Kapitel 2: Bevan I

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Er war müde. Müde des Wachseins, müde des Kämpfens, müde desLebens. Doch der friedliche Schlaf wollte nicht kommen. Er schien Bevan zu meiden.

„War es ein Fehler von Vaters Seite zu weichen? Nein. Ich hätte weiterhin alle Lügen geglaubt. Aber Travis wäre noch am Leben..."

Seit 7 Tagen hatte Bevan die kleine Hütte, in der sein Bruder gelebt hatte durchforstet. Er war auf Briefe gestoßen. Briefe, die Travis verfasst hatte. Manche waren an seine Mutter, Lady Amelia adressiert, andere an ihn oder an einen seiner Geschwister, wiederum andere waren an alte Freunde aus Orenda-Hall bestimmt. Ein einziger Brief war für seinen Vater.

Hätte Bevan seinem Vater, Lord Dragon einen Brief schreiben müssen, wäre er voller Wut gewesen. Aber den Brief, den sein Bruder verfasst hatte, beschäftigte sich nur mit der Frage wieso sein Vater so viele schlimme Dinge tat und wieso er die Königin unterstützte.

Bevan hatte sie alle gelesen. Alle Briefe. Er hatte alle seine Tränen vergossen. Er war leer, ebenso wie diese Hütte.

Bevan lag in Travis Bett. Es roch nach seinem verstorbenen Bruder. Es fühlte sich so an, als wäre er noch hier.

Von Vorne hörte er das Quietschen der Tür und das Geräusch mehrerer Füße, die die Hütte betraten.

>>Wo ist er?<< Eine Frauen Stimme. Er hatte sie schon mal gehört, an jenem Tag als sein Bruder starb.

Die Tür wurde aufgestoßen, Licht flutete den Raum. Bevan sah auf. Im Türrahmen stand ein Mädchen. Es war Aura. Das ein Jahr jüngere Mädchen, mit welchem er zusammenlebte.

>>Bevan.<<Ihre Stimme war sanft. >>Du musst hier raus. Es tut dir nicht gut. Jam möchte mit uns sprechen.<< Sie zog ihn auf die Beine und aus dem Raum heraus. Er folgte wortlos.

Vor der Hütte warteten zwei Frauen.

>>Bevan.<< die Ältere von ihnen trat vor und berührte ihn am Arm. >>Mein Beileid wegen deines Verlustes. Ich...<< sie stockte kurz.>>Eigentlich solltest du die Chance haben, die allgemeine Zeit zu trauern. Aber unter diesem Umstände muss ich dich... euch in etwas einweihen, was von großer Bedeutung ist.<< Das war offenbar Jam. Über diese Frau gab es genug Geschichten. Bevan wusste wer sie war, woher sie kam und was sie durchgemacht haben musste. Er wusste, dass er ihr trauen konnte.

>>Was wollt Ihr uns sagen, Jam?<< fragte er sie. Seine Stimme war rau.

Die Frau holte tief Luft. >>Ihr kennt die alte Prophezeiung der Schicksalsschwestern?<< Bevan und Aura nickten. >>Es ist so, dass Fantasys schwerste Stunde angebrochen ist. Die vier Auserwählten sind gekommen. Das hier ist Cecilia.<< Sie deutete auf die junge Frau, die knapp hinter ihr stand. >>Sie ist der violette Schein. Die Ratsvorsitzenden wollen mit ihrLaurentias Herrschaft beenden. Wir beide glauben allerdings nicht,dass es so funktionieren wird. Cecilia wird Hilfe brauchen von den drei anderen Auserwählten, die wir gesucht haben. Und hier kommt ihr beide ins Spiel. Aura,Bevan euch wurden zwei der anderen Kräfte der Auserwählten zu teil.Ihr seid der gelbe und der grüne Schein. Mit eurer Hilfe wollen wir nun den blauen Schein finden und notfalls überzeugen zu uns zustehen. Was sagt ihr?<<


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