Kapitel 11

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Luna

Ich habe immer gedacht, der Tag an dem ich meine Unschuld verliere, wäre wie ein Beginn eines neues Lebens, als würde ich mich danach verändern oder alles andere...aber das stimmte nicht. Ich war keine andere Person und ich fühlte mich auch nicht reifer oder erwachsener dadurch. Das einzige, was sich geändert hat, war, dass ich mich Matteo noch näher und verbundener fühlte denn je. Und obwohl das erste Mal wirklich etwas besonderes sein sollte - und das war es, das stand fest - fühlte ich mich nicht anders als davor. Ich liebte Matteo, er liebte mich und wir waren glücklich. Der Rest war Nebensache.

"Woran denkst du?" fragte Matteo, nachdem wir uns minutenlang nur lächelnd angeschwiegen haben.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Nichts besonderes. Wieso?"

"Du strahlst so vor dich hin. Denkst du wieder ans Roller skaten?"

"Was?" Ich klang nicht halb so entsetzt, wie ich eigentlich war.

"Du kannst es ruhig sagen. Ich weiß, wie sehr du das Skaten liebst." Er stützte seinen Kopf auf seinen abgewinkelten Arm.
Kopfschüttelnd schlug ich ihn sanft auf diesen Arm und er fiel zurück aufs Kissen.

"Okay, woran denkst du dann?" kicherte er.

"Eigentlich wollte ich dir jetzt die Wahrheit sagen, aber da du gerade eh die schöne Stimmung zerstört hast, mache ich dasselbe. Ich habe an Simon gedacht und habe mich gefragt, wie er wohl im Bett gewesen wäre." meinte ich selbstgefällig und musste mir das Lachen verkneifen, als ich seinen Blick daraufhin sah.

"Das hast du nicht gedacht!"

"Nein." lachte ich. "Natürlich nicht. Was denkst du nur von mir?"

Er seufzte erleichtert auf.

"Wieso stört es dich immer so, wenn ich Simon erwähne? Er hat doch jetzt Ambar und die beiden scheinen glücklich zu sein." murmelte ich verständnislos.

"Weil..." Er senkte den Blick und spielte mit meiner Hand. "Er war mal in dich verliebt und bis heute weiß ich nicht, was du für ihn empfunden hast. Ihr seid die besten Freunde seit Jahren und ich habe das Gefühl, dass..." Matteo sah wieder in meine Augen und verstummte.

"Was? Was für ein Gefühl?"

"Dass...wenn ich es mal verbocke, wenn ich nur einmal das falsche sage oder tue, dass du siehst, dass Simon besser für dich wäre. Denn das ist er, davon bin ich überzeugt. So sehr ich auch glauben will, dass das niemals passiert, habe ich auch schreckliche Angst davor. Weil ohne dich...würde mein ganzes Leben zusammen brechen."

Es war immer wieder erstaunlich, wie er es schaffte, mich erst glücklich zu machen, dann sauer und wieder glücklich in nur wenigen Minuten.

"Matteo...das ist nicht dein Ernst, oder?"

"Doch. Mein voller Ernst."

"Hör mal: Simon war immer nur ein Freund für mich. Er bedeutet mir sehr viel, aber niemals würde ich ihn so lieben wie dich. Uns selbst wenn wir uns einmal trennen sollten, dann würde ich nicht zu Simon gehen. Ich würde mich erst stundenlang bei Nina ausheulen und dann mit allen MItteln versuchen, es nochmal zu versuchen. Ich bin eine Kämpfernatur, das weißt du." grinste ich.

"Natürlich weiß ich das. Aber wenn man jemanden liebt, dann hat man Ängste, die man davor nicht hatte. Ich will dich nicht verlieren. Und auch wenn ich dir vertraue...mehr als mir selbst...gibt es Augenblicke, da wird mir klar, dass alles morgen schon vorbei sein könnte. es muss ja keine TRennung sein. Du könntest krank werden oder sogar sterben und..."

"Warte mal, Matteo." unterbrach ich ihn in seinem Redefluss. "Ich bin nicht mal 20 und keine 70. Wir haben noch Jhrzehnte vor uns."

"Es gibt mehr Unfälle als du glaubst." flüsterte er nur. Sein Beschützerinstinkt war in vollen Touren, was wirklich süß war.

"Aww." machte ich und küsste ihn zärtlich. Er erwiderte den Kuss und entspannte sich etwas.

"Selbst wenn ich jetzt sofort tot umfallen würde, dann wäre ich glücklich. Ich habe keinen Tag verschwendet, kann meinen Traum leben, habe den besten Freund der Welt und kann behaupten, dass ich jemanden unsterblich liebe."

"Ich liebe dich auch." sagte er lautlos und lächelte. Ach, wie sehr ich ihn doch liebte. Mir war egal, ob das Schicksal mit oder gegen uns spielte, aber wir würden für immer zusammen gehören.

"Woran hast du eigentlich wirklich gedacht?" wollte er wissen und war jetzt neugierig.

Ich lachte leise.

"An dasselbe wie jetzt. Daran, wie glücklich ich bin und wie perfekt dieser Moment ist. Und dass ich dich liebe, egal was passiert."



An alle, die sich seit Ewigkeiten ein Fedemila-Kapitel gewünscht haben: Es tut mir leid, im Moment gibt es einfach nichts, das ich über die beiden schreiben könnte. Aber nächstes oder übernächstes Kapitel wird es definitiv Fedemila Szenen geben. Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen *-* <3


The Right Twin 2 ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt