie ihren ersten Fuß, den gesunden, auf dem kalten Holzboden nieder, darauf folgte der zweite. Jedoch, sobald dieser etwas Gewicht zu spüren bekam, knickte sie ein. Ein kurzer Schmerzensschrei entfuhr ihrer Kehle, bevor sie sich daran macht, sich zurück auf das Bett zu ziehen. Nach mehreren kläglichen Versuchen konnte sie sich endlich wieder zudecken. Nun konnte sie auch nicht mehr schlafen! Kiara war wütend! Aber nicht wegen ihrem Bruder, auch wenn sie wusste, dass sie es eigentlich sein sollte. Nein, sie war aus einem anderen Grund wütend, wütend auf sich selbst! Und zwar, weil sie sich ihr ganzes Leben lang untergeordnet hatte, jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Immer hat sie getan, was man ihr befohlen hatte, nie hatte es jemanden auch nur einen Moment interessiert, ob sie glücklich war! Und sie hatte es niemals gemerkt. Schon damals, als sie klein war...

*Flashback*

"W- wo ist Dad?", fragte das kleine, sechsjährige Mädchen, während sie auf dem Sofa, gegenüber ihres Bruders, saß. Dieser schaute sie nachdenklich, dann ernst an: "Weg." "Warum?" Die Stimme des Mädchens zitterte. Sie konnte ihren Blick nicht von ihrem Bruder wenden und fuhr sich nervös durch ihre kurzen, dunkelblauen Haare. Als ihr Bruder immer noch nicht antwortete, fing sie bitterlich an zu weinen: "Liam! Wo ist Papa?! W- Warum sind wir nicht bei ihm?" Der kleine Junge erschrak und nahm seine Zwillingsschwester schnell in den Arm und während er ihre Tränen fort wischte, sprach er einfühlsam: "Er musste auf der Insel bleiben, um da für 'Onkel' Chen zu arbeiten. Du weißt doch, sie müssen die bösen Menschen aufhalten, damit es uns gut geht." Das tränen aufgelöste Mädchen schaute zu ihrem Tröster hoch. Unter Tränen brachte die junge Kiara hervor: "Welche... bösen Menschen?" Nun war Liam derjenige, der überlegen musste. Es vergingen fünf, zehn, dann fünfzehn Minuten bis er endlich eine Antwort gab: "Ich weiß es nicht..." Dann fingen beide kläglich an zu weinen.

Es waren nun fünf lange und schwere Jahre für die Zwillinge vergangen, doch die zwei Geschwister hielten durch. Eine Zeit lang kamen sie ins Waisenhaus, jeder mit einem kleinen Rucksack, der jeweils ein paar Klamotten, ein Zauberbuch und andere Kleinigkeiten beinhaltete. Kiara hatte sich inzwischen daran gewöhnt, alleine mit ihrem Bruder zu leben und in Anbetracht der Umstände fühlte sie wieder ein alt ersehntes Gefühl, etwas was sie seit fünf Jahren nicht mehr gefühlt hatte: Sie war glücklich. Glücklich, dass ihr Bruder bei ihr für sie da ist. Glücklich, dass sie den größten Schmerz überwunden hatte. Doch dann kam der Tag der sie brach. Er brach sie von innen heraus. Die meisten Kinder in Waisenhäusern freuten sich über so etwas, doch für sie bedeutete es die Trennung von ihrem Bruder, ihrer wahren Familie. Der Leiter des Heimes kam an dem Abend über das ganze Gesicht strahlend zu dem jungen Kind, was sich mit zwei der anderen Waisen eine Serie anschaute. Er bat sie kurz ins Büro. Das Mädchen folgte dem, mittlerweile schon 54 Jahre altem, Mann in sein Büro und sah zwei Erwachsene vor dem Schreibtisch sitzen. Eine Frau, etwa 31 Jahre alt, ziemlich klein, die einen braunen Mantel trug und ihre blonden, schulterlangen Haare offen trug, gab der verschrockenen Kiara die Hand und stellte sich als Sabrine vor. Ihr Mann, etwa zwei Jahre älter, trug einen dunkelblauen Overall und eine schwarze Strickmütze und hieß Max. Auch dieser schien ziemlich froh zu sein und schüttelte die Hand der jungen Zauberkünstlerin. Die beiden machten einen ziemlich netten Eindruck. "So Kiara, ich habe eine wunderbare Nachricht für dich: Wir haben Adoptiveltern für dich gefunden!" Die offensichtlichen Beantrager strahlten nun nur noch mehr, was dem inzwischen elfjährigen Mädchen etwas Angst einflößte. Trotzdem schlug ihr kleines Herz nun doppelt so schnell. "Wirklich? Das ist prima! Ich gehe sofort meine Sachen packen, das wird ja nicht so lange dauern und ich muss mich noch von den anderen verabschieden und Liam natürlich auch und..." Der Leiter unterbrach sie: "Immer langsam Kiara! Liam kommt nicht mit. Sabrine und Max haben nur ein Kind beantragt!" Das Lächeln des Mädchens verschwand abrupt. Nachdem sie realisierte, was man ihr gerade gesagt hatte, rann sie so schnell es ging zu ihrem Bruder, der sich gerade mal wieder mit einem der anderen Jungs prügelte. Ohne die Herumstehenden oder irgendwen anderen zu beachten, schmiss sie sich in die Arme ihres Bruders und weinte ihre ganze Seele hinaus. Alle anderen hielten inne und beobachteten die traurige Szene. "Beruhige dich, Kiara! Was ist passiert?" Schluchzend berichtete diese: "Sie w- wollen mich mit- mitnehmen!" Noch am selben Tag wurde das Mädchen von zwei freiwilligen Helfern aus dem Heim hinausgezerrt. Seit diesem Tage an, hatte die Heranwachsende größte Mühe, nicht abzuhauen. Man schickte sie in eine Schule, doch sie war eine Außenseiterin. Ihre Adoptiveltern bekamen ein eigenes Kind und ließen Kiara immer öfter in Stich. "Ich werde dich finden Liam. Und dann werden wir für immer zusammen bleiben. Versprochen..."

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