Juniper Sage Ice #JustWriteIt #OnceUponNow

Das Portal

„Instructess Storm! Wo sind sie? Wir warten.", ruft einer meiner Schüler. Erst bin ich überrascht über den Namen, doch dann fange ich mich wieder und erinnere mich an meinen neuen Namen:

Crystle Snow Storm.

Ja, ich weiß, Schneesturm und so, aber darum geht es doch gar nicht.

Ich hole noch einmal tief Luft und trete auf die Gruppe von Schülern zu. Irgendwie hatte ich schon länger das Gefühl, dass dieser eine Junge irgendwas ahnt. Er hat diesen durchdringenden Blick und es ist schon fast unheimlich, was für zutreffende Fragen er stellt, zum Beispiel, ob ich mal rote Haare hatte. (Ich hatte mir eine dunkelhaarige Schönheit als zweites Gesicht zugelegt) Oder, ob ich ihnen mal zeigen könnte, wie ich mich teleportiere. (Was ja ich nicht mehr kann!)

Auch jetzt lagen seine Blicke auf mir. Die Augen sind etwas verengt und plötzlich fühle ich mich wieder wie eine kleine unbedeutende Schülerin vor dem Lehrer. Ich räuspere mich und sage:

„Gut. Ihr kennt alle die Regeln, wer sich von der Gruppe entfernt, wird von der Schule verbannt. Wer während des Ausfluges zaubert, fliegt von der Schule. Wer irgendeinen Unsinn verzapft, wird der Schule verwiesen."

Als ich in die Runde blicke meine ich ein ‚Da sind Sie ja kein gutes Beispiel' zu hören, jedoch scheine ich mir das nur eingebildet zu haben.

Vor dem Portal steht ein muskelbepackter Hexer. Er mustert jeden von uns, bevor er die Ausweise vor seinen Scanner hält  und einer nach dem anderen im Portal verschwindet. Mein Puls wird immer schneller, während ich dabei zusehe, wie die Schlange der Schüler vor mir immer kleiner wird.

Als nur noch ein Schüler vor mir ist bricht Panik in mir aus. ICH MUSS HIER WEG.

Doch ich hielt dem Wachmann meinen Ausweis hin und er scannte ihn, während er mich musterte.

„Dein erstes Mal?", fragt er und grinst leicht.

„N-nein.", murmele ich und blicke in das Portal.

„Warum bist du dann so aufgeregt? Irgendwas zu verbergen?", fragt er aus Spaß und merkt gar nicht, dass mich das nur nervöser macht, als ich eh schon bin.

Ein falscher, hoher Lacher dringt aus meiner Kehle und ich versuche überzeugend zu schauspielern, was anscheinend auch funktionierte.

Er zwinkert mir noch einmal zu, bevor er mich durch das Portal entlässt.

Auf der anderen Seite ist ein Gang, der Wachmann starrt mich an und ich starre zurück, bevor ich mich wieder in die dunkelhaarige Schönheit verwandelt und sarkastisch sage:

„Diese roten Haare kommen immer wieder durch, egal wie oft du sie färbst, du bist und bleibst Natur rot."

Ich versuche es mit einem gespielt mädchenhaften Kicherer, bevor ich mich aus dem Staub mache, um meine Klasse einzuholen, die schon auf mich warten.

„Willkommen in Paris! Und jetzt schnell, schnell. Wir haben nicht viel Zeit und es gibt so viel zu sehen.", scheuche ich die Gruppe vorwärts. Wir müssen das Gebäude so schnell wie möglich verlassen, bevor dem Hohlkopf von Wachmann die Sinnlosigkeit meiner Wörter auffällt und mich schnappen lässt. Denn dies würde die Todesstrafe für mich bedeuten. Unbefugt aus der Hexenwelt raus schleichen und dann noch eine Fakeidentität haben wird nun mal nicht gerne gesehen.

Als wir endlich das Gebäude hinter uns gelassen haben atme ich tief durch. Die Schüler mustern mich mit besorgten Blicken. Ich lächle sie an und zeige ihnen dann den Weg, den sie einschlagen sollen.

Auf einem großen Platz waren wir mit einem Hexenmeister verabredet und so warten wir.

Ich sehe mich genau um, bis ich eine Frau erblicke, die perfekt ist. Ich verdeutliche meinen Schülern zu warten und nichts zu Verbrechen, bevor ich mich zu der Frau vordrängele.

Als ich vor ihr stehe lässt sie das kleine Stück Technik sinken, welches sie in der Hand hält. So was wie Technik brauchen wir nicht in unserer kleinen bescheidenen Hexenwelt.