Kapitel 15
Clarkes pov.
Ich hatte das Gefühl die Tage vergingen wie im Flug. Es war Freitag und das Mumford and Sons Konzert stand an. Ich konnte Lexa nicht überreden ihren Stiefvater anzulügen, also entschloss ich mich alleine zu gehen. Vorher saß ich allerdings mit meinen Büchern am Strand und lernte. Die Abschlussprüfungen standen quasi vor der Tür und ich wollte so gut es ging abschließen um für mein Studium als Ärztin eine gute Grundlagen zu legen. Ich beobachtete nebenbei die Bühnenarbeiter und sah Costia in der Menschenmenge. Sie dirigierte die Jungs von A nach B, ging gefühlte 43 Mal ans Telefon und sonst stand sie einfach nur rum und sah dabei einfach nur gut aus. Das Gefühl welches sich in meiner Magengegend breit machte, gefiel mir überhaupt nicht. Ich war kein eifersüchtiger Typ, aber Costia löste dieses Gefühl in mir aus. Die Vorstellung wie sie und Lexa... Ich schüttelte meinen Kopf. Lernen konnte ich so nicht mehr und entschied mich kurzerhand noch eine Runde im Meer zu schwimmen. Das Wasser war mein Element. Ich liebte die Schwerelosigkeit in den Wellen, den salzigen Geschmack auf meinen Lippen und das Schreien der Möwen über meinem Kopf. Die einzigen Sekunden wo mein Kopf wirklich leer war, waren in den Fluten. Das Rauschen der Wellen brachte alle Gedanken zum Schweigen und ich genoss die kleine Erfrischung sehr. Es war wirklich ein Segen an diesem Ort zu wohnen und auch noch hier studieren zu können.
Auf dem Weg zurück zu meinem Handtuch, sah ich Lexa winkend am Pier stehen. Ich musste lächeln und winkte zurück. Ich hatte angst vor der Zeit nach der Schule. Wir würden alle getrennte Wege gehen. Octavia und Lexa gingen in andere Städte, weit weg von hier, es war fraglich in welchen Abständen wir uns wieder sehen würden. Raven hatte sich überraschenderweise auch für ein Medizin Studium entschieden. Ich dachte immer, sie würde zur Raumfahrt gehen und dort in der Forschung arbeiten, aber sie hatte sich nach einigen Praktika dagegen entschieden. Ich freute mich natürlich sehr darüber, schließlich war sie meine beste Freundin. Ehe ich mich versah, stand Lexa neben mir und strich mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht und legte sie vorsichtig über meine Schulter. „Umarmen ist gerade schlecht. Die Chefin kommt heute vorbei und ich fürchte eine durchsichtige Bluse macht sich dann nicht so gut bei den Kunden." Wir kicherten beide. „Ich bin neidisch, ich würde auch gerne mal wieder schwimmen, aber ich hab so viel Arbeit und wenn ich nicht arbeite, dann lerne ich oder suche nach Appartments. Vancouver scheint wirklich gefragt zu sein, es ist nichts zu kriegen oder einfach alles unverschämt teuer." Ich schluckte. Ich hasste das Thema. Seit dem Abend am Feuer haben wir es konsequent gemieden und sobald Lexa das Thema anschnitt, lenkte ich es umgehend auf ein anderes Thema. Heute verstummte ich einfach. „Clarke? Ist alles in Ordnung?" Ich hatte kurz überlegt mich rauszureden aber habe mich dazu entschieden, einfach die Wahrheit zu sagen. „Weißt du Lexa, die Vorstellung, dass du bald nicht mehr hier bist, macht mich krank. Ich halte es kaum einen Tag aus dich nicht zu sehen, geschweige denn nichts von dir zu hören. Ich weiß, ich muss nur ins Pier gehen und spätestens da sehe ich dich. Bist du in Vancouver und schwer beschäftigte Studentin, habe ich keine Möglichkeit, keine einzige außer die Geduld." Ich biss mir auf die Unterlippe und hoffte schwer, dass ich sie nun erstens nicht verschreckt hatte und zweitens ich meine Emotionen zurück halten konnte. Lexa griff meine Hand und setzte sich in den Sand währen d sie einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr schmiss. Sie zupfte an meiner Hand und signalisierte mir damit, dass ich mich zu ihr setzen sollte. Ich atmete kaum bemerkbar tief ein und setzte mich dicht neben sie. Ihr Geruch fiel mir in die Nase und ich hätte wiedermal schreien können. Sie sah mir in die Augen. „Clarke.. Ich.. Wir hatten... doch eigentlich alles.. zwischen uns geklärt oder?" –Oh spitze, die ‚wir haben ja überhaupt keine Gefühle füreinander-tour. Ich wollte gerade wieder aufstehen, als sie mich runter zog. „Clarke ich meine es ernst. Du bist zu meiner engsten Vertrauten geworden, ich kann mir ein Leben ohne dich genau so wenig vorstellen wie du! Ich habe aber keine Möglichkeit in der Stadt zu studieren, auch wenn ich es noch so gerne wollte." Ich merkte, dass es ihr schwer fiel mit mir über dieses Thema zu sprechen und biss meine Zähne zusammen. „Clarke, bitte..." Ihr Blick wurde eindringlicher. Ich konnte ihre ganze Körpersprache nicht deuten. Jeder Außenstehende sprach mich auf unsere „innige Beziehung" an und war hinterher erstaunt darüber, dass wir nur Freunde waren. Sie sagte das eine und zeigte mir das Andere. Vielleicht war der Abstand wirklich gut für uns und meine überschwänglichen Gefühle. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich alles deutlich mehr als Freundschaft für sie empfand und spürte auch, wie es mich von Tag zu Tag mehr belastete ihr nicht das geben zu können, was ich gerne wollte. Ich spürte ihren Atem auf meiner Wange und bekam eine Gänsehaut, so nah war sie mir. „Ich kann das nicht Lexa." Ich wollte wieder aufstehen, doch sie hielt mich erneut fest, aber diesmal war der Griff fester. „Sprich mit mir Clarke, WAS kannst du nicht? Was ist überhaupt los verdammt..." Ihr Blick war eindringlich, es fühlte sich an, als würde ich nackt vor ihr stehen und sie könnte jede verdammte Zelle meines Körpers sehen. Gerade als ich meine Emotionen kaum noch zurück halten konnte und meine Augen sich so langsam mit Tränen füllten rief Mary laut zu uns rüber. „Lexa, ich störe ungern, aber du musst mir helfen, schaffs alleine nicht mehr." „Fuck!" ich erkannte Verzweiflung in ihrem Gesicht. Zögernd ließ sie meine Hand los, die sie bis dahin noch immer festhielt, stand auf und klopfte sich den Sand von ihrem Rock. „Es tut mir leid." Flüsterte sie gegen den Wind und ging mit gesenktem Kopf zurück an die Arbeit. Es war unerträglich sie gehen zu sehen, der Kontext zu groß. Ich konnte die Tränen nicht zurück halten und ließ meinen Emotionen freien lauf. Es konnte doch nicht angehen, dass ich schon wieder so einen Pech hatte? Wieso verliebte ich mich bloß immer in die falschen Menschen...
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Light me up.
FanfictionEs war das zwölfte Mal, dass ich mit meiner Pflegefamilie in eine andere Stadt gezogen bin. Der Arbeitsplatz von Mason, meinem Pflege.... vater, würde häufig seinen Standort wechseln, sagten sie. Ich denke, es hatte andere Gründe. Wir blieben überal...