Kapitel 10

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Luna

>> Zehn Wochen sind Matteo und ich wieder zusammen und die Ferien haben begonnen. Für Matteo und mich ist das ein wohlverdienter Neuanfang in Italien, für Ludmila und Matteos Zwillingsbruder gezwungenermaßen auch, da Ludmila schon in der zweiten Woche ihr Baby bekam. Es kam etwas zu früh, doch es ist gesund, was das Wichtigste ist. Öffentlich wurde also, dass Federico Vater geworden ist, aber nicht, dass er einen Zwillingsbruder hat. Diese ewige Geheimnistuerei wird allmahläich nervig, aber so kann man Leute einfach an der Nase herumführen und das scheint den beiden sehr zu gefallen.

Fede und Ludmila haben sehr lange gestritten, ob er weiter auf Tour gehen sollte, wobei sie ihn gedrängt hat, weiterzumachen und er mit ihr und ihrer gemeinsamen Tochter Giovannain Buenos Aires bleiben wollte und die restlichen Konzerte absagen oder wenigstens verschieben wollte.

Matteo hat ihnen also angeboten, für eine kurze Zeit Federico zu spielen und damit war das Thema dann erledigt. Ich finde es schade, dass ich nicht jede Sekunde mit ihm verbringen kann, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, ihn für

Matteo hatte Recht gehabt. Dieser Ortwechsel hat uns beiden wirklich gut getan. Wir stehen uns so nahe wie schon lange nicht mehr. <<

Ich seufzte zufrieden und legte das Notizbuch und den Stift weg. Violetta hat mich irgendwie inspiriert mit ihren Tagebuch-Einträgen und es ist wirklich eine tolle Möglichkeit, seine Erinnerungen zu behalten. Allerdings bin ich nicht der Typ für so etwas. Lieber erzähle ich so etwas Simon oder NIna, die beide selbst sehr mit ihrem LIebesglück beschäftigt sind, also bleibt mir nichts anderes übrig, dass was ich denke, fühle und erlebe aufzuschreiben, während Matteo weg war.

Ach, Matteo...

Ich warf mich ins Hotelbett und starrte an die Decke. Ich liebte ihn so sehr, das wurde mir erst so richtig bewusst, als wir uns getrennt hatten. Wir waren definitiv nicht das beste Paar und es gab durchaus Momente, da würde ich ihn am liebsten an die Decke werfen, aber ohne ihn war alles nichts. Und so war es auch jetzt. Bei diesem Regen hatte ich noch nicht einmal Lust, etwas in der Stadt zu unternehmen.

Also wartete ich und wartete - und wartete. Die Zeit schien stehen zu bleiben... oder wenigstens in Zeitlupe zu verlaufen.

Nach gefühlten Tagen kam er endlich ins Zimmer. Sofort sprang ich auf und lief zu ihm.

"Matteo! Endlich bist du da! Du hast mir so gefehlt!"

Er lachte und umamte mich.

"Es waren nur drei Stunden, Luna."

"Drei Stunden ohne dich fühlen sich an wie drei Jahre."

"Seit wann bist du so poetisch?"

"Meine beste Freundin ist Nina, das färbt ab." grinste ich und küsste ihn. 

"Nein, aber jetzt im Ernst: ich hasse es, von dir getrennt zu sein." murmelte ich.

Matteo strich mir eine Strähne hinters Ohr und seufzte.

"Ich auch, das kannst du mir glauben. Ich muss ja sogar der Crew vorspielen, Fede zu sein, weißt du wie schwer das ist? Bin ich froh, wenn das vorbei ist. Diese Fans an jeder Ecke und immer Autogramme verteilen, das ist anstrengend. Lieber bin ich der beste Skater in Buenos Aires als ein weltweit bekannter Sänger."

Ich lachte.

"Der beste Skater bist du also, aha so ist das?" Ich war viel zu gut drauf als die Augen zu verdrehen.

"Ja, das weiß doch jeder. Allerdings...Groupies zu haben ist auch nicht schlecht." grinste er.

"Ich bin dein einziger Groupie und hoffe, dass das auch so bleibt." kicherte ich und sah ihm tief in die Augen.

"Du bist mein Lieblingsgroupie, so viel steht fest."

"Hm..." machte ich und überlegte kurz. "Ich glaube, das reicht mir." sagte ich und lachte.

Er stimmte in mein Lachen ein, hob mich hoch und küsste mich. Reflexartig schlang ich meine Beine um seine Hüfte und erwiderte seine Küsse.

Mir war klar, jetzt war es so weit. Ich war so weit. Ich musste nicht einmal mehr abwägen oder überlegen, ich wusste, das war es, was ich jetzt wollte.
Aber wie sagte ich es ihm? Ich konnte ja wohl kaum sagen: 'Matteo, ich will jetzt mit dir schlafen, willst du es auch?' Das wäre nicht nur abgedroschen, sondern würde am Ende noch die Stimmung vermiesen.

"Matteo?"

"Hm?"

"Ich..." Anstatt den Satz zu beenden, fuhr ich mit meiner Hand unter sein Shirt. Überrascht hielt er inne.

"Ist das dein Ernst? Du bist wirklich schon bereit?"

"Schon? Nach fast zwei Jahren ist das mehr als überfällig, findest du nicht?"

"Ja, aber ...du musst dir sicher sein, nicht aus einer Laune heraus."

"Das ist keine Laune. Ich liebe dich und es gibt im Moment nichts, was ich lieber tun würde."

Er lächelte und ich konnte nur zurücklächeln.


Das ging jetzt besser, als ich dachte. Aber es gibt nicht viele Dinge, die besser sind als in der Sonne chillen und an einer Story schreiben. Hoffe, euch gefällt das Kapitel <3



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