Kap. 6

577 40 2
                                    

~Kapitel 6~

 

Es war Montag. Die zweite Ferienwoche hatte nun schon begonnen. Es war bereits 11:00Uhr doch ich saß mit Ayleen jetzt erst beim Frühstück. „Und?! Heute schon was vor?“, fragte ich sie. „Nee, Franzi ist nicht da. Hab auch noch keine Idee. Mal sehn. Und du?“

„Hmm leider nicht. Vor den Ferien hatte ich so viele Ideen. Und jetzt fällt mir nix ein. Und genau jetzt ist Lars auch noch weg.“

„Dann lass und doch heute was machen Brüderchen.“

„Hmm joar. Aber was?“

„Hmm. Lass doch einfach mal in die Stadt ein Eis essen und dann sehn wir weiter. Ich gib auch aus.“ Sie grinste. Die Idee war nicht schlecht, besser als nix. Und das sie ausgeben wollte passte mir ganz gut da mein Geld jetzt schon knapp wurde. „Ok! Einverstanden.“

Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt und gingen in die Einkaufsstraße. Dort gab es einige süße Cafés und Eisdielen. Wir suchten uns ein Café aus bei dem man draußen sitzen konnte. An einem gemütlichen runden Holztisch mit zwei Stühlen nahmen wir platz.  Es waren bestimmt 25°C und strahlend blauer Himmel. Der perfekte Sommertag. Ich bestelle mir ein Latte Macchiato und ein kleinen Eisbecher und Ayleen ein Cappuccino und einen Kuchen. Wir redeten locker über alles Mögliche und mir machte Spaß mal wieder was mit meiner Schwester alleine zu tun. Plötzlich unterbrach Ayleen ihren Satz und sagte: „Guck mal schnell da! Unser Tänzer ist hier hehe.“    Ich drehte mich zur Straßenseiten und sah Ihn, der Typ der nicht aus meinem Kopf verschwinden wollte, mit seiner vermeidlichen Freundin gerade an uns vorbei gehen. Er trug Einkaufstüten sie nur ihre Handtasche. Ein echter Gentleman.

„Hey wollen wir sie verfolgen und sie ein bisschen beobachten?“, meine Schwester grinste mich wie ein kleines aufgeregtes Kind an und kicherte. Ich war ganz erstaunt, dass so ein kindischer Vorschlag von ihr kam aber ich willigte ein. Auch ich hatte Lust sie zu verfolgen. „Dann aber schnell!“ sagte sie fröhlich. Sie ging schnell ins Café um zu bezahlen und war zum Glück auch recht schnell wieder da. Wir gingen die Einkaufstraße entlang in die Richtung in die die beiden gegangen waren. Die Stadt war ziemlich voll und wir legten einen Zahn zu. Da Vorne. Wir sahen gerade noch wie die beiden einen Jack&Jones Laden betraten. Möglichst unauffällig gingen auch wir in den Laden. Wir guckten uns T-Shirts und Jeans an.

Er war gerade bei den Schuhen.

Mir kam es dann doch etwas affig vor ihn so zu verfolgen deswegen ging ich auch nicht direkt zu ihm rüber. Ich blieb etwas auf Abstand und guckte ihn nur manchmal an. Ich bemerkte nicht, dass seine Begleitung hinter mir stand und ihn plötzlich mit einem „Komm mal her!“ rief.

 Er kam direkt auf mich zu und mir stockte unfreiwillig der Atem. Mein Herz schlug schneller. Was sollte ihn tun?

Ruhig bleiben es ist doch gar nichts passiert. Ich wusste nicht warum ich so nervös war. Er hatte mich jetzt wohl erkannt, und begrüßte mich mit einem freundlichen „Hi.“, und ging an mir vorbei. Ich konnte nur dumm Grinsen und Nicken. Nicht mal ein blödes „Hi.“, bekam ich raus. Was war nur los. Ich hätte mich Ohrfeigen können. Jetzt wäre doch die Chance mit ihm zu reden! Aber nein, ich suchte meine Schwester. Die war auch nicht weit weg und guckte zu den beiden rüber. „Er sieht aber auch wirklich zu gut aus.“, stellte sie fest und konnte sich fast nicht satt sehn. „Komm Ay. Ich hab keine Lust mehr Spion zu spielen.“ Zum Glück hatte auch Ayleen genug gesehen und wir gingen aus dem Geschäft raus. Draußen atmete ich tief durch. Warum brachte er mich immer so aus der Fassung? Aber er schien wirklich nett zu sein und hatte sich sogar an mich erinnern. An was genau wusste ich nicht. Hm vielleicht die Situation im Whirlpool.

 „Lass noch mal zu H&M.“, schlug Ayleen vor und wir gingen gemeinsam noch ein bisschen shoppen. Erstaunlicherweise kauften wir beide nix. Die letzte Woche hatte uns wohl beiden ganz schön viel gekostet.

Nach einem noch echt schönen Tag waren wir wieder zuhause angekommen. Ich schnappte mir mein Buch und setzte mich in den Garten. Es war später Nachmittag doch die Sonne schien immer noch und es war noch recht warm. Ich schloss die Augen, guckte in die Sonne und fing mal wieder an nachzudenken.

Wenn es mich jedes Mal so nervös machte wenn ich ihn sah, konnte irgendwas nicht stimmen! Was war mit mir los? Was war mit ihm los? Was hat er was andere Jugendliche nicht haben?

Mir war es zu dumm mich jedes Mal nur zu fragen was los war, anstatt endlich mal was zu tun. Ich musste mit ihm reden. Ihn irgendwie kennen lernen damit ich eine Antwort auf all meine Frage finden konnte. Schluss mit dem Versteckspiel! Nächstes Mal würde ich nicht weglaufen.

Ich war fest entschlossen. Doch heute würde ich eh nix mehr machen können, also nahm ich mein Buch und begann zu lesen.

Fremdartig SchönWo Geschichten leben. Entdecke jetzt