Kapitel 9: Nächtliche Gedanken

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Sie arbeiteten bis in die Nacht hinein. Sam und Meg durchforsteten sämtliche in der Gegend liegende Bibliotheken und brachten immer mehr alte Manuskripte und verstaubte Bücher, die einigermaßen brauchbar aussahen ins Motelzimmer. Dieses war kurzer Hand zu Zentrale umfunktioniert worden. Die eit rann ihnen wie Sand aus den Fingern und sie waren nicht ein Stück weiter. Als die Bibliotheken gegen 20 Uhr schlossen, durchforsteten sie das Internet nach Hinweisen. Dean rief alle ihnen bekannten Jäger an und hoffte das einer vielleicht eine Idee hatte. Castiel versuchte seine Art von Quellen auszunutzen, aber auch die Engel wussten nicht wie sich so ein längerer Aufenthalt im Käfig auf die Seele auswirkte. Die Lage schien aussichtslos, doch keiner war bereit aufzugeben. Magnus hatte viel für sie getan und sie schuldeten es ihm ihn zu retten. Gegen 1 Uhr blätterte Sam durch das mittlerweile zwanzigste Buch und rieb sich immer öfter über die Augen. Sie brannten und er wah total übermüdet. Selbst die vielen Liter an Kaffee die Dean pausenlos brachte halfen mittlerweile nicht mehr viel. Sie waren frustriert und ausgelaugt. Der Zeitdruck machte die Sache nicht besser. "Ok", rief Dean in die Runde und klatsche dabei in die Hände damit alle ihre müden Blicke auf ihn richteten. "Ich denke es wäre das Beste eine Pause einzulegen. So fertig wie wir alle sind kommen wir nicht weiter. Ich weiß ja nicht wie es euch geht aber mir schwimmen mittlerweile die Wörter von der Seite und ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen." Von allen kam ein träges, aber zustimmendes Nicken. "Gut, dann hauen wir uns alle für ein paar Stunden aufs Ohr und machen dann weiter." Meg sah ihn etwas fragend an. Dean schien ihren Blick allerdings nicht zu merken. "Ehm Dean? Ihr habt nicht zufällig noch zwei Betten hier irgendwo versteckt oder sollen Castiel und ich auf dem Boden schlafen?",fragte sie ihn. "Ohh ja stimmt, nun. am besten ihr mietet euch ein Zimmer. Neben unserem sollte noch eins frei sein wenn ich das richtig mitbekommen habe. Zumindest sah es bis jetzt nicht belegt aus.", schlug Dean vor. Meg hatten gegen diesen Vorschlag nichts einzuwenden und ging mit Cas zur Rezeption um das Zimmer zu buchen. Kurz darauf kamen sie mit dem Schlüssel zurück und wünschten Dean und Sam eine gute Nacht. Meg schloss schnell die Tür zu ihrem grade gebuchtem Zimmer und schaltete das Licht an. Ihr entwich ein überraschtes "Oh", ihr Blick glitt über ein Doppelbett. Cas folgte ihrem Blick um ihr Erstaunen zu verstehen und wurde als er begriff leicht verlegen. "Also ehmm,nun, Engel brauchen eigentlich keinen Schlaf, nun, wenn du möchtest kannst du da allein drinnen schlafen.", schlug er ihr vor. Sie nickte kurz und ging ins Bad. Sie duschte und zog aus ihrer Tasche ein übergroßes T-shirt, das ihr als Schlafzeug diente. Sie kam heraus und sah Cas am Tisch über ein Buch gebeugt sitzen. "Hey Clarence! Du solltest auch ein Pause machen. Auch Engel können nicht ununterbrochen arbeiten.", sagte sie. Er klappte das Buch zu. "Ja gut dann warte ich bis ihr alle wieder wach seit", sagte er und lehnte sich im Stuhl zurück. Meg legte sich auf Bett und deckte sich zu. Das Bett war einigermaßen weich und die Wärme war angenehm. Sie sah zu Cas der immer noch auf dem Stuhl hockte. "Du kannst dich von mir aus auch ins Bett legen, das ist bei weitem besser als dort auf dem Stuhl zuhocken.", schlug sie ihm vor. Cas stand auf und ging langsam auf das Bett zu. Er legte sich neben sie, rutschte aber langsam zur Bettkante. Er wusste mit dieser Situation von Nähe nicht umzugehen. Am liebsten hätte er dicht neben ihr gelegen aber etwas hinderte ihn daran. "Pass auf das du nicht runterfällst.", sagte Meg leise und lächelte. Dieser schüchterne Engel war einfach zu süß. Sie fühlte wieder dieses warme Gefühl um ihr Herz herum  und schloss die Augen. Ein paar Minuten später kamen gleichmäßige Atemzüge von ihr. Cas sah sie an. Sie war kein Dämon mehr. Er sah jetzt nur noch den Menschen. Irgendwie gefiel ihm das, aber andererseits war Meg anders. Es war als hätte man ihre Seele gereinigt. Als dürfte sie von vorn anfangen. Er wusste nie wirklich warum sie ein Dämon gewesen war. Ein Dämon kann man aus fielen verschiedenen Gründen werden. Aber er hatte nie das Gefühl gehabt das sie schlecht war. Zumindest nicht als sie sich kennenlernten. Sie hatte ihnen geholfen. Sie hatte sich für sie geopfert. Vielleicht war das der Grund. Eine gute Tat vor dem Ende? Dieses Gefühl was er damals empfunden hatte war wieder da. Zwar nur schwach, aber es wurde stärker. Dieses warme Gefühl in der Herzgegend war angenehm. Aber auch beunruhigend. Was empfand sie? Das Gleiche? Gar nichts? Letzterer Gedanke verlieh ihm einen leichten Stich in der Brust. Das war neu. Solche Gefühle waren menschlich. Durfte er so empfinden? Er wusste darauf keine Antwort. Er wusste nur das er es tat. Er sah sie an. Ihr Brustkorb hebte und senkte sich leicht. Ihre Haut war sehr blaß und gab damit einen Kontrast zur ihren dunkel braunen fast schwarzen Haaren, die noch feucht von Duschen waren. Sie war schön fand er. Ihr Gesicht war herzförmig und sah leicht puppenartig aus. Er rollte sich auf den Rücken und sah zur Decke. Er schloss die Augen und versuchte mit Denken aufzuhören. Langsam entspannte er sich. Er döste vor sich hin. Zwischendurch sah er sich immer wieder im Zimmer um und überprüfte ob alles in Ordnung war. Doch Meg lag jedesmal ruhig schlafend neben ihm.
Langsam graute der Morgen und Licht drang durch das Fenster. Castiel wachte aus seinem Halbschlaf auf. Meg lag dicht neben ihm. Sie war wohl im Schlaf näher gerückt. Er konnte ihren Atem auf seiner Haut spüren. Er streckte langsam seine Hand aus und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Sie gab ein Seufzen von sich und rutschte noch ein Stück näher an ihn. Er beobachtete sie und langsam wurde sie munter. Sie schlug die Augen auf und sah ihn noch halb im Schlaf lächenld an. Sie blinzelte und rieb sich den Schlafsand aus dem Gesicht und merkte das sie Cas fast vom Bett gedrängt hatte. "Ohh", entfuhr es ihr leise. Sie schaute ihn verlegen an und stieg aus dem Bett. "Ehmm, wollen wir mal schauen was die Jungs machen?", fragte sie und ging zur Tür.

Nothing left to say now [Supernatural ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt