Kapitel 4

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Harrys PoV:

Nachdem ich wieder zurück kam, gingen wir wenig später zum Abendessen in den Speisesaal in dem ich vorhin das Gespräch belauscht hatte und Louis gesehen hatte, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Der Raum war schon gefüllt mit Menschen, die sich die Bäuche voll schaufelten, lachten oder mit Wein auf einen schönen Abend anstießen. Von jeder Richtung kamen andere Gerüche und mindestens doppelt soviel Stimmen, doch bevor ich weiter staunen konnte kam schon Mister Kellerman und zeigte uns unseren Tisch für heute Abend.

"Setzen sie sich, nehmen sie hier Platz. Ich werd ihnen einen Wein holen.", sagte er während er Mum den Stuhl zurecht rückte, nachdem sie sich gesetzt hatte. "Das ist sehr lieb von ihnen.", bedankte sie sich lächelt und sah zu Mister Kellerman. Der Kellner von vorhin kam auf den Tisch zu und lächelte in die Runde. "Das sind Mister und Misses Styles, Harry, Gemma, das ist ihr Kellner Robbie Gould, von der Medizinischen Fakultät in Yale. Diese Herrschaften sind meine persönlichen Gäste, sie bekommen alles was sie sich wünschen, viel vergnügen.", stellte uns der Hausherr gegenseitig vor, bevor er verschwand. "Danke Max", war Dads schnelle Antwort, danach richtete er sich wieder Robbie zu. Alle schenkten ihm ein freundliches lächeln, ganz besonders natürlich Gemma, doch ich sah ihn nur kritisch und unbeeindruckt an, was ihn aber anscheinend nicht weiter störte, geschweige denn auffiel. Dieser widerliche Robbie sah uns mit einem Nicken und einem schmierigen Lächeln an, besonders Gemma schenkte er seine Aufmerksamkeit. Seinen Namen würde ich mir noch gut merken.

"Eine Schande was alles übrig geblieben ist. In Europa verhungern doch immer noch Kinder.", seufzte Mum nach dem Essen und sah auf den vollgeladenen Tisch, auf dem die meisten Teller noch bis zur hälfte gefüllt waren. Das essen war viel zu viel gewesen. "Ich glaub du meinst Süd-Ostasien, Ma.", sagte ich und musste leise seufzen, der Rest musste wohl oder übel weggeschmissen werden, dabei hatte Mum ja recht, es war Schade so etwas leckeres einfach in den Müll zu werfen, dabei währe jemand anderes Dankbar dafür. "Ahja richtig.", meinte sich lächelnd. Doch Dad hatte anscheinend meine traurige Miene mitbekommen und richtet sich an den Kellner der gerade dabei war den Tisch abzuräumen: "Robbie, Harry möchte die Bratenreste nach Süd-Ostasien schicken. Also alles was wir nicht schaffen wickeln sie bitte ein."

Mister Kellerman, der in dem Moment wieder zu uns gestoßen ist, sah mich grinsend an. "Max unser Harry möchte die Welt verändern.", klärte Dad die Situation auf und schenkte mir ein liebevollen Blick. Das stimmte ich wollte die Welt schon immer besser machen als sie eigentlich ist. "Und was willst du verändern Gemma?", richtete sich der ältere Herr an meine Schwester die nun stumm blieb, allerdings war dies ja nicht oft der Fall, deshalb sprach ich für sie."Gemma hält sich aus allem raus." "Das ist aber sehr, sehr schade.", murmelte Robbie, während er weiter seine Arbeit machte, doch es schienen nur Gemma und ich zu bemerken. Sie schenkte ihm einen vielsagenden Blick, ich hingegen nur einen angewiderten. Doch mir blieb nicht viel Zeit mich weiter damit zu befassen, denn Max schnipste kurz mit den Fingern und winkte jemanden zu sich und fügte noch ein "Komm her.", hinzu. "Doc ich möchte ihnen jemanden vorstellen, meine Enkelin Nathalie. Das Mädchen besucht die Hotelmanagerschule in Cornell.", stellte er den junge Dame neben sich vor, ihre Erscheinung gefiel mir nicht, sie war etwas älter wie ich und vielleicht genauso groß, sie war um genau zu sein ein Schnösel, da war ich mir sicher, allein schon weil sie mit Mister Kellermann verwand war. "Und Harry wird im Herbst auf die Wirtschaftsschule gehen.", sagte Dad sofort und in dem Moment wusste ich worauf er hinaus wollte. Er wollte das sich Nathalie für mich interessierte, ich wollte das allerdings auf gar keinen Fall, sie war nicht mein Typ. Vor allem konnte ich die ganze Zeit nur an Louis denken, der mir mehr zu schaffen machte, als ich zugeben konnte und wollte, ich muss unbedingt damit aufhören, doch er ging mir nicht aus dem Sinn, es war seltsam, da er noch nichtmal wusste das ich existierte.

Doch Nathalie schien mich zu mögen oder zumindest tat sie so. "Oh wie schön.", antwortete sie und lächelte mich an.

Oh nein.



Dirty Dancing | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt