Tell him what you see

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"TELL HIM WHAT YOU SEE"

~Zeitsprung: Freitag – Nach Ende der Schule~

Tweek kniff seine Augen leicht zusammen.
„Seid ihr sicher, dass wir das tun sollen?"
'Wir haben uns seit drei Tagen darauf vorbereitet und da fragst du noch?'
Er atmete tief durch und schloss für einen Moment seine Augen, ehe er auf Wendy zuging.
'Mach die Schlampe fertig!', rief Stimme 2 ihm zu.
Tweek senkte den Blick und nickte, als er aus seiner Hemdtasche ein kleines Messer zog.
„Ich werde sie aber nicht umbringen ..."
'Hallo?! Sie hat dir dein Leben zerstört!? Ein bisschen Rache wird doch wohl erlaubt sein!', knurrte Stimme 1.
„Craig wird nie wieder mit mir reden, wenn ich sie umbringe."
'Ach? Vielleicht wird er sich vor dir Fürchten und tun, was du willst. Du kennst doch die Storys.'
Tweeks Augen weiteten sich.
„Ich will ihm keine Angst machen... schließlich soll er mich aufrichtig lieben..."
'Machs einfach. Glaub mir, er wird es verstehen.'
Der Blondschopf seufzte leise und nickte schließlich. Seine rechte Hand verkrampfte sich leicht um den Messergriff.
'Denk an das, was sie dir alles angetan hat. Wie sie dich mit ihren Freundinnen schikaniert und verprügelt hat. Wie oft bist du alleine wegen ihr blutig nach Hause gekommen?'
„Ist ja gut.", zischte Tweek und verengte seine Augen leicht, als er die schwarzhaarige anstarrte, die mit ihrer Gruppe auf Hof stand und sich mit ihnen unterhielt.
Tweeks Arme zuckten unkontrolliert und ihm war verdammt unwohl.
Er wollte sie eigentlich nicht umbringen, aber die Stimmen hatten recht. Es würde nie aufhören, wenn er sich zur Wehr setzte.
Seine Schritte beschleunigten sich und seine grünen Augen kniffen sich leicht zusammen, als er schließlich auf die Testaburger zuging und das Messer bereithielt.
Nun war es eh zu spät. Er konnte den Schwanz nicht länger einziehen.
Wendy drehte sich zu ihm um, sah ihn höhnisch an.
„Was willst du denn, Freak?", wollte sie wissen, verstummte jedoch, als sie das Messer in seiner Hand sah.
Tweek lächelte und packte sie am Kragen, ehe sie ihr das Messer in den Bauch rammte.
Wendy und ihre Freundinnen schrien auf.
Auf einmal fühlte er sich stark.
Er drückte das Messer tiefer in ihren Bauch, drehte es ein wenig.
Das heiße Blut rann die Messerklinge hinunter über seine Hand und er hörte das schmatzen des reißenden Fleisches.
Wendys Freundinnen waren abgehauen, sonst waren nur er und Wendy selbst auf dem Schulhof.
Tweek hatte der schwarzhaarigen eine Hand auf den Mund gelegt, um ihre Schreie zu dämpfen.
„N-N-Na?! Wie gefällt di-dir das?", grinste Tweek breit, als er das Messer herauszog, nur um es ihr tief in den Magen zu drücken.
Wendy antwortete nicht, ihre Augen waren weit nach oben verdreht und wirkten leer und glasig.
„H-Hättest du a-aufgehört..! Hätt-test du nur aufgehört! E-Es hätte n-nicht so weit k-kommen mü-ssen!", stotterte der Blondschopf.
'Red' nicht so viel. Mach die Schlampe kalt!'
'Sie ist doch schon tot.'
'Nein, ist sie nicht! Sie ist fast tot!'
Wendys Körper wurde schwerer und sackte schon in sich zusammen, weshalb Tweek das Messer aus ihrem Bauch zog und sie von sich wegdrückte.
Mit einem ekelhaften Geräusch fiel ihr lebloser Körper auf den harten Boden.
Tweek stand dort, seine Hände und Hemd mit Blut beschmiert, ein Messer in der rechten Hand, vor ihm ein toter Körper.
'Yeah! Du hast es!'
'Hätte nicht gedacht, dass du das schaffst. Ich bin stolz auf dich, Freak!'
Tweek seufzte, ehe er leicht grinste.
Er hatte sie umgebracht. Er hatte sich endlich gegen sie zur Wehr gesetzt!
„W-Wir so-sollten ab-a-abhauen!", nuschelte er, als er in der Ferne Polizeisirenen hörte.
'Das sollten wir. Komm, nimm die Beine in die Hand und lauf!'
Tweek nickte und begann zu rennen, das Messer immer noch fest in der Hand haltend.
Er sollte so schnell wie möglich so weit wie möglich weg und dabei niemandem über den Weg laufen.
„I-Ich ho-hoffe wir s-sehen C-C-Craig nicht!", zischte Tweek, als er in eine Seitenstraße einbog.
'Selbst wenn ... was soll er großartig tun? Er wird dich lieben und er wird nichts böses sagen. Du hast schließlich 'n Messer in der Hand und könntest ihn angreifen.' Stimme 1 grinste breit.
„D-Das Thema h-hatten wir doch schon!"
Tweek blieb nach Luft ringend stehen. Er hatte noch nie wirklich Ausdauer gehabt, was ihn jetzt gewaltig einschränkte.
Er sah sich um. Keine Menschenseele war in der Gasse zu sehen.
Tweek presste sich dicht an die Hauswand, als ein Streifenwagen mit Blaulicht an ihm vorbeiraste.
'Lass dich bloß nicht schnappen.'
'Wisst ihr, was die mit Amokläufern und Killern im Jugendalter eigentlich machen?'
„I-Ich glaube di-die s-stecken einen in e-eine K-K-Klapse."
'Oh. Ganz toll. Lass dich nicht erwischen.'
„Na-Na-Natürlich ni-nicht!"
Tweek schüttelte wild den Kopf.
Er wollte nicht in eine Klapse!
'Gut. Und jetzt weiter.'
„U-Und wohin? I-Ich kann d-doch ni-nicht nach h-hause ... da-da su-suchen di-die mich doch zu-zuerst!"
'Hm. Wie wärs mit Cartmans Geräteschuppen?'
„D-Der T-Typ bringt mich um, we-wenn de-der mich sieht!"
'Du hast ein Messer.'
„st-Stimmt auch wieder..."
'Na los jetzt.'
Tweek nickte und trat langsam aus der Gasse.

