Tony DiNozzo
Zum wiederholten Male sah ich mich in dem klassenraum-großen Pavillon um, betrachtete unsere Freunde und Verwandten, wie sie sich angeregt unterhielten und dachte daran wie glücklich ich war.
Ich platzte fast vor Neugier. Wann würde es endlich soweit sein? Ich konnte nicht mehr lange warten, das wusste ich.
Gespannt massierte ich die Hände hinter meinem Rücken. Ob man mir ansah, wie nervös ich war? Immerhin war das ein großer Schritt, den wir hier wagten.
Was macht Ziva nur so lange, fragte ich mich. Sie hatte doch wohl keine kalten Füße bekommen. Nein, das wusste ich, soetwas würde sie weder mir, noch jedem anderem antun. Das war nicht ihre Art.
Während ich an vorderster Front auf meine Verlobte wartete, fielen mir sämtliche Situationen ein, so viele Geschehnisse, die wir gemeinsam durch gestanden haben. Den Angriff auf unser Hauptquartier, Jen und Mikes Tod, die Versetzungen und so vieles mehr. Doch es hat nie gereicht, um uns für immer zu trennen.
Als die lauten Töne der Orgel ertönten, schreckte ich aus meinen Gedanken auf. Wie gern würde ich Jenny und auch Mike jetzt hier sitzen sehen. Sie in Sicherheit und unserer Nähe wissen.
Meine Augen wanderten den Gang hinunter, wo sich die breite Holztür jeden Moment öffnen würde. Blinde Vorfreude stieg in mir auf, mein Bauch schmerzte und ein warmes, liebevolles Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Ich konnte es nicht ändern, ich musste einfach grinsen, so stolz war ich auf sie und mich. Das wir es endlich geschafft hatten und uns nichts mehr im Wege stand.
Nervös wippte ich auf meinen Zehenspitzen hin und her. Vermutlich sah ich wie der letzte Vollidiot aus, denn ich kam mir genau so vor. Irgendwo in der Menge saß mein Vater und lächelte. Ein Lächeln, auf das ich schon so ewig wartete. Ein Lächeln des Stolzes. Ich konnte es kaum noch erwarten sie endlich neben mir stehen zu haben. Ihre Hände in meine legen zu können und ihr das Versprechen zu geben, für immer an ihrer Seite zu stehen.
Und dann war es auf einmal soweit. Die Türen sprangen zu beiden Seiten auf und ein gleißend helles Licht strömte den Gang hinauf.
Ich konnte meine Freude nicht mehr zurück halten. Ein glückliches Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Ich knetete die warmen Finger vor meiner Körpermitte und versuchte meinen Puls ruhig zu halten.
Zuerst betraten zwei kleine Mädchen den roten Teppich, die Kinder von Jimmy und Breena. Lachend säumten sie den Boden mit Rosenblättern.
Dann fällt mein Blick auf die Braut, die am Arm ihres Vaters durch das helle Licht herein kommt. Sie sieht aus wie ein Engel, denke ich.
Ich musste mich zusammen reißen und ermahnen, nicht sofort vor ihr auf die Knie zu gehen. Sie sah unglaublich schön aus. Anmutig, hinreißend, der Traum eines jeden Mannes.
Als die beiden gut zwei Meter vor mir stehen blieben, gab Ziva Gibbs einen Kuss auf seine Wange und lächelte ihn liebevoll an. Sie hatte ihm die Ehre erteilen und mit ihm den Gang entlang laufen wollen. Und man hatte ihm ansehen können, wie froh er darüber war.
Er gesellte sich zu den anderen unseres Teams und nahm neben Abby Platz, die es sich nicht hatte nehmen lassen, ein schwarzes Kleid aus Tüll zu kaufen.
Strahlend, wie die Sonne, steigt Ziva die drei weißen Treppen zu mir hinauf, das bezaubernste Lächeln auf den Lippen, das ich jemals zu Gesicht bekam. Wie blind muss ich gewesen sein, um nicht zu erkennen, dass die eine Frau, die ich fürs Leben zu finden hoffte, mir seit Jahren an ihrem Schreibtisch gegenüber saß. Zu oft hatte ich schon an die Vergangenheit gedacht und keinen Platz für das wirklich wichtige im Leben gehabt. All die Fehler, die mir unterlaufen waren, konnte ich jetzt hinter mir lassen. Denn ich hatte die eine gefunden, mit der ich, wie man so schön sagt, mein Leben verbringen will.
Ich war so aufgeregt, dass ich gar nicht ruhig stehen bleiben konnte. Behutsam nahm Ziva meine Hände, lächelte mir zu und flüsterte: "Bist du bereit?" Ich nickte wohlwissend. Das war die mit Abstand beste Entscheidung meines Lebens.
"Hast du das Buffet gesehen?", flüsterte ich grinsend. Sie konnte ein kindliches Lachen nicht unterdrücken. "Die wollen uns wahrscheinlich mästen." Ihr Kleid schimmerte in einem leuchtenden weiß, und ich wunderte mich, weshalb mir das erst auffiel. Sie sah wunderschön aus, die Haare locker zurück gesteckt, die Augen leuchend wie Sterne. Mir wurde warm ums Herz, je länger ich in ihre strahlenden, braunen Augen sah. Sie strahlten so viel Geborgenheit, Wärme und Fürsorge aus. Doch das wichtigste war die Liebe, die ich darin erkennen konnte. Die Liebe für mich und alles, was uns verband.
"Was?" Sie lächelte liebevoll. "Tony, was ist?" Ziva grinste und zog die Nase kraus, und schon sah ich, wie ich meine Lippen auf ihre legte, selbst wenn es nur meine Gedanken waren, die um diese Frau verrückt spielten.
"Mir ist nur wieder einmal bewusst geworden, was für ein wundervoller Mensch du bist." Tränen schimmerten in ihren Augen und sie war sprachlos, lächelte mich jedoch voller Liebe an. Ihre Finger strichen über meine, während wir einander tief in die Augen sahen.
Und dann war es plötzlich so weit, das Versprechen war an der Reihe.
"Anthony Daniel DiNozzo, wollen Sie die hier anwesende Ziva David zu Ihrer Frau nehmen, sie lieben und ehren bis dass der Tod euch scheidet. So antworten Sie jetzt mit Ja." Ich zögerte keine Sekunde. "Ja, ich will."
Ich atmete einmal tief durch und nahm dann den silbernen Ring von einem roten Kissen aus Samt. Vorsichtig steckte ich ihn ihr an den zarten Finger, während sich ein liebevolles Lächeln auf meine Lippen legte.
"Ziva David, wollen Sie den hier anwesenden Anthony Daniel DiNozzo zu Ihrem Mann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet. So antworten Sie jetzt mit Ja." Sie sah mich aus strahlenden Augen an, das selbe Leuchten wie an dem Tag, an dem ich ihr den Heiratsantrag machte.
"Ja, ich will", antwortete sie lächelnd, nahm den zweiten Ring vom Kissen und steckte ihn mir an den Finger. Ich konnte mein Glück gar nicht in Worte fassen. Das Gefühl, die Liebe meines Lebens für immer an meiner Seite zu wissen, war unbeschreiblich schön. So schön, dass ich vergaß, sie zu küssen. Erst, als sie meinen Arm berührte und zu sich zog, sah ich ihr noch einmal tief in die Augen und schloss unsere Lippen zu einem sanften Kuss. Ihre Hand ruhte an meiner Wange und nur widerwillig löste ich mich von ihr.
Zivas Augen glänzten. Diese wunderschönen Augen in die ich mich verliebt hatte. In denen schon so vieles widergespiegelt worden war. Angst, Wut, Trauer, Freude, Hoffnung und Liebe.
"Ich liebe dich, Ziva." Ihre Antwort war ein Lächeln. Und dieses Lächeln sprach mehr als Tausend Worte. Doch die wichtigsten und wertvollsten waren: Ich liebe dich auch.
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Navy CIS - Oneshots
FanfictionAufgrund meiner unbegrenzten Liebe für die Serie Navy CIS habe ich meine freien Fantasien zusammen genommen und ein paar Oneshots geschrieben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Tiva. Alle Figuren gehören CBS und Gary Glasberg. #1 in Tiva - 24...