Tell him about the feelings you want to scream out

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"TELL HIM WH"

Es war relativ spät, als Craig nach Hause ging. Und das nur, weil Tweeks Vater ihn sozusagen rausgeschmissen hatte.
„Wir sehen uns dann Freitag.", meinte der schwarzhaarige noch, als er das Haus verließ. Tweek nickte mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, als er die Tür schloss und wieder hoch ging.
Er wusste nicht wieso, aber Craigs Anwesenheit machte ihn glücklich.
'Wenn das die anderen wüssten ...'
Tweek legte verwirrt den Kopf schief.
„Was meinst du?"
'Dass du auf Craig stehst.'
„W-W-Was?! Wie kommst du da drauf?!"
'Schwuchtel! Schwuchtel!'
Die anderen Stimmen stimmten mitein.
„Ich bin nicht schwul!", fauchte Tweek wütend und schlug mit dem Kopf gegen die Wand.
Entgegen seinen Erwartungen verstummten die Stimmen nicht, sondern lachten lauthals weiter.
Tweek knurrte und schlug seinen Kopf noch weitere Male gegen die Wand, bis ihm schwindelig wurde.
Wieso dachte jeder, er wäre schwul?! Er stand nicht auf Schwänze!
„Argh!"
'Jetzt reg dich nicht so auf. Ist doch was ganz natürliches.'
Er hörte das höhnische Grinsen schon fast aus der Stimme heraus.
„Natürlich ist es das. Vorallem, wenn du hetero bist.", giftete Tweek zurück.
'Na, siehst du?'
'Solltest dich nur nicht dabei erwischen lassen, wenn du mit ihm rummachst.'
„Ihr seid doch echt das letzte!", fauchte der Blondschopf und warf sich auf das Bett.
'Wir haben dich auch lieb~'
„Fresse!"
Tweek kniff seine Augen fest zusammen und versuchte einzschalfen, damit die Stimmen endlich leise waren.
Zum Glück konnte er schon immer recht schnell einschlafen, weshalb er nur noch von weitem das höhnische Lachen hörte, bis es schließlich ganz still war.

Zögerlich öffnete Tweek seine Augen, als er etwas nasses an seiner Wange fühlte.
„Schlaf weiter, Schatz.", hörte er die vertraute Stimme seiner Mutter dumpf in seinen Ohren.
Der Blondschopf brauchte einen kurzen Moment, bis er realisierte, dass seine Mutter ihm einen nassen Lappen auf die Stirn gelegt hatte.
„Wie spät ist es?"
„Halb vier."
Tweek saß aufrecht im Bett, wobei der Lappen auf die Decke fiel.
„Gah! Craig wollte heute noch kommen.", sagte er lauter als gewollt.
„Oh. Es ist wirklich schön, dass du und Craig euch wieder so gut versteht."
Seine Mutter lächelte aufrichtig und strich ihm durch das verstrubbelte Haar.
Tweek wurde leicht rot.
„E-Es ist nicht so wie du denkst! Wi-Wir sind nicht zusammen! Gah!"
„Ehrlich, dein Vater und ich haben kein Problem damit, dass du vom anderen Ufer bist. Das ist ganz natürlich."
Tweek schlug sich mit der flachen Hand leicht an die Stirn.
'Kehe, siehst du? Deine Mutter sagt auch, dass du schwul bist."
„Ich bin nicht schwul!", sagte der Blondschopf genervt und verengte seine Augen leicht.
'Hätte ich an deiner Stelle auch gesagt!'
„Fresse jetzt!"
Tweek sah zu seiner Mutter, welche scheinbar gar nicht mitbekommen hatte, dass er wieder 'mit sich selbst gesprochen hatte'.
„Craig wollte um vier kommen. Kannst du ihn dann hochschicken? Mö-Möglichst ohne ... irgendwelche Andeutungen zu machen?", fragte Tweek mit nachdruck, auch wenn er wusste, dass sie sich nicht daran halten würde.
„Bist du dir sicher, dass er kommen soll? Du hast 40° Fieber."
„Ich kann ihm schlecht absagen.", murmelte der grünäugige.
„Okay, dann lass ich ihn hoch. Soll ich euch einen Kaffee aufsetzen?", fragte sie mit einem lächeln.
„Klar, danke Mom."

Kaum war seine Mutter aus dem Zimmer verschwunden, klingelte es auch an der Haustür.
Tweek seufzte leise und stand auf.
'Du solltest dich vielleicht noch hübsch machen.'
„Ich habe dir gesagt, du sollst deine verdammte Fresse halten! Argh!"
Trotzdem hatte die Stimme ja recht. Er konnte schließlich nicht in Boxern vor Craig auftreten ... wäre ein bisschen peinlich.
'Ach? Ich wette, dir würde es gefallen, wenn er dich in Unterwäsche sieht ... oder nackt.'
'Du Stück!', lachte eine zweite Stimme.
Tweek ging nicht mehr darauf ein, sondern zog sich seine Klamotten an, die er eigentlich immer trug. (Sprich: Grünes Hemd, dunkle Hose.)
Kaum hatte er das Hemd halb zugeknöpft, öffnete sich ohne Vorwarnung die Tür und Craig stand ihm Rahmen und sah ihn an. Fast schon ... enttäuscht? Wieso das?
„H-Hi!", fing Tweek an und sah Craig dabei zu, wie er den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.
„Hey. Hab deine Aufgaben mitgebracht."
Der schwarzhaarige seufzte leise und zog die blaue Mütze etwas hinunter.
„Danke. Meine Mom kommt gleich hoch und bringt Kaffee."
„Okay."
Es herrschte wieder Stille, als sie sich auf den Boden setzten. Nervös zuckten Tweeks Augen von einem Punkt zum anderen.
„Ehm ...", fing er an, schloss jedoch wieder seinen Mund, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.
'Ist ja kaum aus zu halten! Sag ihm, dass du auf ihn stehst und gut ist!'
„Nein!"
Verwirrt wurde er von Craig angesehen.
„Ehm ... also ... „nein" weil ich mich wieder an was erinnert habe ..."
Tweek hoffte einfach mal, dass diese dumme Ausrede irgendwas brachte.
Zu seinem Glück ließ es Craig darauf beruhen. Wahrscheinlich nur, weil es ihn nicht sonderlich interessierte.
„Also ... sollen wir die Aufgaben machen? Dann sind wir damit fertig ...", schlug der Blondschopf vor.
Der blauäugige nickte und kramte in seinem Rucksack nach den Arbeitsblättern, um sich dann mit ihnen zu Tweek zu setzen.
Letzterer wurde ein wenig rot aufgrund der ungewohnten Nähe, versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen und einfach auf das Blatt zu sehen.

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