"TEL"
Als Tweek die Augen aufschlug, befand er sich in einem dunklen Raum.
Er konnte nichts sehen, so dunkel war es.
Tweek schluckte und tastete sich langsam voran.
Der Boden unter seinen Füßen fühlte sich matschig und irgendwie auch rutschig an.
Seine Schuhe schmatzten bei jeden Schritt laut.
Als würde irgendeine Flüssigkeit den Boden bedecken.
Dem blonden Kaffejunkie war bewusst, dass er träumte. Und das war zurzeit seine größte Sorge.
Solange wie er sich erinnern konnte, wurde er von Albträumen geplagt.
Sie waren zwar immer unterschiedlich, jedoch war einer seiner Träume stets schlimmer als der andere.
Tweek schüttelte hastig den Kopf.
Es war nicht der passende Zeitpunkt, über sowas nachzudenken.
Sein Ziel müsste jetzt sein, aufzuwachen.
Aus der Ferne konnte Tweek verzerrte Musik hören. Kinder, die zu einem Lied sangen.
"Ring around the rosies.
Pocket full of posies.
Ashes, Ashes.
We all fall down."
Am Ende kicherten sie.
Tweek zuckte stark und tastete sich weiter an der Wand entlang.
Sie war kalt und glatt.
Wahrscheinlich gab es keine Tapete.
Tweek wusste nicht, wie lange er schon den Gang entlangging.
Das Kichern und singen wurde immer lauter. Es schien, als würde eine Orgel gespielt werden, während die Kinder dieses Lied sangen.
Tweek schluckte schwer und blieb stehen.
Für einen Moment schlossen sich seine Augen.
Wenn er sie wieder öffnen würde, würde er dann wieder in seinem Bett aufwachen?
Oder würde er noch immer an diesem bedrückenden, angsterfüllenden Ort sein, auf der suche nach einem Ausgang?
Tweek atmete tief durch, ehe er weiter ging.
Wie weit musste er noch gehen?
Ging er überhaupt noch in die richtige Richtung? Lief er im Kreis?
Tweek wusste nicht mehr, wo oben und unten war.
Es war, als würde er sich in einem Labyrinth befinden.
War er vielleicht in einem?
'Geh weiter.', forderte ihn eine Stimme in seinem Kopf auf.
Tweek, dem nichts anderes übrig blieb als zu gehorchen, ging immer weiter durch den pechschwarz Gang. Was hatte er auch zu verlieren?
'Bleib stehen. Vor dir ist eine Tür. Mach sie auf.'
Wieder diese komische Stimme.
Still nickte Tweek und tastete nach einem Türgriff, den er auch schließlich fand.
Er stieß die Tür auf, welche ein wenig knarrte.
Tweeks Augen weiteten sich, als er in den Raum sehen konnte.
Es war sehr hell, aber aus irgendeinem Grund hatte Tweek keine Probleme damit.
Mitten in dem Raum tanzten acht Kinder mit hüpfend Bewegungen um einen roten Teppich, während sie sich an den Händen hielten und fröhlich sangen.
Die alte Orgel am Fenster rechts von ihm spielte von selbst.
Die Kinder hielten plötzlich in ihren Bewegungen inne und drehten die Köpfe ruckartig zu ihm.
Tweek unterdrückte einen Aufschrei.
Aus den schwarzen Augenhöhlen sickerte Blut, welches die Wangen herunterrann und auf das dunkle Laminat tropfte.
"I-Ich wollte ni-nicht stören...", sagte Tweek angstvoll und ging einen Schritt zurück.
Er wollte sich umdrehen und durch die Tür in den Gang laufen, doch die Tür war einfach nicht mehr da.
Nur eine kahle Wand.
"Argh! Ver-Verdammt...!!"
Die Kinder kamen langsam auf ihn zu.
Ihre Münder bewegten sich, jedoch konnte Tweek nicht verstehen, was sie sagten.
"N-Nein!! Bl-Bleibt von mir weg!!", schrie er und presste sich fest an die Wand.
Erwartete, dass sich ein Loch aufmachte, in dem er verschwinden konnte.
Tweek schloss seine Augen, konnte den faulen Gestank wahrnehmen, der den Raum erfüllte.
Ruckartig setzte sich Tweek auf und keucht panisch, während er sich zuckenden nach allen Seiten umsah.
Er konnte gerade noch einen Aufschrei unterdrücken.
Tweek hatte das Bedürfnis, sich zu übergeben.
Von allen Träumen an die er sich erinnern konnte, was das wohlmöglich der schlimmste.
Er hatte diese Schatten gesehen. Diese ... skurrilen Dinge.
An den Wänden hatte etwas gestanden, aber was?
Tweek konnte sich nicht daran erinnern. Er wollte sich nicht daran erinnern.
Was war das überhaupt für eine Stimme? Er hatte sie doch schon einmal gehört, oder?
Sie kam ihm so bekannt vor.
Tweek schüttelte wild den Kopf und sah auf seine Digitaluhr.
4:33
Jetzt brauchte er such nicht mehr schlafen.
Wobei ... Vermutlich hätte er es eh nicht gekonnt.
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Tell him what you see
FanficTweek leidet unter Paranoia und einer dissoziativen Identitätsstörung und wird in der Schule ausgegrenzt und verspottet aufgrund seiner Probleme. Craig, welcher in der Grundschule sein bester Freund war, hat sich immer mehr von ihm distanziert, bis...