Sicht; Legolas
Wir kamen in den Speisesaal, in dem die Speisen schon aufgetragen wurden. Die Kinder staunten, doch für mich war sowas normal.
König Girion nahm am Tischende platz. Danach setzten wir uns auf unsere Plätze.
(Sitzordnung:
Girion
- Girions Gemahlin
Legolas Mithrandir
Kedet Inara
Ilari Keldan
Beren -
Eero Niomi
Ear Neasa )
Das Essen begann.
"Prinz Legolas, was führt euch eigentlich in diese Gegend?", fing König Girion an. "König Thranduil hat mich geschickt, um dem König unterm Berg eine Nachricht zu über bringen.", antwortete ich. Der König musterte mich, doch weder meine Mimik oder Körpersprache verriet etwas über mögliche Inhalte des Briefes.
Dann wich der misstrauische Blick seinem Lächeln. "Ich hoffe nur, dass diese Nachricht keine Folgen haben wird, die auch Thal betreffen.", sagte er dann und ich spürte seinen durchdringenden Blick, der auf jede Regung achtete, doch keine kam, obwohl er genau das aussprach, was ich befürchtete. "Verzeiht, aber ich darf nichts über die Nachricht preisgeben. Es ist noch sehr ungewiss was mögliche Folgen sein könnten, schon wegen dem Aufeinandertreffen von Elb und Zwerg.", sagte ich sachlich und widmete mich wieder meinem Essen, da für mich das Gespräch als abgeschlossen galt.
Alle, außer Mithrandir und Girions Gemahlin, sahen mich und den König fragend an, doch ich achtete nicht darauf und König Girion wechselte das Thema: "Wie war eure Reise nach Hause. Ich meine nicht jeder hat die Ehre mit einem Elbenprinz und einem Zauberer zu reisen." Die Kinder lächelten. "Es war super.", rief Niomi begeistert und die Kinder fingen an zu erzählen.Nach dem Essen gingen ich, Niomi, Eero, Ear, Neasa und Beren zum Gasthaus. Die Familie von Keldan und Ilari begleitete uns, bis zu einer Kreuzung, wo sich unsere Wege trennten.
Beren lief neben mir und strahlte. Endlich hatte sie eine Familie. Eas und Neasa hatten sie als Adoptivkind aufgenommen und Beren schien mehr als glücklich über ihre neue Familie.
"Euer Pferd ist bei uns im Stall und eure Sachen wurden, wie ich gehört habe, schon in euer Zimmer gebracht. Aber wünscht ihr noch was? Ein Bad oder vielleicht noch ein letzten Krug Bier? Wir hätten auch Wein.", fragte Eas. "Ein Bad wäre nett, aber sonst brauch ich nichts, danke. Trotzdem würde ich vorher bei meinem Hengst vorbei schauen, auch wenn ich mir sicher bin, dass es ihm bei euch gut geht. Es ist einfach eine Angewohnheit, die ich auch Zuhause pflege.", erklärte ich. "Gar kein Problem. Ich bereite dann, während ihr im Stall seid, das warme Wasser vor.", sagte Neasa, doch ich wehrte ab: "Ihr müsst euch keine Mühe machen und zu so später Stunde noch Wasser erhitzen. Kalt ist auch in Ordnung. Es ist eh sehr warm, ich werde nicht frieren." Neasa blieb stehen. Wir standen vor dem Gasthof, doch sie machte keine Anstalten rein zu gehen, sondern drehte sich zu mit um und stemmte ihre Hände in die Hüfte, dann hob sie drohend einen Zeigefinger und fuchtelte mit ihrer Hand vor meinen Augen herum. "Das kommt gar nicht in Frage. Ihr bekommt bei uns nur das Beste. Das heißt, ich mach euch jetzt ein schönes warmes Bad und bring euch ein Glas Wein in euer Zimmer.", sagte sie laut und drohend. Ich wich einen Schritt zurück und hin abwehrend die Hände. "Und keine Wiederrede.", fügte sie hinzu und kam mir bedrohlich näher. "Ja, schon gut. Tut was ihr nicht lassen könnt.", sagte ich leise und leicht verunsichert. Daraufhin machte die Frau kehrt und stapfte in das Gasthaus. Die Tür flog hinter ihr laut zu.
Niomi und Eero grinsten, Beren sah erstaunt ihrer neuen Mutter nach und Eas wusste nicht, ob er grinsen und lachen oder sich bei mir entschuldigen sollte.
Ich atmete hörbar aus und entspannte mich wieder. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Ihr habt eine sehr temperamentvolle Gemahlin.", sagte ich zu Eas, welcher sichtlich erleichtert schien, dass ich es ihm und seiner Gemahlin nicht übel nahm. Jetzt grinste auch er und lachte. "Da habt ihr recht. Deshalb ist sie meine Frau.", sagte er, "Kommt ich zeig euch den Stall." Ich nickte und folgte ihm.
Eas führte mich zu Hamish, welcher seinen Kopf aus der Box streckte, als ich zu ihm kam. «Mear gwein Mellon nin.», grüßte ich mein Hengst. Hamish schnaupte und stupste mich an, was mich lächeln ließ. «Verzeih, ich habe nichts für dich.», sagte ich und hob zum Beweis die Hände.
"Hier. Euer Hengst wird sich freuen.", meinte Eas und reichte mir einen Apfel. "Danke.", sagte ich, nahm den Apfel und reichte ihn Hamish. Mein Hengst aß den Apfel und wieherte dann freudig. «Bedank dich nicht bei mir. Bedank dich bei Eas.», sagte ich nur und streichelt ihn. «Ich muss jetzt los, Mellon nin. Losto vae. Na niverad (* Bis morgen).», sagte ich dann und ging mit Eas aus dem Stall.
"Ihr habt eine gute Beziehung zu eurem Pferd.", fing Eas an. Ich nickte. "Ich verbringen viel Zeit mit ihm und wir Elben haben generell eine gute Beziehung zu Tieren.", erklärte ich. "War das Elbisch, was ihr gesprochen habt?", fragte der Mann. "Ja. Um genau zu seien war es Sindarin.", sagte ich ich und wir traten ins Gasthaus. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Sprache so schön anhören kann.", meinte Eas. Ich sah zu ihm und lächelte leicht.
Neasa kam auf uns zu. "Kommt, mein Herr. Euer Bad ist fertig.", sagte sie sofort. Ich nickte. "Danke.", sagte ich und folgte ihr.
Sie führte mich zum Bad und zeigte mit alles, dann ließ sie mich allein.
Ich verschloss die Tür.
"Was für eine Sprache?", hörte ich sie noch ihren Gemahl fragen, dann machte ich mich fertig und stieg ins Bad.Ich trat aus dem Bad. Niomi und Beren kamen mir entgegen. "Komm, wir zeigen dir dein Zimmer.", sagte Niomi. "Danke.", sagte ich und folgte ihnen.
Sie führten mich eine Treppe hoch und einen Gang entlang, bis sie vor einer Tür stehen blieben. "Das ist dein Zimmer. Ich schlafe gegenüber.", sagte Beren und zeigte auf ihr Zimmer. Ich nickte und betrat mein Zimmer. Die Mädchen folgten mir.
Es gab einem Tisch, auf dem ein Glas Wein stand, mit Stuhl, einen Spiegel der neben Tisch hing, einen Schrank, ein Bett und sogar ein Sofa, auf dem meine Sachen lagen. "Sieht sehr schön und bequem aus.", meinte ich und drehte mich zu den Kindern. Niomi lächelte. "Danke. Wenn du noch etwas brauchst, meine Vater ist unten am Tresen.", sagte sie. "Danke, aber alles ist gut.", antwortete ich, worauf Niomi nickte. "Also dann bis morgen. Gute Nacht.", sagte Beren. "Schlaft gut.", sagte ich, als die Kinder mein Zimmer verließen.
Ich ging zum Fenster und öffnete es, dann holte ich die Kräuter und Verbände und legte sie auf den Tisch. Ich zog meine Tunika aus, hängte sie über die Stuhllehne und nahm meine Verbände ab.
Ich sah mir meine Wunden an. Sie heilten für einen Elben ziemlich schlecht, was mich leicht beunruhigte, aber da es nicht lebensgefährlich war und sie nicht mehr weh taten, machte ich mir kaum Sorgen. Die Verbände bereitete ich schon mal vor, setzte mich dann aber erstmal nur auf den Stuhl und trank den Wein, um mal Luft an die Wunden zu lassen.
Es war nicht der beste Wein, aber er schmeckte mir. Den Wein in meiner Heimat war viel besser als dieser, aber der Zuhause hatte mir noch nie zugesagt. Ich wusste nicht warum. Er war vielleicht der beste Wein, den es gab, und mein Vater liebte den Wein aus meiner Heimat, doch ich mochte ihn nicht.
Ich zuckte mit den Schultern, nahm das Weinglas und stellte mich ans Fenster, um die frische Luft zu genießen.
Die Zeit verging und es war sehr spät, als ich beschloss mich schlafen zu legen.
Ich nahm die Verbände und verband meine Wunden. Als ich fertig war öffnete sich langsam meine Tür. Berens Kopf luckte durch den Türspalt, bis sie ganz eintrat und erst zu meinem Bett sah. "Legolas?", fragte sie im Flüsterton und kam weiter rein, bis ihr Blick zu mir wanderte und sie abrupt stehen blieb.
"Eh... Ehm... E es tut... Tut mir leid.", stotterte sie und starrte mich an.
Ich sah sie erst fragend an, dann an mir runter und mir wurde bewusst, wie ich vor hier saß.
"Es ist alles gut.", sagte ich dann beruhigend und nahm mir meine Tunika und zog sie an. "Besser?", fragte ich und stand auf, um die Tür zu schließen. Sie nickte noch leicht.
"Setz dich.", sagte ich und zeigte auf das Sofa. Beren setzte sich und sah mich immer noch stumm an. "Kann ich was für dich tun oder warum besuchst du mich zu so später Stunde?", fragte ich und setzte mich auf den Stuhl. Beren antwortete nicht sofort, sondern schüttelte erstmal den Kopf, um sich zu fangen.
Ein Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. "Ohne Tunika siehst du gar nicht so schlecht aus.", sagte sie keck. Ich schüttelte darauf hin nur schmunzelnd den Kopf.
"Aber warum ich hier bin... Nun ja... Ich... Ehm...", fing Beren an, doch ich unterbrach sie: "Du kannst nicht schlafen?", fragte ich, obwohl es eher eine Feststellung war. Beren sah erstaunt auf. "Ja, woher weißt du das?" Ich lächelte sanft. "Vor ein paar Tagen, warst du noch bei Orks und jetzt schläfst du das erste mal allein in einem Zimmer.", erklärte ich, "Ich glaube, als ich von Gandalf gefunden wurde, bin ich in der Nacht aufgewacht und hatte Angst, da ich alleine war. Also bin ich zu meinem Vater gelaufen." Dass ich von Télas aufgegabelt wurde und er dann bei mir war und nicht mein Vater, erzählte ich nicht.
Sie lächelte. "Darf ich diese Nacht bei dir bleiben?", fragte sie dann. Ich nickte. "Du kannst im Bett schlafen.", bot ich an. Beren strahlte sofort. "Danke.", sagte sie und legte sich ins Bett.
Ich räumte noch schnell meine Sachen weg, dann löschte ich die Kerzen und legte mich auf das Sofa.•
Hey,
Ich habe vor den Namen der Geschichte zu ändern, weil da ich noch viel vor habe, dass heißt eine oder mehrere Fortsetzungen plane, passt der Name nicht. Weil es geht ja nicht direkt um das Leben im Düsterwald, sondern um das von Legolas und kleiner Spoiler er wird nicht sein ganzes Leben im Wald verbringen (gerade jetzt ist er ja auch nicht da).
Zumindest wollte ich fragen, ob ihr Namensvorschläge habt.
Schon mal Danke im Voraus :-D
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I phin ú-bain idh reniar ben-râd (Legolas Ff)
Фанфик"Nichts ist schöner, als ein Leben, in dem man nichts machen muss und trotzdem alles kriegt. So wie ein Prinz!" So denken bestimmt viele, doch das Leben des Elbenprinzen Legolas Thranduilion ist nicht so einfach. Kein Friede-Freude-Eierkuchen. Es i...