Das Ende? Nein, der Anfang!

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„Juniper. Juniper. Sage. Komm schon, mach die Augen auf! Verdammt, Stone, beweg dich hier her. Sie hatte eine Vision.", ruft eine Stimme, die mir bekannt vorkommt, jedoch kann ich sie nicht einordnen. Sie erinnert mich an Moon, doch die Stimme ist eindeutig Männlich. Meine Augenlieder sind so schwer. Ein rotes Licht scheint dahinter zu erscheinen verschwindet aber schnell wieder. Das Licht wird ausgeknipst und ich falle in einen dunklen Traum. Gesichter ziehen an meinem inneren Auge vorbei, mit verzerrten Gesichtern und aufgerissenen Mündern.

Weit entfernt von all dem ruft jemand meinen Namen, doch ich finde nicht den Weg dahin zurück, wo ich hingehöre.

Als ich endlich aufwache und diese grauenvollen Gesichter hinter mir lasse, liege ich in dem Zimmer, welches mir Birch zugewiesen hatte.

Neben mir, in einem Stuhl sitzt Stone. Mit den Ellenbogen auf die Hände gestützt und das Gesicht in den Händen verborgen.

Ich setzte mich langsam auf und räuspere mich dann. Stone blickt mich erst überrascht an, bevor sein Gesicht ernst wird und er sagt:
„Gut, du bist wach. Dann können wir ja endlich anfangen."

Er steht auf, geht zur Tür und ruft nach Birch. Der taucht zwei Sekunden später auf und fragt was los ist, doch Stone deutet nur auf mich und verschwindet aus meinem Zimmer.

„Hey, du bist aufgewacht! Alles okay mit dir?"

„Ich denke schon, aber ich habe keine Ahnung, was passiert ist.", meine ich und reibe meine Augen.

„Du hast Sammy rausgebracht und dann bist du zusammengebrochen. Ich habe dich dann gefunden und hier rein getragen. Und dann hast du die letzten zwei Tage geschlafen.", erklärt Birch.

„Und warum habe ich von einem Gefängnis geträumt? Und warum hat die Hexe mich Moon genannt? Und was waren das für Gesichter?", frage ich und rede dabei immer schneller.

„Hey, beruhig dich. Das war eine Vision. Irgendwas in deinem Leben hat dich sozusagen markiert und dann bekommst du diese Visionen. Ich habe das auch, keine Angst. Nichts, was du siehst kann dir etwas anhaben, es ist wie, als hättest du Albträume. Es ist grauenvoll, aber sobald du aufwachst ist es vorbei und es ist nur noch eine dunkle Erinnerung."

„Aber Moon.", murmele ich.

„Ja, ich weiß. Es ist immer dieselbe. Sie wacht auf hilft der alten Cat und dann fliegt alles in die Luft. Und dabei hat Cat nie existiert. Und bevor du fragst, ich habe alles versucht, um Moon zu finden. Schließlich ist sie meine kleine Schwester. Aber ich kam zu spät. Sie war schon tot.", erklärt Birch und lässt sich auf den Stuhl nieder, auf dem Stone gerade noch gesessen hat, er wicht sich mit dem Handrücken über das Gesicht.

Ich kann darauf nichts erwidern, weil ich einfach nur überrascht und überfordert bin.

„Du solltest dich jetzt aber wirklich fertig machen. Wir wollen schließlich nicht, dass deine Ausbildung dreihundert Jahre dauert.", flüstert Birch und lächelt mir am Ende zu:

„Wann du noch fragen hast, frag einfach nach der ersten Einheit."

„Okay", murmele ich und Birch verlässt mein Zimmer. Ich atme ein letztes Mal durch, bevor ich mich vom Bett aufrichte etwas zum anziehen aus dem Schrank ziehe und schnell ins Bad zu gehen.

Als ich in die Küche komme sitzt Birch auf einem der Barhocker und deutet ins Wohnzimmer, indem Stone an einem Tisch sitzt und ungeduldig einen Rhythmus auf den Tisch klopft. Als ich zur Tür hereinkomme, blickt er auf und ein Lächeln huscht über sein Gesicht, dann sagt er:

„Dann können wir ja jetzt anfangen, oder Kleines?"

Juniper Sage Ice   #JustWriteIt #OnceUponNow  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt