Kapitel 1

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Ich öffnete meine Augen und kniff sie gleich wieder zu, da ich das Gefühl hatte, dass das grelle Licht, das mir in die Augen fiel, mich erblinden würde, wenn ich sie auch nur ein kleines bisschen öffne. Nach ein paar Sekunden, in denen ich mich auf das Licht vorbereitet hatte, öffnete ich die Augen wieder ein kleines Stück. Ich blinzelte. Das war ja nicht auszuhalten mit diesem doofen Licht! Aber ich zwang mich meine Augen offen zu halten, denn ich hatte eine Person, neben dem Bett in dem ich lag, welches aber nicht meins war, entdeckt. Ich öffnete meine Augen ganz und begann die Person neben meinem Bett zu mustern. Ihr Blick war starr aus dem Fenster gerichtet. Ihre etwas fettigen, braunen Haare umrandeten ihr Gesicht und sie hatte tiefe Ringe unter den Augen, welche durch ihre blasse Hautfarbe besonders auffallend waren.

Ich versuchte mich hinzusetzen, was die Person neben meinem Bett aufmerksam machte. Ihr Blick schweifte vom Fenster ab und richtete sich auf mich. Nach 2 Sekunden in denen sie mich nur angestarrt hatte, weiteten sich plötzlich ihre Augen und eine Träne lief ihre Wange runter. Sie stieß lächelnd ein leises "Oh mein Gott" aus sich heraus und nahm mich vorsichtig in den Arm. Erst jetzt realisierte ich, dass ich in einem Krankenhaus liegen musste. Die ganzen Geräte um mich rum sahen zumindest schwer danach aus. Ich befreite mich aus der Umarmung und öffnete den Mund, doch statt Worte kam nur ein leises Krächzen aus meinem Mund heraus. Ich schloss ihn wieder und eine leichte Röte schoss mir ins Gesicht. Die Person neben meinem Bett lächelte, aber nicht, weil sie mich auslachte. Es war ein liebevolles, warmes Lächeln. Sie griff nach einem Glas mit Wasser und hielt es mir hin "Hier, wenn du was trinkst geht es bestimmt besser.". Ich nickte dankbar und merkte erst jetzt, dass mein Hals komplett ausgetrocknet war. Ich nahm erst nur einen Schluck und trank das Glas dann in einem Schluck gierig aus.

Die Person lachte und auch ich musste leicht schmunzeln. "Da ist wohl jemand durstig!", ich lachte nur und begann dann zu reden "Was ich eben fragen wollte... Wieso bin ich in einem Krankenhaus, was ist passiert?". Die Mundwinkel der Person, welche gerade noch nach oben zu einem Lächeln gezogen waren, nahmen langsam wieder ihren normalen Platz ein. In ihren Augen lag Traurigkeit und ich dachte schon, sie würde schweigen, doch nach einigen Minuten der Stille begann sie zu reden. "Du hattest einen Motorradunfall. Ein Autofahrrer hat dich zu spät gesehen, als er abbiegen wollte und hat das Motorrad mitgenommen. Du hattest viele Brüche und andere schwere Verletzungen. Du lagst monatelang im Koma, wir hatten alle so Angst, dass du nicht mehr aufwachen würdest...".

Während sie erzählte liefen ihr die Tränen über die Wangen und ich konnte sehen, wie sehr sie das alles mitnahm. Auch mir standen die Tränen in den Augen, doch ich zwang mich dazu nicht zu weinen. Stattdessen nahm ich ihre Hand, die zuvor als sie erzählt hatte an einer Kette rumgespielt hatte. Ich streichelte ihr beruhigend darüber und mein Blick fiel auf die Kette. Eine goldene Kette mit einem Herz. Irgendetwas in mir drin sagte mir, dass ich diese Kette schon einmal gesehen hatte. Mein Kopf dröhnte, doch ich versuchte trotzdem mich daran zu erinnern, woher ich diese Kette kannte. Ich wollte es gerade schon aufgeben, als ich mit einem Mal wusste, was das für eine Kette war und auch, wer die Person vor meinem Bett war. Ich hatte die Kette meiner besten Freundin Maren einmal zu Weihnachten geschenkt und mir die selbe auch gekauft. Meine freie Hand wanderte zu meinem Hals und ich spürte das feine Material der Kette auf meiner Haut.

Die Person war mit ihrem Blick meiner Hand gefolgt und ihr trauriger Blick wurde hoffnungsvoll und ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen. Vorsichtig wagte ich "Maren?" zu fragen und ich konnte die Tränen nur noch schwer zurück halten. Sie nickte und wieder liefen ihr die Tränen über die Wangen und auch ich konnte meine nicht mehr zurück halten. Sie nahm mich in den Arm und ich wollte sie gar nicht mehr loslassen, weil ich so glücklich war, jemanden zu sehen, der mich lieb hatte, der auf mich gewartet hatte, wo ich doch so viele Wochen im Koma lag.

Plötzlich wurde jedoch die Tür zum Zimmer aufgerissen und 2 Männer in weißen Kitteln kamen hereingestürmt. Maren wiech von mir zurück und guckte schuldbewusst zu den Ärzten, als der ältere von den beiden auch schon loslegte: "Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie uns sofort Bescheid geben sollen, wenn Frau Müller aufwacht! Wir müssen sie erst noch untersuchen, bevor andere Leute mit ihr reden dürfen, um sicher zu stellen, dass sie den Umständen entsprechend stabil ist!". Maren senkte den Blick und murmelte ein Entschuldigung. "Raus jetzt, warten Sie im Wartebereich, bis ihnen eine Schwester Bescheid sagt, dass sie wieder rein dürfen!"wetterte der Arzt weiter...

Ich mache hier jetzt erst einmal einen Schnitt. Ich weiß, es ist noch relativ langweilig, aber ich muss auch irgendwie einen Anfang finden. Carlo kommt jetzt momentan noch nicht ins Spiel, aber ich beeile mich mit den Updates, damit Carlo auch schnell Teil der Geschichte wird! Ich würde mich über ein Feedback freuen. Immer her mit Kritik! :D Das ist meine erste Story hier, deswegen bin ich froh, wenn ihr mir sagt wie ihr es findet und so!


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