Juniper Sage Ice #JustWriteIt #OnceUponNow

Bamberg

Natürlich. Ein Portal. Verdammt.

Wie sollten wir auch sonst von Paris nach Bamberg gelangen. In einem Tagesausflug, ohne ewig im Zug oder Flugzeug zu sitzen.

„Sorcerer Bellis. Könnte ich sie kurz sprechen?", frage ich, als die Schüler schon beginnen sich durch das Portal zu bewegen.

„Natürlich Instructess Storm. Was kann ich für Sie tun?", fragt Morringhan gelassen.

„Ich habe gerade eine dringende Nachricht bekommen, dass ich hier in Paris gebraucht werde und möchte Sie fragen, ob es Ihnen Probleme bereiten würde den Ausflug ohne mich weiter zu führen.", meine ich mit meiner besten Verführer-Stimme.

„Ist das dein Ernst Snow. Ich habe keine Ahnung, wie ich mit Kindern umgehen soll.", murmelt Morringhan und sieht mich flehentlich an.

„Das sind keine Kinder mehr. Sie machen in zwei Jahren ihren Abschluss. Hier in der Menschenwelt gelten sie als Volljährig.", murmele ich zurück und sehe ihn mit großen Augen an.

„Die Klasse untersteht deiner Aufsicht. Wenn du gehen musst, dann ist der Ausflug hiermit beendet.", sagt Morringhan autoritär und blickt sich zu den verbliebenden Schülern um und sieht sie enttäuscht an.

„Schon gut. Dann werde ich nach dem Ausflug hierher zurückkehren. Lasst mich nur noch schnell die Sache abklären, ich werde nachkommen. Versprochen.", meine ich niedergeschlagen und nehme eins dieser Kommunikationsgeräte aus meiner Tasche, welches ich einem Mann im vorbei gehen entwendet hatte. Ich tat so, als würde ich etwas auf diesem Ding eintippen und sah zu, wie Morringhan mit dem letzten Schüler verschwindet. Ich straffe meine Schultern und trete an das Portal. Wenn ich Pech hatte, dann hatten Sie meine Persönlichkeit gesperrt und ich sitze hier fest, bis ich festgenommen werde und hingerichtet werde. Ich schlucke, bevor ich meinen Personalausweis vor den Scanner halte und die Augen schließe.

„Miss. Alles in Ordnung?", fragt mich der Wachmann, als das grüne Licht an seinem Scanner aufleuchtet und ich immer noch keinen Finger bewege.

„Mir ist nur etwas schlecht.", behaupte ich und verschwinde schnell im Portal.

Auf der anderen Seite atme ich auf und schließe die Augen vor Erleichterung. Kein Wachmann.

„Sage. Komm schon. Wir müssen weiter.", murmelt Stone in mein Ohr. Ich öffne die Augen und sehe in seine schwarzen Augen. Als ich merke, dass ich starre, schlucke ich und perfektioniere mein zweites Gesicht.

„Deine Haare waren vor einer Minute noch schulterlang.", flüstert Stone und deutet auf meine deutlich längeren Haare. Ich korrigiere den Fehler, murmele Stone ein Dankeschön zu und folge ihm zu der Gruppe.

Morringhan strahlt, als er mich sieht. Der Typ ist wirklich selten dämlich.

„Sehr gut. Dann können wir ja jetzt Bamberg erkunden gehen. Wie ihr alle wissen solltet, erreichte die Hexenverfolgung in Bamberg, unter der Herrschaft des sogenannten Hexenbrenners, seinen Höhepunkt in den 1620er Jahren. Von ihm wurde auch im Jahre 1627 das sogenannte Drudenhaus gebaut, indem angebliche Hexen gefangen genommen wurden und schließlich verbrannt wurden.

Das Gebäude wurde 1635 abgerissen und die Steine für das Kapuzinerkloster verwendet.", erzählt Morringhan und führt uns aus dem Rathaus der Stadt, indem das Portal ist.

„Das hat er eins zu eins von Wikipedia.", murmelt Stone hinter mir und ich sehe ihn fragend an.

„Aus dem Internet. Ein Kommunikationsnetzwerk. Mit Inhalten, die geschichtliche Informationen enthalten.", erklärt Stone und ich nicke langsam.

„Diese Menschen sind doch total merkwürdig. Verbrennen uns für Hexerei und erschaffen dann selbst so ein Teufelszeug, was keiner versteht.", murre ich und starre auf eins dieser Kommunikationsgeräte, welches ich in der Hand halte.

„Woher hast du das? Die sind in der Hexenwelt nicht gestattet.", fragt Stone.

„Habe ich einem abgenommen. Kannst es haben, wenn du es willst.", antworte ich und gebe es ihm. Er bestaunt es und steckt es schließlich ein.

„Du hast gerade tatsächlich wie ein begeisterter Teenager ausgesehen.", murmele ich und starre auf das Kopfsteinpflaster unter meinen Füßen.

„Wenigstens sehe ich nicht aus, wie eine verbitterte alte Dame.", stichelt Stone zurück.

Ich schnaube und gehe zu Morringhan, der immer noch irgendwelche Informationen über Bamberg preisgibt.