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Ich telefonierte gerade mit Luca. Ich hatte versprochen mich zu melden und das tat ich auch. Es war anstrengend ihn anzulügen und tat mir weh. Ich weiß ich bin selbst daran schuld, aber ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Das würde ihn umbringen. Na ja ich versuchte mich zusammen zu reißen und Luca glaubte mir jedes Wort. Ich hatte ihn eindeutig nicht verdient. Luca erzählte mir gerade von seinem letzten Fußballspiel, das er gewonnen hatte und ihn und seine Mannschaft in die nächste Runde brachte, als Ezra strahlend vor mir auftauchte. „Bereit?", fragte er. Ich hatte mich mit ihm verabredete um nach einer Möglichkeit zu suchen um die andere Seite möglichst schnell zu retten. Ich bedeutete Ezra noch fünf Minuten zu warten und sich zu setzten. Er legte sich neben mich auf mein Bett und ich bettete meinen Kopf auf seiner Brust. Die gleichmäßigen Atemzüge die meinen Kopf leicht wippen ließen, beruhigten mich und sorgten dafür, dass mir das Lügen einfacher fiel. Warum wusste ich nicht. Ich hörte Luca zu und ließ Ezra mit meinen Haaren spielen. „Du Luca, ich muss los. Ich hab noch einen Termin mit meiner Oma. Ich sims dir später.", entschuldigte ich mich. Hoffentlich langte ihm die Stunde die wir geredet hatten. „Okay Schatz. Ist das ein wichtiger Termin? Muss ich mir sorgen machen?", fragte er. „Nein musst du nicht. Es ist eine Überraschung von ihr. Wie gesagt ich sims dir heute Abend. Bye. Lieb dich.", erklärte ich und legte ohne eine Antworte auf. Ezra musterte mich mit einem fragenden Blick. „Frag nicht.", sagte ich genervt. Darauf schaute Ezra noch verwirrter. „Luca hat sich beschwert, dass ich mich nicht bei ihm gemeldet hab und wurde glaub ich sauer. Ich hab versprochen, öfters anzurufen. Jetzt muss ich ihn anlügen und ja.", erklärte ich. „Okay und wieso sagst du ihm nicht das du ihn nicht mehr liebst?", fragte Ezra. Er klang verletzt. Och nein, wieso mach ich eigentlich immer alles falsch? „Das ist nicht so einfach. Wir sind seit zwei Jahren zusammen und vorher sind wir beste Freunde gewesen. Wenn ich jetzt einfach so per Telefon mit ihm Schluss mach, wird er mir das nie verzeihen und mich hassen. Das wäre es mit unserer Freundschaft und das wurde ich mir nie verzeihen.", versuchte ich ihm zu erklären. Die Tatsache, dass ich Luca immer noch liebte sagte ich ihm nicht. Er würde es nicht verstehen. Niemand würde es verstehen, nicht mal ich versteh es ganz. Dieser Gedanke ließ mir wieder eine Träne die Backe runter laufen. „Du liebst ihn noch, hab ich recht.", wie ich es hasste wenn Ezra meine Gefühle lesen konnte. Obwohl das etwas war was ich anderer Seits an ihm liebte. Luca konnte das nie. Ich atmete einmal tief durch und gestand: „Ja" Ezra rückte etwas von mir weg. „Okay ich verstehe.", sagte er enttäuscht. Scheiße! Scheiße! Scheiße! „Ez Baby so war das nicht gemeint. Bitte versuch mich zu verstehen. Ich liebe Luca, aber nur weil ich es gewohnt bin. Ich liebe dich mehr. Ich liebe dich weil ich es will. Weil du der Hammer bist. Ich leibe dich für deine pervers gemeinten Anspielungen, deinen Humor und deine liebevolle, teilweise unbeholfene Art. Ich liebe dein Aussehen. Ich mein du siehst aus wie ein Gott mit deine wunderbaren grünen Augen, die an Smaragde erinnern, und deine blonden Haare sind einfach so... man will einfach nur durch wuscheln. Über deine trainierten Körper müssen wir glaub ich nicht reden, oder. Ich liebe einfach alles an dir. Du bist mein ganz persönlicher Engel.", erklärte ich und hoffte das er mich verstand. Ezra unterbrach mich nicht, er grinste nur vor sich hin. Ich musste ihn einfach küssen. Er erwiderte meinen Kuss und sagte: „Ich liebe dich auch kleine Göttin. Es ist mir eine Ehre ihr Engel zu sein, aber wir müssen los.", grinste er immer noch vor sich hin. „Wieder gut?", vergewisserte ich mich. Ezra gab mir einen Kuss. „Was glaubst du denn?", diesmal grinste er nicht verliebt, sondern dieses spitze neckenende Grinsen, von dem ich ihm eben gestanden hatte, dass ich es liebte. Ich lachte. „Okay gehen wir.", kündigte ich an und zog ihn auf die Füße. Hand in Hand gingen wir zur Tür und als wir durch traten standen wir auf dem Marktplatz der anderen Seite. Wir wurden schon erwartet, von Sebastian, Lara und Hanna. Ich mochte die Zwillinge wirklich gerne, aber als sie sich elegant an Ezra schmiegten um ihn zur Begrüßung zu umarmen kochte ich vor Wut und Eifersucht. Als wir uns alle begrüßt hatten und die Eifersucht verflogen war, da Ez meine Hand wieder hielt, fragte ich leicht überrascht: „Leute was macht ihr hier?" „Na euch helfen. Glaubst du ich überlass euch den ganzen Ruhm, die andere Seite gerettet zu haben, alleine. Ne ne wir vier wollen Teil haben.", meldete sich Seb als erstes zu Wort. Ich lachte: „Gut zu wissen das man auf dich zählen kann." „Super Seb, steht's zu Diensten!", verkündete er, wobei er salutierte. Es sah so komisch aus, dass ich noch mehr lachen musste. Ezra lachte auch. „Na dann super Seb, erzähl uns doch mal wo wir ne Lösung finden könnten.", neckte er seinen Freund. Sebastian überlegte kurz, wobei er sich an der Nase kratzte. Er wirkte fast wie Wicki. „Ich hab ne Idee.", verkündete er. „Wir könnten ins Archiv des Rathauses gehen und uns durch die Bücher arbeiten." „Wow Seb. Und da bist du jetzt von ganz alleine drauf gekommen.", bemerkte Lara mit ironischer Anerkennung und Hanna ergänzte sie: „Wir sind so stolz super Seb." Dann kicherten beide wie verrückt. Also wenn sie keine wahren Zwillinge sind esse ich auf der Stelle meinen Teddy. „Gehen wir jetzt oder seid ihr noch nicht fertig mich aus zu lachen?", fragte Sebastian verärgert. „Och sei doch nicht sauer Schätzchen.", lachten Hanna und Lara und hackten sich bei ihm unter und gingen vor. Ich schenkte Ezra einen Blick der soviel sagte wie 'Was hast du nur für Freunde'. Er lachte: „Ich weiß genau was du denkst, aber gehen wir lieber hinterher. Nicht das super Seb etwas ohne uns herausfindet."

