Ziva hatte Mittagspause und ging los, um sich in dem naheliegenden Café etwas zum Frühstücken zu holen.
Bis jetzt hatte sie noch nichts zu sich genommen, weshalb ihr Magen schon die ganze Zeit geknurrt hatte.
Ihr Boss Jethro war froh, sie für die nächste Viertelstunde loszusein. Ihm war das Magenkonzert mächtig auf die Nerven gegangen und er hatte Ziva praktisch gezwungen, sich etwas zum Essen zu holen.Im Lokal angekommen, stellte sie sich an eine lange Schlange an.
Sie drehte sich um, als sich jemand hinter ihr räusperte.
"Entschuldigung? Ich will ja wirklich nicht unhöflich sein, aber Sie haben mir den Platz geklaut."
Verwirrt starrte sie zu dem gutaussehenden Mann hinauf.
Er war fast einen ganzen Kopf größer, wenn sie ihre Absätze weg ließ.
"Wie bitte?" Das sollte wohl ein Witz sein?! Den Platz geklaut. Wo waren sie denn hier? Im Kindergarten?
"Ich stand vor Ihnen da. Sie haben sich an mir vorbeigeschlichen, als ich meine Schuhe zugebunden habe."
Ziva zog die Augenbrauen hoch und stemmte die Fäuste ich die Hüften. Das konnte er ja mit jeder Frau machen, warum musste es heute ausgerechnet sie sein?
"Graben Sie so alle Frauen an?"
Der Mann grinste und entblößte ein Reihe strahlend weißer Zähne.
Auch wenn seine Nase etwas unförmig war, Ziva war sich sicher, der Kerl war sexy. Von oben bis unten.
"Nein da habe ich andere Methoden", sagte er lächelnd.
"Das klingt ja fast beleidigend."
Seine Hände schnellten in seinem Rücken hervor und wedelten vor ihr herum.
"Niemals! Das könnte ich Ihnen nicht antun."
Irgendetwas hatte er an sich, dass einfach so unwiderstehlich war, dass Ziva ihn am Liebsten gleich um ein Date gebeten hätte.
Dieses Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Eine Art Verlangen, das darauf hoffte, befriedigt zu werden.
"Aber Sie kennen mich doch gar nicht." Jetzt spielte sie mit ihm. Ob er anbeißen würde? Sie hoffte es. Ein Date mit einem Mann seines Aussehens. Das wäre schon toll.
"Vielleicht könnte ich das ja ändern? Wann haben Sie morgen Mittagspause? Zur selben Zeit, vermute ich."
Sie nickte. "Sie vermuten richtig."
Er ging einen Schritt auf sie zu und schob Ziva an ihrem Hüfte ein Stück nach hinten.
Sie sah ihn verwirrt an, doch das ganze klärte sich dann von selbst.
"Die Schlange wird kürzer. Wir müssen aufrutschen."
Ihr Mund war plötzlich so trocken, wie die Wüsten in Afrika. Es kam kein Ton heraus.
Als er seine Hand wieder weg nahm, wünschte sie, er hätte es nicht getan.
Die Stelle an ihrer Hüfte gribbelte noch immer. Wie tausend kleine Ameisen, die darüber liefen.
"Ich könnte Sie verhaften, wegen sexueller Belästigung." Sie konnte es nicht lassen und musste ihn einfach ärgern.
Ein amüsiertes Glitzern tauchte in seinen grünen Augen auf, als er sich ihr näherte. Sein Gesicht war nur wenige Centimeter von ihrem entfernt. Seine Lippen ganz in der Nähe von ihren.
"Sie können mich mit meinen Handschellen abführen oder haben Sie eigene?"
Nun war es Ziva, die ihn anzüglich anlächelte.
"Die habe ich tatsächlich."
Seine Augen weiteten sich überrascht. Diese Frau und eine Waffe. Das konnte nur heiß werden.
In seinem Kopf wirbelten die wildesten Fantasien um die hübsche Brünette.
Ihm gefiel ihr offenes Haar, das in wilden Locken über ihre Schultern hing. Die braunen Augen ähnelten winzigen Kameras, die jeden in ihrem Umfeld auszuspionieren schienen.
Sein Blick glitt an ihrem Körper herab. Sie war wirklich eine wunderschöne Frau.
Wenn er gekonnt hätte, wäre ihm ein Satz über die Lippen gegangen, den er im nachhinein vielleicht bereut hätte. Doch er wollte sich die Chance auf ein Date mit ihr nicht versauen.
Allerdings brachte ihn dieser Körper ziemlich zum Schwitzen. Verdammt, warum musste er ausgerechnet heute ins Diner gehen, wo er kaum Zeit hatte.
Als seine Bestellung der Donats und Kaffees endlich eintraf und er sie mitnehmen konnte, bemerkte er die hübsche Brünette, die vor der Eingangstür zu warten schien. Ob sie auf ihn wartete? Nein, das konnte nicht sein. Sie kannten sich schließlich überhaupt nicht.
"Hey. Warten Sie auf mich", scherzte er.
Ein freundliches Lächeln erschien auf ihren Lippen.
"Um ehrlich zu sein, ja." Überrascht zog er die Brauen hoch.
"Habe ich gegen ein Gesetz verstoßen, Miss...?"
"David. Ziva David." Sie streckte ihm die Hand entgegen und er schüttelte sie.
"Und, nein, haben Sie nicht." Sie nippte an ihrem Kaffee und hielt ihn dann wieder in der Körpermitte nah bei sich.
"Bevor wir uns morgen wiedersehen, hätte ich gern noch Ihren Namen erfahren."
Bevor wir uns morgen wiedersehen... Sie wollte ihn wiedersehen. Ein Glücksgefühl breitete sich in ihm aus. Viele Frauen, die er ansprach, waren sofort bereit, ihm ihre Nummer zu geben. Doch bei Ziva spürte er, dass sie anders war. Nicht einfach nur eine von vielen, sondern jemand besonderes.
"Detective Anthony DiNozzo."
Sie nickte ihn lächelnd zu.
"Dann freue ich mich auf morgen, Tony", sagte Ziva, während sie ihm eine Karte reichte. "Meine Nummer, falls etwas dazwischen kommt."
Er sah sie sich genau an.
"NCIS. Dann haben wir morgen ja ein Thema, über das wir sprechen können."
Das galt für Ziva als Zeichen, zurück zum Navy Yard zu gehen. Doch sie drehte sich noch einmal zu ihm um und flüsterte ihm ein Lächeln auf die Lippen.
"Sagen Sie Ihren Bodyguards, dass man für das Belauschen anderer Kurse belegen kann." Sie nickte in deren Richtung und verschwand dann.
"Bis Morgen, Tony."
Er winkte ihr und lief anschließend zu dem Wagen seiner Kollegen.
Diese grinsten schon breit und machte Witze.
"Na, DiNozzo. Wird das morgen was?"
Der Detective lächelte und beugte sich zum Fenster herunter.
"Ich soll euch von ihr grüßen. Ihr macht euch furchtbar schlecht, wenn es darum geht, andere auszuspionieren."
Sein Kollege sah ihn überrascht an.
"Hat sie das gesagt?"
"Nein." Jetzt grinste Tony. "Aber so übersetze ich das."Drei Wochen später
Als er die Tür zum Kino öffnete, saß Ziva bereits an einem Tisch gegenüber von der Theke. Sie war in ein Buch vertieft. Tony verfolgte ihre Augen, die sich Zeile für Zeile zum Ende der Seite lasen.
Auf ihren Lippen zeichnete sich ein kleines Lächeln ab, als Tony sich von hinten näherte und ihr die Augen zuhielt.
"Normalerweise hätte ich jetzt meine Waffe gezogen und dich erschossen!" Er lachte nervös. "Wie charmant."
Tony fragte, wie lange sie schon wartete, während er ihren Eintritt bezahlte. Sie antwortete mit der Erklärung, in der Gegend noch etwas erledigt zu haben.
Er ließ ihr den Vortritt und setzte sich dann neben sie auf einen weichen, roten Sitz. Fasziniert betrachtete Ziva die weiße Leinwand. Ihrem Begleiter fiel das sofort auf.
"Du gehst wohl nicht oft ins Kino?" Sie lächelte vergnügt.
"Ist mein zweites Mal." Die Israeli schien schon fast stolz darauf zu sein.
Ihm gefiel das fröhliche Lächeln, das ihre Lippen bedeckte. Für einen Moment hatte er das Verlangen, sich zur Seite zu beugen und sie zu küssen. Nur um herauszufinden, ob sie tatsächlich so weich waren, wie sie aussahen.
Oder ob das Gefühl, bei ihr sein zu wollen, danach immer noch da war.
Irgendwann bemerkte Ziva, dass Tony sie beobachtete. Sie drehte den Kopf in seine Richtung und sah ihm direkt in die grünen Augen.
Trotz der Stimmen, die aus den Boxen im Hintergrund kamen, konnten die beiden alles problemlos ausblenden und sich auf sich konzentrieren.
Sie versanken in den Augen des jeweils anderen und bevor einer der beiden merkte, was geschah, trafen sich ihre Lippen zu einmal sanften Kuss.
Als sie sich wieder voneinander lösten, sahen sie sich tief in die Augen.
Während er Ziva so ansah, fiel ihm auf, was für eine wunderschöne Frau sie war. Bisher hatte sie den Blickkontakt zu ihm immer gemieden. Es hatte ihn zwar gewundert, doch Tony hatte keine Fragen gestellt.
Jetzt jedoch, wo sie ihm so nah war, fiel es ihm nicht schwer ihr seine Gefühle zu gestehen.
"Ich wollte dich das schon letzte Woche fragen, war mir aber nicht sicher, was du antworten würdest." Seine Hände waren schwitzig und er war nervös.
"Ja, ich würde gern mit dir zusammen sein." Sie lächelte und küsste liebevoll.
Das war der wohl schönste Moment in seinem Leben. Sie wollte mit ihm eine Beziehung eingehen, sie liebte ihn. Das tat sie doch, oder? Doch natürlich, sonst wöllte sie ja nicht mit ihm zusammen sein.
Während sie den Film zuende schauten, legte Tony seinen Arm um Zivas Schultern. Sie drehte den Kopf und sah ihn an. In ihren Augen war so viel Liebe - Liebe, die ganz allein Tony galt.
Er musste es nicht aussprechen, damit sie wusste, was er für sie empfand. Es reichte, wenn er sie ansah, mit seinen treuen, grünen Augen.
Als ein Lächeln ihre Lippen umspielte, war dem Detective klar: Mit dieser Frau würde er den Rest seines Lebens verbringen wollen. Und sie so lange in den Armen halten, bis der letzte Atemzug getan war.
Für immer.
DU LIEST GERADE
Navy CIS - Oneshots
FanfictionAufgrund meiner unbegrenzten Liebe für die Serie Navy CIS habe ich meine freien Fantasien zusammen genommen und ein paar Oneshots geschrieben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Tiva. Alle Figuren gehören CBS und Gary Glasberg. #1 in Tiva - 24...