Er lief jetzt bestimmt schon zwanzig Minuten durch die Straßen South Parks, wobei er einige Male umwege gehen musste, da die Polizei ausgeschwärmt war und sich alle nach ihm umsahen.
Sich immer nach hinten umsehend, rannte Tweek an dem Coffeeshop seiner Eltern vorbei, ehe er gegen jemanden lief.
Er zuckte zusammen und unterdrückte gerade noch einen lauten Aufschrei, als er auf den Boden knallte und das Messer fallen ließ.
Seine Augen öffneten sich zögernd und er sah in Craigs Gesicht.
'Oh Shit.'
'Scheiße'
„Gyaah! C-C-Craig!"
„Was ist denn mit dir los? Und ... warte, ist das Blut?!"
Tweek sprang schnell auf und hob das Messer auf.
„B-Bleib weg!", wimmerte er und hielt das blutige Messer zitternd vor sich.
'Was machst du denn da?'
'Kurzschlussreaktion.'
Craigs Augen waren geweitet und er blickte seinen Freund an, welcher einige Schritte zurück wich.
„I-Ich wi-Will dich nicht ve-verletzen m-müssen.", jammerte der Blondschopf ängstlich und ging immer weiter zurück.
Craig wusste nicht wie er reagieren sollte. Schließlich war Tweek sein Freund.
Dennoch ... er hatte einen seltsamen glanz in seinen Augen.
„Was hast du getan?", wollte der schwarzhaarige wissen und bemühte sich, ruhig zu bleiben.
„W-W-Wendy. S-Sie hat be-bekommen wa-was sie v-verdient!", stammelte Tweek und starrte den blauäugigen angstvoll an.
„Du hast sie verletzt..?"
„U-Umgebracht!", verbessterte der Blondschopf ihn.
'He, erzähl nicht zu viel. Hau lieber ab, nicht dass die Bullen gleich da sind.'
Tweek nickte und wich einige Schritte weiter zurück.
„E-Es t-tut mir l-leid.", nuschelte er, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und blindlinks davonlief.

„H-Habt i-ihr seinen Blick gesehen? Er hatte Angst!"
'Du hast ein Messer auf ihn gerichtet, was erwartest du da?!'
'Konzentrier dich mehr aufs Laufen, Tweek!'
Tweek senkte den Blick, dass Tränen aus seinen Augen liefen, merkte er nicht einmal.
Er rannte einfach nur weiter.
„B-Bringt es überhaupt e-etwas, wegzulaufen? S-Sie werden u-uns eh f-finden f-früher oder später."
'Wage es ja nicht, einfach stehen zu bleiben und auf die Bullen zu warten! Lauf weiter, Freak!'
„A-Aber ..."
'Wir sind so weit gekommen! Willst du, dass das alles umsonst gewesen ist?'
Tweek blieb stehen und verengte seine Augen leicht.
„Ich wollte das nicht! Ihr wart es doch, die mich dazu gezwungen haben! IHR wolltet, dass ich sie umbringe! Ihr wolltet, dass ich Craig umbringe! Ich will das nicht mehr, kapiert?!", schrie er.
'Sei nicht so laut. Sie könnten uns hören.'
„Weißt du eigentlich, wie egal mir das ist?! Ich will die ganze Scheiße nicht mehr! Ich hasse euch beide! Verschwindet doch einfach!"
Tweek lief zu der Hauptstraße.
'Was hast du vor?!'
„Was wohl? Ich will dem ein Ende bereiten!" Tweek knurrte laut, war jedoch auch über sich erstaunt, dass er nicht stammelte.
Er sah sich um.
Sollten die Bullen ihn doch erwischen und einbuchten. Was interessierte ihn das schon noch? So würden seine Stimmen ihn vielleicht in Ruhe lassen.
'Du denkst doch nicht allen ernstes, dass uns irgendwelche Psychodocs von dir tennen können, oder?'
„Ich werde dafür sorgen!", zischte Tweek wütend.

„Wieso hast du das getan, Tweek?"
„Sie haben es mir aufgetragen. Ich wollte es nicht, aber sie haben mich unter Druck gesetzt und mich bedroht. Glauben Sie mir, oder nicht. Ist mir egal, kümmern Sie sich nur darum, dass diese Stimmen aus meinem Kopf verschwinden."
Tweek zuckte gleichgültig mit den Schultern, als er den Psychodoc ins Gesicht sah.
Dieser sah ihn kurz stutzig an, was Tweek zum grinsen brachte.
Er wusste, wenn die Stimmen verschwanden, konnte er wieder raus.
Er hätte seine Ruhe und könnte Craig wieder sehen.
'Falls er überhaupt noch etwas von dir hören will.'
„Fresse."

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