.Chapter 10.

116 16 7
                                    

"Was fällt dir ein?!" ,schrie er, während er Valerina an den Haaren gepackt ins Haus zerrte und sie hinter ihm herstolperte. "Sir!" Genervt drehte Cavanaugh sich zu Caillou um, der wiederum mit großen Augen auf Vallery starrte. "Verzeiht Sir, aber Ihr tut ihr weh." Ach wirklich? Leonid begann zu lächeln, als er stehen blieb und sich zu dem Mann umdrehte. "Sie muss ihre Strafe über sich ergehen lassen. Ein Hausmädchen darf nicht einfach abhauen." Man konnte förmlich sehen, wie Caillou mitfühlend das Gesicht verzog. Gefühle bedeuteten Schwäche. Und Schwäche war nichts für einen Mann. "Caillou, darf ich dich bitten auf dein Zimmer zu gehen? Du solltest anfangen deinen Studien nachzugehen. Bis zum Abendessen erwarte ich eine Seite über das menschliche Herz. Über den Aufbau insbesondere." Unbarmherzig zerrte Cavanaugh Valerina weiter. Sie wimmerte vor Schmerzen, doch weinen durfte sie nicht. Bis ins obere Stockwerk musste sie ihn begleiten, wo er sie in sein Schlafgemach warf und die Tür hinter sich verschloss. "Willst du nicht langsam aufgeben Vallery?" Sie richtete sich zögernd wieder vom Boden auf. "Nein...Niemals." Fast schon sanft strich er ihr mit den Fingerknöcheln über die leicht rosige Wange. "Es hat keinen Zweck. Verstehst du das denn nicht? Keiner kommt hier raus. Und du erst recht nicht." Er ließ die Hand über ihr rotes Haar gleiten, während er kaum hörbar in ihr Ohr hauchte. "Sonst bin ich zu weiteren Maßnahmen gezwungen mon amour. Vergesse nie, was du bist."

"Bist du hier Maman?" , hauchte der Kleine Junge in die Dunkelheit, die den Keller verfinsterte wie eine Gruft. Es war der gleiche Junge, der Leonid in fast jedem Traum heimsuchte. Er lief los. Zögerlich ins Dunkel hinein. Noch ein Schrei. "Maman?!" Panik packte den Jungen und er stürmte hinein in einen der vielen Gänge. An heißen Sommertagen spielte er hier oft Verstecken mit seiner großen Schwester. Sie hat ihn immer wieder in dieses Labyrinth geführt und jedes Spiel gewonnen. Doch dieses mal war seine Schwester nicht dabei. Sie konnte ihn nicht beschützen und er musste alleine durch die Finsternis laufen. Sein Keuchen durchbrach die Stille, genau wie die gequälten Schmerzenslaute. War das seine Mutter? Genau wie die Schreie? Kamen sie von ihr? Er begann leise zu weinen als er den Geräuschen immer näher kam und sich schließlich sicher war, dass sie von seine Mutter stammen mussten.
Keuchend riss Leonid die Augen auf, als er auch schon vom grellen Schein der durchs Fenster scheinenden Sonne geblendet wurde. Hatte er etwa so lange geschlafen? Hastig richtete sich auf und schlug die Bettdecke zurück. Sein ganzer Körper zitterte. "Verdammt, warum muss ich immer noch davon träumen?" Leise grummelnd strich er sich die Haare aus dem Gesicht. "Sir?" Leise klopfte es an der Tür. "Komm rein Scarlett." Das zierliche Mädchen öffnete die Tür und kam herein mit einem Tablett auf den Händen balanciert. Der Duft schwarzen Tees erfüllte sofort den Raum und ließ Leonid leise seufzen. "Sir, Ihr habt das Frühstück verpasst. Mr. Winslow wartet bereits auf Euch." "Wie spät ist es Scarlett?" Leise kam sie zum Bett gehuscht und stellte das Tablett auf einem kleinen Tisch ab, um den Tee in die Tasse zu gießen. "Es ist bereits kurz nach Vierzehn Uhr. Ihr müsst müde gewesen sein."
"Ja, das war ich wohl." Wenn diese Träume doch nur endlich aufhören würden... "Lass mir ein Bad ein. Und schick Valerina zu mir." Elegant erhob er sich, nahm die Tasse Tee und verließ in einem grauen Morgenmantel gekleidet das Zimmer, um sich zielstrebig auf den Weg ins Badezimmer zu machen. Scarlett folgte ihm wie ein Schatten und begann heißes Wasser in die perlmuttfarbende Wanne fließen zu lassen. Nachdem Cavanaugh sie rausgeschickt hatte, fing er an sich zu entkleiden und stieg in das nach Lavendel duftende Wasser. Die Nacht war anstrengend und dunkle Augenringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Was würde er nur geben für einen Tag Frieden? Für einen Tag, an dem er nicht gezwungen war seiner Sucht nachzugehen. Ja, es war wie eine Sucht. Und die Mädchen waren seine Drogen. Seine ganz persönlichen Drogen. Braucht es denn mehr? Die Tür ging auf und zögernd betrat der Rotschopf mit gesenktem Blick das Zimmer. "Valerina...Da bist du ja. Lass dich ansehen. Komm zu mir." Humpelnd und mit schwach gebeugtem Rücken kam sie an die Wanne getreten. "Seht, was ihr getan habt! Betrachtet euer Werk ruhig!" , zischte sie, bevor sie von Leonid auf die Knie hinab gerissen wurde.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: May 23, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

The Doll PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt