Sicht: Legolas
Ich saß an meinem Schreibtisch und las mir die Berichte der Patrouillen durch. Es hatte sich viel Arbeit in der letzten Zeit angehäuft, aber zum ersten Mal hatte ich nichts dagegen. Es lenkte mich ab.
Während ich arbeitete, dachte ich nicht die ganze Zeit an meine beiden Freunde.
Ich fragte mich, ob sie schon bei ihm war, aber bis Mithlond war es weit, weswegen ich es bezweifelte.
Ich hatte aber noch mehr zu tun.
Vorbereitungen für den Krieg.
Ich musste zu Besprechungen und eine Armee aufstellen.
Natürlich machte ich es nicht allein, aber ich hatte trotzdem genug damit zu tun, sodass ich keine Zeit für Beren oder sonst was hatte.Nun saß ich an meinem Schreibtisch und sah mir einen Bericht an.
Ich hatte das Frühstück ausfallen lassen. Meinem Vater gefiel sowas nicht, aber er wusste selbst, dass ich viel zu tun hatte und ließ mich damit in Ruhe.
Trotzdem durfte ich das Mittagessen, das bald anstand, nicht verpassen.Es klopfte.
«Herein.», sagte ich, ohne von meinem Bericht auf zuschauen.
«Alaé Legolas, Mellon nin.»
Ich sah überrascht auf, als ich die Stimme erkannte.
Vor meinem Schreibtisch stand Beren, welche mich begrüßt hatte und hinter ihr stand Télas. Beide lächelten mich an.
«Mae Govannen, Mellyn nin (* Meine Freunde).», grüßte ich dann zurück und lächelte leicht.
«Ci maer (* How are you/Wie geht es dir?)?», fragte sie.
«Ni maer (I'm fine/Mir geht es gut).»
"Wir wollten dich zum Mittagessen holen gehen.", sagte sie dann wieder in ihrer Sprache. Ich nickte. "Ich mach das nur gerade fertig. Geht schon mal vor. Ich komme dann nach.", sagte ich. "Wir warten.", sagte Télas und nahm auf einem Sessel Platz. Beren setzte sich auf einen Anderen un ich arbeitete weiter.
Ich war schnell fertig.
"Wir können los.", sagte ich und stand auf. Sie taten es mir gleich und wir verließen das Zimmer.
«Beren macht gut Fortschritte. Sie versteht zwar nicht sehr schnell, aber sie ist sehr begierig darauf die Sachen zu lernen. Sie hat viel Energie, auch wenn sie schnell unkonzentriert ist und sich ablenken lässt.», klärte mich Télas auf. Ich nickte. «Das ist gut.»
«Wo ist eigentlich Nendra?»
Ich sah zu Boden.
Der Schmerz wurde wieder schlimmer.
"Legolas? Was hast du?", fragte Beren.
Ich achtete nicht auf sie.
«Sie ist auf den Weg nach Mithlond.», sagte ich dann leise.
Télas nickte verstehend, doch Beren sah uns beide fragend an.
"Télas, was hat Legolas?", fragte sie dann. Télas sah mich fragend an.
«Erklär es ihr ruhig.», sagte ich darauf hin und mein Freund nickte.
"Die Freundin von Legolas ist zu den Grauen Anfuhrten gereist. Sie wird Mittelerde verlassen.", erklärte er. "Genau wie sein Freund Mittelerde verlassen hat, oder?" fragte sie und Télas nickte.
Es tat unglaublich weh, andere darüber reden zu hören. Es fühlte sich an, als würde sich mein Herz zusammen ziehen und verkrampfen.
«Willst du nicht lieber das Essen ausfallen lassen?», fragte Télas besorgt. Ich schüttelte den Kopf. «Ich war schon beim Frühstück nicht anwesend.», sagte ich und betrat den Speisesaal.
Beim Essen benahm sich Beren vorbildlich.Als wir fertig waren, gingen ich, Beren und Télas zurück. Ich hatte vor weiter zu arbeiten.
"Leggy, wir müssen noch nach Bruchtal. Hast du das schon vergessen?", fragte mich Beren irgendwann.
"Bruchtal? Ach ja. Ich vergaß.", sagte ich und überlegte.
"Abgesehen davon, dass ich irgendwie meinen Vater überreden muss, solltest du besser reiten können und dich verteidigen können.", sagte ich dann.
"Beim Reiten kann ich helfen, aber beim Kämpfen seid ihr der bessere Lehrer, Legolas.", meinte Télas, doch ich schüttelte den Kopf. "Ihr macht schon genug. Ich bringe ihr beides bei."
Beren fing an zu strahlen, als ich es sagte. Télas lächelte darüber. «Scheinbar findet sie dich als Lehrer besser als mich.»
«Noch.», sagte ich nur und grinste kurz. Télas lachte. «Na wir werden es ja sehen.»
"Können wir jetzt schon anfangen?", fragte Beren, der es scheinbar nicht sehr zugefallen schien, wenn wir über sie redeten, sie uns jedoch nicht verstand.
"Gerne. Wollen wir reiten üben?"
Beren nickte.
«Bis später.», sagte ich zu Télas. «Na niverad.», sagte Beren. «Na niverad, meine Dame. Wir sehen uns später, ernil nin.», sagte Télas und verbeugte sich leicht übertrieben und grinste nochmal bevor er ging.
Wir schlugen den Weg zu den Ställen ein.Im Stall ging ich zu Schattenfell. Beren folgte mir.
Wir hatten im Stall zwar ruhige Pferde für Anfänger, aber ich war mir sicher, dass sie auch auf Schattenfell reiten lernen konnte und da wir uns beeilen sollten, war es besser wenn sie mit Schattenfell klar kam und erst später lernte auf so ziemlich jedem Pferd zu reiten.
Ich führte Hamish raus und machte ihn, mit Berens Hilfe, fertig. Dann führte ich ihn raus zu einem Übungsplatz.
Ich half Beren beim Aufsitzen und erklärte Beren die Grundlagen.Beren lernte schnell. Wenn sie genauso schnell lernen würde, wie sie sich verteidigte, konnten wir schnell aufbrechen. Ich musste nur noch meinen Vater fragen und darin sah ich das Problem.
"Komm. Das reicht für heute.", sagte ich und half Beren beim Absteigen. Sie brachte das Pferd in den Stall, räumte auf und schaute, dass es dem Pferd gut ging, dann liefen wir zurück. Beren ging zu ihrem Zimmer und ich zu meinem Arbeitszimmer.Télas wartete schon davor. «Gerade noch pünktlich. Ich hatte mich schon gefreut euch vorwerfen zu können, dass ihr zu spät seid, aber ihr lasst mir meinen Spaß ja nicht.», grüßte mich Télas. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. «Ihr ändert euch auch nie, oder?», fragte ich und betrat das Zimmer. «Law.», sagte er und folgte mir.
Ich setzte mich an den Schreibtisch. Télas setzte sich mir gegenüber und wir besprachen verschiedene Dinge.
Es war sehr spät, als wir fertig waren. Ich lehnte mich zurück und trank was.
Anstatt aufzustehen und zu gehen sah mich Télas erwartungsvoll an.
«Gibt es noch was zu besprechen?», fragte ich und setzte mich wieder gerade hin. «Wenn ihr Zeit habt. Es hat nämlich nichts mit dem Ganzen hier zu tun. Gut, indirekt schon.», sagte er. «Indirekt?» «Reine Neugier.», erklärte er. Ich nickte. «Dann sprecht.»
«Beren sagte etwas von Imladris. Was wollt ihr da?», fragte er.
Ich atmete tief durch. Es war spät in der Nacht und ich wollte eigentlich schlafen.
«Also...», fing ich an und erzählte, was alles auf der Reise und im Erebor passiert ist. Télas nickte als ich geendet hatte.
«Dein Vater wird euch nicht so einfach gehen lassen.», sagte er dann.
«Ich weiß. Ich brauche einen guten Grund oder Plan, wenn wir nicht einfach so verschwinden wollen.»
Mein Freund nickte und überlegte.
«Du könntest Lord Elrond einen Brief schreiben und ihm alles erklären. Dann könnte er deinem Vater einen Brief schreiben, damit du und Beren nach Imladris reisen könnt.», schlug Télas vor. Ich nickte. «Das könnte funktionieren.»
«Ich kann den Brief dann auch nach Imladris bringen.», fügte er hinzu. «Gut.», sagte ich, nahm ein Blatt Pergament und begann zu schreiben.
Als ich fertig war, überreichte ich ihn Télas, der sich sofort auf den Weg machte.
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I phin ú-bain idh reniar ben-râd (Legolas Ff)
Fanfiction"Nichts ist schöner, als ein Leben, in dem man nichts machen muss und trotzdem alles kriegt. So wie ein Prinz!" So denken bestimmt viele, doch das Leben des Elbenprinzen Legolas Thranduilion ist nicht so einfach. Kein Friede-Freude-Eierkuchen. Es i...