Kapitel 2

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Matteo

Als ich in Lunas Zimmer kam standen überall Kerzen und Luna war gerade dabei, sie anzuzünden.
"Wow, das sieht wundervoll aus, Luna."
"Oh, Matteo du bist schon hier. Gefällt es dir?"

Ich nickte.
"Ja, sehr. Aber die Hauptsache ist, dass es dir gefällt."
Ich nahm die Tüte aus meiner Jackentasche, öffnete sie und warf den Inhalt in die Höhe. Roseblüten.

Ich lachte, als ich ihren Gesichtsausdruck sah.
"Nie im Leben hätte ich gedacht, dass du das machen würdest."
"Ich auch nicht." grinste ich und setzte mich auf ihr Bett.
"Komm her!" meinte ich und sie stellte sich zwischen meine Beine.

Sie lächelte.
"Ich liebe dich."
"Ich liebe dich noch viel mehr Luna. Oder Sol oder wie auch immer du heißt." grinste ich.
Sie lachte.
"Manchmal bist du so ein Idiot." sagte sie, aber küsste mich dann.

Ich hatte gerade mein Hemd auf geknöpft, da klopfte es an der Tür. Wir beide erstarrten.
"Luna? Kann ich reinkommen?"
Luna sah panisch zu mir.

"Ich dachte, meine Mom ist weg?" flüsterte sie verzweifelt.
"Nicht reinkommen, ich...brauche noch eine Minute." rief sie zur Tür.

"Was machen wir denn jetzt?"
"Los, unters Bett!"
"Das ist jetzt nicht dein Ernst!"
"Unters Bett, schnell!"

Ich seufzte und verdrehte die Augen, legte mich aber dann unters Bett.
"Das ist so typisch für uns, echt!" grummelte ich.

"Okay, du kannst reinkommen." rief sie und setzte sich im Schneidersitz auf das Bett.
Ihre Mutter kam ins Zimmer und sah sich verwundert um.
"Was machst du da?"

Shit, die Kerzen hatten wir ganz vergessen!

"Ich ähm...halte eine Seance ab. Dazu brauche ich die Kerzen und...Rosenduft. ich will, dass mich die Geister erhören...vielleicht sogar meine Eltern?"
Ich musste mir die Hand vor den Mund pressen, um nicht loszuprusten.

Ihre Mutter schien nicht wirklich überzeugt, aber sie fragte nicht weiter nach.
"Naja...ich wollte dir nur sagen, dass dein Vater und ich morgen in Cancun sind bei meiner Schwester."
Luna nickte.
"War das alles? Ich würde gerne mit der Seance weitermachen."
"Ja, das war alles...geht es dir gut, Luna?"
"Es ist alles bestens." meinte sie und ihre Mutter sah sie etwas befremdet an, bevor sie wieder die Tür hinter sich schloss.

Ich kroch wieder unter dem Bett hervor und lachte leise.
"Eine Seance! Mit Rosenblättern? Ich wette hundert Pesos, dass sie es dir nicht abgekauft hat!"
"Tut mir leid, ich kann nicht so gut lügen. Was hätte ich sonst sagen sollen?"
Hm, gute Frage.

"Egal." meinte ich und beugte mich wieder zu ihr vor, um sie zu küssen, doch diesmal klingelte mein Handy.
"Was ist denn heute los?" knurrte ich und sah aufs Display. Es war Federico.

Ich seufzte und ging ran.
"Was gibt es Fede?" fragte ich und hoffte für ihn, dass es wichtig war.
"Können wir uns treffen? Ich muss mit dir reden."
"Geht das nicht wann anders?" fragte ich genervt.
"Nein, ich habe nicht mehr lange Zeit, mich zu entscheiden."
"Okay, ich komme." sagte ich und legte auf.

"Es tut mir leid, Luna aber ich muss zu Fede, der scheint irgendein Problem zu haben. Wir verschieben es einfach, okay?"
Sie nickte und ich küsste sie zum Abschied.
"Ich liebe dich." sagte ich noch, bevor ich ging.

Federico

Ich saß im 'Roller' und wartete auf meinen Bruder. Als er hereinkam, sah er alles andere als fröhlich aus und er setzte sich mürrisch zu mir.

"Hast du was?" fragte ich ihn.
"Los schieß los und ich hoffe es ist wichtig, sonst Kriege ich eine Krise!"
"Habe ich dich bei etwas unterbrochen?"

"Das kann man wohl sagen." zischte er.
"Oh, das tut mir leid. Aber es ist in der Tat sehr wichtig." meinte ich und trommelte auf dem Tisch herum.

"Na gut, um was geht es?"
"Ich brauche deinen Rat. Es ist nämlich so...ich habe eine einmalige Chance bekommen, wieder in Italien und ganz Europa auf Tour zu gehen."
"Das klingt doch super! Und wo liegt das Problem?" fragte er verwundert.

"Sag mal...ist das jetzt dein Ernst? Ich wäre ein halbes Jahr weg. Und Ludmila ist hier. Ich weiß jetzt nicht, ob ich es annehmen soll oder nicht."
"Oh...jetzt verstehe ich. Das ist wirklich blöd."
"Ich weiß. Aber was schlägst du mir vor?" Ich brauchte dringend eine objektive Meinung.

"Also...du solltest zuerst mit Ludmila darüber reden. Vielleicht kommt sie ja mit oder sie wird dich dort ständig besuchen...und wenn nicht, dann werdet ihr sicher gemeinsam eine Lösung finden."

Ich nickte. Er hatte Recht. Eine der wenigen Male.

"Ja, das wäre das beste. Ich werde sofort mit ihr darüber sprechen. Und entschuldige nochmal, dass ich euch gestört habe."
"Ist schon okay. Die Zeit läuft uns ja nicht davon."
Ich lachte und machte mich auf den Weg zu Ludmila.

"Ludmila, ich habe eine sensationelle Nachricht!" rief ich, als ich schließlich vor ihr stand.
"Glaub mir, meine ist besser!" grinste sie und spielte mit ihren Haaren.
"Das bezweifle ich, aber na gut, du darfst zuerst."

Sie jubelte und schrie vor Aufregung.
"Okay. Ich bin schwanger!"

The Right Twin 2 ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt