Juniper Sage Ice #JustWriteIt #OnceUponNow

Neun

Ich konzentriere mich erst auf die Frau. Langsam, so, dass es theoretisch niemand bemerkt verändere ich ihr aussehen, bis sie schließlich wie Crystle Snow Storm aussieht. Ich selbst verwandele mich in eine kleine neujährige mit blonden Engelslocken. Drei Köpfe kleiner, als jeder um mich herum, blicke ich mich um, ob jemand etwas bemerkt hat, bevor ich mich an die Arbeit mache, um den Jungen so aussehen zu lassen, wie Stones zweites Gesicht. Als ich fertig bin stehen zwei Stones vor mir und ich stoße den echten an, damit er sich verwandelt, was er sofort macht und dann sein Ebenbild mustert.

„So siehst du mich? Wirklich? Schau dir mal diese Frisur an, die ist grauenvoll.", murmelt er, bevor ich mit meiner glockenhellen Kinderstimme antworte:

„Ich habe keine Erfahrung mit Männlichen Frisuren. Tut mir leid."

„Egal. Das geht so.", meint er und die beiden, die aussehen wie wir noch vor wenigen Minuten schließen zu der Gruppe auf, die von unserem zurück bleiben nichts gemerkt zu haben scheinen.

Als sie außer Sichtweite sind blicke ich zu Stone. Er sieht aus wie ein Mann in den Dreißigern. Als er meinen skeptischen Blick sieht sagt er nur:

„Wer von uns beiden hat sich den in eine Kind verwandelt?"

Ich verziehe das Gesicht und frage schnippisch:

„Soll ich dich jetzt Daddy nennen oder was?"

„Wäre die perfekte Tarnung.", meint er nur trocken und meint dann:

„Sag mir einen Namen, wie du heißen willst."

„Sofia. Sofia Moreau. Ich habe sogar schon einen Ausweis dafür.", meine ich trocken und zücke den passenden Ausweis.

„Du bist ja doch ganz gut vorbereitet. Ich bin Noah Martin."

Ich verdrehe dich Augen und folge ihm durch die Menge.

„Wo gehen wir hin Noah?", frage ich spitz, als wir schon ewig laufen. Hat er vergessen, dass ich den Körperbau einer neunjährigen habe und deshalb auch kurze Beine?

„Zu einem Freund.", antwortet er nur und beschleunigt sein Tempo erneut. Ich renne schon fast neben ihm her, als ich beschließe einfach stehen zu bleiben. Erst etwa hundert Meter später dreht sich Stone um und starrt mich an. Ich verschränke die Arme vor der Brust und versuche wie eine beleidigte Neunjährige auszusehen, die ihren Willen nicht bekommen hat.

„Dein Ernst?"

„Ja, ich kann nicht so schnell laufen, außerdem habe ich dir nie versprochen mit dir zu kommen, falls wir wirklich die Gruppe loswerden und ich hasse dich dafür, dass du mich behandelst, als hätte ich absolut keine Erfahrung vom Leben. Ich weise dich jetzt hier darauf hin, dass ich die letzten dreihundert Jahre alleine zurechtkommen musste. Ich bin nur ein verdammtest Jahr jünger als du und wurde nicht die letzten hundert Jahre von einer scheiß Uni verwöhnt."

„Das aus dem Mund von einer siebenjährigen zu hören ist überaus amüsant.", meint Stone mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

„Ich bin neun.", murre ich und starre ihn wütend an.

„Macht es trotzdem nicht besser.", lacht er nun und hält sich den Bauch. Ich schnaube nur verächtlich und gehe weg. Dieses Arschloch konnte mich mal Kreuzweise.

„Sofia, warte. Sofia.", ruft Stone und läuft mir hinterher. Ich verschwinde in einer Menschenmenge und verwandele mich in eine alte Dame. In der Seniorengruppe in der ich mich befinde sollte ich nicht so schnell auffallen. Um die perfekte Tarnung zu erreichen verändere ich ausnahmsweise auch mal die Farbe meiner Augen.

„Sage. Was soll das?", ruft Stone, der durch die Gruppe läuft und sich verzweifelt die Haare rauft.

„Du wirst niemanden anderen finden, der dir das bieten kann, was ich dir bieten kann. Sage! Du wirst gesucht. Wenn du dich irgendwo blicken lässt bist du so gut wie Tod.", ruft Stone. Die Menschen, die um ihn herum stehen suchen das weite. Gerade, als ich der Gruppe folgen will, greift mich Stone am Handgelenk und flüstert:

„Du hast eine Sekunde zu lange gewartet."