Das Archiv war wie eine riesige Bibliothek. Es roch nach alten Büchern und Stau, ich liebte es. Die Bücher sehen so aus als währen sie teilweise seid hundert Jahren nicht mehr bewegt worden. Ich wollte jedes lesen. Wie sich herausstellte sollte ich das auch. „Okay wir teilen und auf. Jeder nimmt sich drei Reihen vor. Ez du bekommst die ersten, Lope du die nächsten Reihen, sonst meckert er wieder weil du so weit weg ist. Lara du nimmst die nächsten drei dann komm ich und dann Hanna. Nicht das ihr zwei euch noch verschwört.", koordinierte Seb uns drei. „Schätzchen uns zu trennen bringt nichts. Wir kommunizierten per Gedanken.", lächelte Hanna ihn breit an und Sebastian lächelte zurück. Die beiden wären schon ein süßes Paar. Warum sehen sie es nicht endlich ein, dass sie füreinander bestimmt sind. Ich würde es mir zur Aufgabe machen sie zu verkuppeln und Lara würde mir bestimmt helfen. Als ich mir die riesigen reihen von Büchern ansahen, fragte ich mich, was das eigentlich bringen soll. „Leute, wonach suchen wir überhaupt?", fragte ich unsicher. „Keine Ahnung. Irgendwas was sich nach dir anhört. Nach irgendjemand der raus kam oder so.", erklärte Ezra. „Du Ez, warum hört es sich bei dir eigentlich so an als denkst du wir wären dumm?", fragte Lara und lachte. „Weiß nicht. Liegt vielleicht daran das ihr dumm seit.", Ezra lachte auch. Und schon wieder war ich eifersüchtig.

„Ich hab's gefunden!", schrie Sebastian erfreut jetzt schon zum fünften Mal. „Diesmal wirklich oder ist es wieder nur falscher Alarm.", fragte ich und lachte. „Ich hab wirklich...nein doch nicht.", sagte er niedergeschlagen und wir anderen vier lachten. Sebastian, Ezra, ich und die Zwillinge suchten schon seit Stunden nach einer Art Antwort im Archiv. Nur leider erfolglos. Wir saßen jeder in einem Haufen Bücher und lasen und lasen und lasen. Ich war so müde, das ich nur noch jedes zweite Wort lass. Irgendwann sagte ich: „Leute lasst und wann anders weiter suchen, ich bin so müde." Ich wusste, dass ich jammerte aber ich konnte nicht anders. „Das ist der Vorteil am tot sein. Wir müssen nicht schlafen, essen oder sonst was.", versuchte Lara positiv zu denken. „Okay, also dann werde ich gehen und schlafen. Was ist mit euch?", fragte ich. „Ich werde dich nach Hause bringen und dann entwickeln wir anderen einen Plan wie das ganze hier schneller geht, sonst sitzen wir hier noch bis in alle Ewigkeit.", entschied Ezra für uns alle. Die anderen waren einverstanden und ich erst recht, denn so konnte ich noch Zeit mit ihm verbringen. Ich lächelte, nahm Ezras Hand und dachte an mein Zimmer. Wir gingen wieder durch die Tür zu meinem Zimmer. „Danke, dass du mich hergebracht hast.", sagte ich in einen Kuss hinein. „Kein Problem.", flüstert Ezra, ebenfalls ohne die Lippen von meinen zu lösen und wir kuschelten noch ein bisschen. Doch irgendwann schlief ich ein. Nicht das es mich langweilte, wenn Ezra mir etwas erzählte, aber ich konnte nicht mehr. Nach Stunden weckte mich eine Hand, die über meinen Arm strich. „Du bist eingeschlafen. Ich lass dich glaube ich mal in Ruhe, damit du dich ausruhen kannst.", sagte Ezra. Ich war zu müde um zu reden also brummte ich nur ein „Mhmm" und lächelte. „Gute Nacht", verabschiedete er sich und verschwand.

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Viel Spaß beim lesen. ;D

All the Love <3 <3

Llarlina

Mein Ganz Persönlicher EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt