Kapitel 3

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Harry's POV:

Es war mittlerweile schon Abend, die Sonne war am untergehen und ich langweilte mich. Kurzerhand beschloss ich mich etwas auf dem Gelände um zusehen, ich schnappte mir meine hellblaue Strickjacke und verschwand, natürlich nicht ohne Mum und Dad bescheid zusagen. "Mum, Dad? Ich seh mich noch ein bisschen um.", sagte ich ohne auf eine Antwort zu warten und lief schon die Treppen unseres Hauses herunter. Ich lief über die Wiese auf der kleine Steinplatten angebracht waren, als eine Art weg, versuchte dabei nicht das Gras zu berühren, und wurde dabei etwas schneller. Ich überlegte kurz wohin ich gehen sollte, und entschied mich in Richtung Haupthaus zugehen, in dem auch der Speisesaal war. Ich lief die Treppe nach oben, auf die Balkons die vor dem Speisesaal angebracht waren, wo normalerweise auch Tische standen, um draußen zu Frühstücken, doch diese waren verschwunden, wahrscheinlich hatte man sie über Nacht hinein gestellt. Ich sah auf den See, auf diesen hatte man von hier aus einen super Ausblick, er sah atemberaubend schön aus, er glitzerte und man konnte die letzten Sonnenstrahlen des Tages darauf wieder erkennen.

Ich hörte gedämpft eine Stimme, die eindeutig von Richtung der angelehnten Glastür kam, ich ging ein Stück näher ran um zu hören was da drinnen vor sich ging. Auch wenn ich nicht wollte ich musste es tun, meine Neugier hätte mich sonst umgebracht. Ich sah Mister Kellerman innen stehen, um ihn herum verteilt eine menge Kellner, diese hörten ihm gespannt zu, genau wie ich. "Wir haben das beste Personal, unsere Kellner kommen alle vom Collage. Ich war in Harvard und Yale und habe sie persönlich ausgesucht. Warum wohl hab ich das gemacht? Warum? Doch nur aus einem Grund, unsere Gäste sollen sich hier wohl fühlen, also fasst nicht mit den Daumen ins Glas, lasst kein Haar in die Suppe fallen und kümmert euch vor alle dingen um die Töchter, um alle Töchter, auch um die hässlichen. Schleppt sie auf die Terrasse, zeigt ihnen die Sterne, seit romantisch.", er wollte gerade weiter reden, doch ein gut gebauter junger Mann kam ins Zimmer und unterbrach ihn. "Alles klar Jungs.", sagte er beiläufig und ging an der Gruppe vorbei.

Seine stimme war rau und jagte mir gleich einen Schauer über den Rücken. Er hatte ein blaues, enges T-Shirt an, über seiner Schulter hing seine Lederjacke und er trug eine schwarze Sonnenbrille. Er sah gut aus. Nein,  alles in einem sah er rund um perfekt aus, ich sah auch Niall hinter ihm, doch mein Blick schweifte wieder zu ihm, ich konnte meinen Blick gar nicht mehr von ihm abwenden, er war zu schön. Was rede ich denn da, er wahr durch aus attraktiv, jedoch nicht für mich, er hatte nur eine umwerfende Ausstrahlung, das war sicherlich alles. Mister Kellerman schenkte ihm und seinen Freunden hinter ihm keine Aufmerksamkeit, sondern sprach einfach weiter. "Und das wichtigste", doch als er die Anwesenheit des Unbekannten richtig realisierte unterbrach er sich selbst, "Augenblick mal, Augenblick mal, ah da sind ja die Herren von der flotten Sole. Du neunmal Kluger, ihr habt doch eure eigenen Regeln, aber die gelten hier nicht. Ihr bringt den Töchtern nur Mambo und Cha-Cha-Cha bei, und sonst gar nichts. Weitere Nachhilfe verboten. Keine Verabredungen, keine krummen Touren und wer die Finger nicht still hält fliegt im hohen Bogen. Egal ob mit den Töchtern oder mit den Söhnen.", mahnte Mister Kellerman ihn und wurde dabei immer lauter. Am liebsten währe ich dazwischen gegangen, denn der Schönling schien am Anfang desinteressiert doch ließ gegen Ende den Kopf hängen, irgendwas in mir wollte ihn schützen, egal vor was, doch ich konnte mich noch zurück halten, denn das währe wahrscheinlich nicht gut gegangen, voralle dem habe ich dieses Gespräch ja auch noch belauscht, was man nicht tun sollte.

"Es ist doch überall das gleiche, bring ihnen den Mambo bei, aber rück ihnen nicht auf die Pelle.", fing ein dunkel haariger hinter ihm an zu scherzen und die anderen Tänzer fingen zu lachen an. "Na Louis, denkst du dass du das kannst? Du bist doch wie ein Tintenfisch, hast deine Finger überall.", provozierte ihn der Kellner, auf den Gemma heute Mittag ein Auge geworfen hatte. Irgendetwas sagte mir, dass er ein Idiot war, ein ziemlich großer sogar. Louis gab nur ein undefinierbares Geräusch von sich, bevor er auf ihn zu ging und sagte: "Hör mal du Vogel, kümmern dich um deine sauren Gurken und überlass die richtigen Fälle mir. Klar?!", mit diesen Worten schmiss er die sauber gefaltenen Servierten vom Tisch und verschwand. Ich ging ein Stück zurück, dass man mich ja nicht erwischte und machte mich danach wieder zurück zu unserem Häuschen.

Dabei ging mir etwas nicht aus dem Kopf, dieser Name. Louis, es klang wie der Name eines Engels, sein Gesicht sah genauso aus, doch seine Erscheinung war wie die eines Barboys, was mir unglaublich gut gefiel. Rein freundschaftlich, natürlich, nicht mehr, nicht weniger. Er stand auf Jungs, vielleicht auch auf Mädchen, wer weiß. Ich sollte mir den Vorfall aus dem Kopf schlagen, er spielte sowieso nicht in meiner Lieger, wenn das überhaupt etwas ändern würde. Trotzdem konnte ich an nichts anderes mehr, außer an ihn denken.

Dirty Dancing | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt