Von ganzem Herzen

565 19 2
                                    

Ich habe mich mal für ein anderes Pärchen enschieden. Der gute Mann hat eine Vorliebe für Rothaarige Frauen.
Wen mögt ihr an seiner Seite am liebsten?
●●●

Die Nacht war noch jung und auf den Straßen von D. C. tummelten sich noch Schlangen von Autos hintereinander.
Gibbs hatte sein Team bereits nach Hause geschickt und erledigte die letzten Akten auf seinem Schreibtisch.
Für heute Nacht hatte er eine Verabredung, auf die er sich schon sehr freute.
Um 20:00 Uhr schaltete er seinen Computer aus und klemmte sich die Jacke unter den Arm. Es war nicht kalt, aber frisch genug, dass er sie sich auf dem Parkplatz um die Schultern legen musste.
Ein Auto wartete außerhalb des Navy Yard. Der Motor brummte und die Scheiben waren angelaufen.
Jethro schaute von einer Straßenseite zur anderen und lief dann sicheren Schrittes auf das Cabrio mit vorziehbarem Dach zu. Es war rot und hatte umklabbare Lichter.
Lächelnd lehnte er sich an die Scheibe der Fahrerseite, an der das Fenster herunter gelassen wurde.
Er schaute in das glückliche Gesicht seiner Freundin Jenny, die auf seinem Lenkrad herumtrommelte.
"Du bist spät", bemerkte sie. Er grinste und verdrehte gespielte seine wunderschönen blauen Augen.
"Kann ich es mit einem Abendessen wieder gut machen?"
Sie legte den Kopf schief und sah ihn verliebt an. "Dagegen hätte ich nichts einzuwenden."
Sie stieg aus und ließ ihn Platz nehmen.
"Ich weiß ja, wie gern du ihn fährst." Er lächelte und und öffnete Jenny von innen die Tür.
"Dann lehn dich zurück und entspann dich."
Sie fuhren schweigend, aber glücklich bis sie bei Jethro zu Hause hielten.
"Was...?" Er ließ sie nicht ausreden.
"Du denkst doch wohl nicht, dass ich dich mit diesem dreckigen Anzug ausführe?", sagte er. "Gib mir zwei Minuten."
Er küsste sie sanft auf ihre zarten Lippen und verschwand im Haus. Sie sah ihm nach. Er war schon ein toller Mann, dieser Leroy Jethro Gibbs.
Jenny verstand ihn dennoch manchmal nicht. So liebe- und rücksichtsvoll er auch war, seine Geheimnisse um so vieles machten ihr trotzdem oft zu schaffen. Warum er ihr einige Dinge nicht erzählte, weshalb er nicht über vergangenes sprach. Das beschäftigte sie sehr. Aber so war er und jeder Mensch hatte seine Eigenarten. So auch Jethro.
Und sie liebte jeden Centimeter von ihm, jede Eigenart, einfach alles.
Als er wenige Minuten danach zurückkehrte, sah man an ihm keine genaue Veränderung.
"Du hast nur den Anzug gewechselt, oder?"
Er lachte. "Und die Haare gekemmt."
Jen zog eine Augenbraue hoch. So ganz konnte das nicht stimmen, aber sie erwiderte nichts.
"Wo fahren wir hin?", fragte sie. Jethro antwortete nicht, er lächelte nur stumm vor sich hin und nahm ihre Hand in seine. Liebevoll strich er mit deinem Finger über ihren Handrücken und den kleinen Ring, der sich am Ringfinger befand.
Vor drei Wochen hatte er Jenny einen Antrag gemacht, an dem Tag, an dem sie zwei Jahre zusammen waren.
In einem Park war er auf die Knie gegangen und hatte sie gefragt. Diesen Tag bezeichnete sie nun als den schönsten ihres Lebens.
Während der Fahrt hatte Jenny aus dem Fenster geschaut und über ihre Beziehung nachgedacht.
Sie würde bald nach Los Angeles müssen und dann würden sie sich zwei Monat lang nicht sehen. Es war für sie eine lange Zeit, aber es kam ja öfter vor, dass sie auf irgendwelche Pressekonferenzen gehen musste. Und dann hatten sie sich wieder.
"Wir sind da." Gibbs stieg aus und hielt seiner Freundin die Tür auf. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, als das Lokal erkannte.
"Ich wollte dich überraschen."
Sie drehte sich zu ihm um.
"Das ist dir auch gelungen." Er schlang seine Arme um ihre Hüften und Jenny legte die Hände in seinen Nacken. Ihre blauen Augen versanken tief in seinen. Dann legte sie ihre Lippen auf seine.
"Hmm. Womit habe ich dich nur verdient, Jethro?"
Er lächelte und rollte die Augen nach oben, als würde er überlegen.
"Such dir etwas aus." Ein charmanter Mann, wie sie dachte.
Im Restaurant nahm er ihr die Jacke ab und schob den Stuhl zurück, damit sie sich hinsetzen konnte.
Sie bedankte sich und er nahm ihr gegenüber Platz.
"Also, um mal etwas Normalität in die Sache zu bringen. Wie war dein Tag, Schatz?" Jethro lachte leise. Sein Lächeln offenbarte die strahlend weißen Zähne, die er hatte.
Ihre Gespräche handelten nie von der Arbeit. Das versuchten sie so gut es ging zu vermeiden.
"Anstrengend. Aber ich will nicht klagen", antwortete er. "Und wie sieht es mit dir aus?" Seine Hand war zu ihrer gewandert und strich sanft darüber. Er war so ein liebevoller Mann. Rücksichtsvoll und immer da.
"Gut, danke."
Sie gaben dem Kellner ihre Bestellung auf und widmeten sich dann wieder sich selbst. "Ich möchte mit dir über etwas ernstes sprechen", sagte Jethro plötzlich.
Jenny wurde mulmig zumute. Was jetzt wohl kommen würde. Dachte er daran sie zu verlassen? Wollte er sagen: Tut mir leid, Schatz, aber das mit uns klappt nicht? Immerhin waren sie nun schon seit über zwei Jahren zusammen.
Jen sah ihn aufmerksam an. Sollte es das jetzt gewesen sein?
"Ich habe das schon lange auf dem Herzen, aber war mir nicht sicher, wie ich es ausdrücken sollte", begann er.
"Oh mein Gott!" Sie konnte sich das nicht anhören. "Du willst tatsächlich mit mir Schluss machen?"
Nun war es Gibbs, der sie überrascht ansah.
"Wie kommst du denn darauf? Jen, ich liebe dich. Und eigentlich wollte ich das genaue Gegenteil sagen."
Sie sah ihn mit schiefem Blick an.
"Ich wollte dich fragen, ob du bei mir einziehen möchtest. Du musst das nicht sofort entscheiden, aber ich würde mich sehr darüber freuen."
Den letzten Satz hatte er noch drangehängt, damit sie sich nicht bedrängt fühlte.
Doch ein Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie beugte sich über den Tisch um Jethro zu küssen.
Ein glückliches Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus und die Sorgen waren wie weggeblasen.
"Das würde ich sehr gern."
Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste ihren Handrücken.
"Dann lass uns jetzt essen."
Wie aufs Stichwort kam der Kellner mit ihren Tellern und Gläsern.
Die Zeit verging wie im Flug und eh sie sich versahen, war der Abend herum.
Dann fuhr er seine Verlobte zu ihrer Wohnung.
Er begleitete sie noch bis zum Eingang und blieb dann vor ihr stehen.
Jenny stand ein Stufe höher und sah ihm direkt in seine blauen Augen.
"Das war ein wirklich schöner Abend", sagte Jenny, während sie an Gibbs Anzug herumfummelte. Er war zwischen ihren Lippen und den Augen hin und her gerissen.
"Möchtest du noch mit herein kommen?"
Es war schon spät und er hätte mein sagen sollen, doch Jethro enschied sich dagegen.
"Aber nicht zu lange."
Sie zog ihn an seiner Hand in ihre Wohnung und er blieb bis zum nächsten Morgen.
Als er erwachte, sah er Jenny friedlich schlafend neben sich liegen. Die Art wie er sie ansah, machte dem Special Agent bewusst, wie viel sie ihm bedeutete. Er liebte sie von ganzem Herzen und wünschte sich, den Rest seines Lebens mit ihr verbringen zu können.
"Ich liebe dich, Jenny", flüsterte er ihr leise ins Ohr. Ein zartes Lächeln erschien auf ihren Lippen.
Und mit mich immer geschlossenen Augen flüsterte sie zurück: "Ich liebe dich auch, Jethro."

Navy CIS - OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt