„Ich liebe dich okay? Für immer und ewig. Vergess das nie", flüsterte ich in Clints Ohr, während ich ihm zum Abschied umarmte.
„Ich liebe dich auch. Du bist nun mal meine kleine Schwester und wirst es für immer bleiben. Und absolut gar nichts könnte mich dazu bringen, dass sich an meiner Liebe zu dir etwas ändert", lächelte er und ließ mich los. Ich musste die Tränen stark zurück halten.
„Auf Wiedersehen, mein Prinz", nannte ich ihn bei seinem alten Spitznamen.
„Auf ein Wiedersehen, meine Prinzessin", grinste er, bevor er das Haus verließ. Ich sah ihm nach, wie er in sein Auto stieg. In circa zehn Minuten sollte Hunter da sein. Ich lief schnell hoch und nahm einige Sachen mit runter und verstaute alles in einem der großen Jeeps. Dem Sicherheitspersonal hatte ich heute frei gegeben. Sie würden weiterhin dafür sorgen, dass meine Familie in Sicherheit war. Meine Firmenanteile hatte ich an Hunter überschrieben. Er sollte sie solange verwalten, bis Samuel alt genug dafür war. Ich würde nicht weiter dabei zu sehen, wie mein Sohn groß wurde.
Ich schaute noch einmal in sein Zimmer, doch er lag im Bett und schlief. Ich ging zu ihm hin und gab ihn einem Kuss auf die Stirn.
„Ich liebe dich, mein kleiner, ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen", flüsterte ich. Danach ging ich wieder runter, wo ich schon sah, das Hunter auf das Grundstück fuhr. Ich setzte mich trotzdem nach draußen. Er hatte einen Schlüssel und würde mich finden, schließlich hatten wir so einige Abende hier draußen bei wunderschönen Sonnenuntergängen verbracht. Ich hatte in seinen Armen gelegen und wir haben geredet. Einfach über alles. Nie etwas wirklich wichtiges, aber trotzdem war es wunderbar. Wie gerne ich es jeden Abend haben würde, aber es ging nicht.
„Hey", hauchte die Liebe meines Lebens und lehnte sich an den Türrahmen der Terrassentür neben mir.
„Hey", gab auch ich von mir. Er sah gut aus. Seine braunen Haare standen ihn wirr auf dem Kopf. Sein perfekter Körper wurde durch eine enge schwarze Jeans und ein weißes enges Shirt betont. Darüber hatte er sich eine Lederjacke angezogen. Er sah verboten gut aus damit und daran konnten auch die dicken Augenringe absolut nicht ändern.
Eine Träne rollte über meine Wange. Ich konnte sie einfach nicht zurück halten. Es folgten immer mehr und mehr, bis sie zu kleinen Sturzbächen wurden. Ich merkte, wie ich in feste Arme gezogen wurde.
„Bitte, wein nicht wegen mir", flüsterte er in mein Ohr. Es brachte aber das absolute Gegenteil. Noch viel mehr Tränen liefen meine Wangen herunter.
„Ich liebe dich", nuschelte ich in sein Shirt, in das ich weinte.
„Und ich liebe dich. Meine Candice. Es gab für mich immer nur dich und wird auch immer nur dich geben. Sie hatte keine Bedeutung für mich. Hatte sie und wird sie nie haben. Nur du bist meine Prinzessin. Ich will dich niemals verlieren. Mir tut alles so verdammt leid. Ich hätte es dir früher sagen sollen", entschuldigte er sich.
„Bitte Hunter, ich liebe dich so sehr", schlurzte ich noch hysterischer. Ich will ihn nicht verlassen müssen. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich, ihn anzusehen.
„Bitte, Candice. Werde meine Frau", bat er mich. Ich schloss kurz meine Augen und atmete durch. Dann schüttelte ich meinen Kopf, um ihn etwas klarer zu bekommen.
„Okay", hauchte ich. Er sah mich ungläubig an, als ich meine Augen wieder öffnete. Er beugte sich vor und küsste mich leidenschaftlich. Als wir uns nach einiger Zeit wieder voneinander lösten, nahm er eine kleine Schachtel heraus. Meine Tränen waren so gut wie getrocknet, nur zwischendurch liefen noch ein paar meine Wangen herunter.
„Hier. Ich habe ihn vor drei Jahren in Paris gesehen. Damals war ich kurz davor, wieder zu kommen. Ich wollte nur noch einen Brezel in München und eine Currywurst in Berlin essen. Ich wollte dich direkt dann fragen, ob du meine Frau werden wolltest. Ich habe dafür zum ersten Mal auf der gesamten Reise meine Kreditkarte benutzt. Das war mein Fehler. Chad fand mich und den Rest kennst du ja", zuckte er mit den Schultern und steckte mir den filigranen Ring an. Ein kleiner blauer Edelstein war in das kunstvolle Meisterwerk eingebettet.
„Er ist wunderschön. Danke Hunter", hauchte ich und drückte ihn einen Kuss auf die Wange.
„Das blau spiegelt deine Augen wieder. Die zierlichen Verzierungen dein Auftreten. Und sein Wert einen Bruchteil von dem, was du mir Wert bist. Mit allem Geld der Welt könnte man dich mir nicht abkaufen. Niemals. Du bist unbezahlbar wertvoll für mich. Ich liebe dich Candice Bateman", grinste er mich an.
„Bei den Namen diskutieren wir noch mal, verstanden?", neckte ich ihn. Wir beide mussten daran denken, wie wir uns eine Woche über den Namen der Firma gezankt hatten.
„Klar, aber lass uns hoch gehen und unsere Verlobung feiern", meinte er und sah mich fragend an.
„Gerne", gab ich ihm die Bestätigung.
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Ich zog mir den Pullover wieder über den Kopf und sah noch einmal zum schlafenden Hunter hinunter. Ich beugte mich leicht vor und gab ihm einen letzten Kuss auf seine Lippen. Kurz dachte ich, er würde aufwachen, doch murmelnd ergriff er den großen Teddy, den er vor zehn Jahren für mich gewonnen hatte.
Ich entfernte mich und griff meine Handtasche. Ich sah zum Nachtschrank. Wenn er aufwachen würde, wäre es das erste, was er sehen würde. Ich hatte ihm nicht genau gesagt, was los war. Nur, dass es keinen anderen Weg gab. Ich konnte ihm die Wahrheit nicht sagen. Noch nicht. Ich seufzte einmal, dann begab ich mich auf den Weg hoch zu Dawn Zimmer.
„Dawn, Prinzessin", flüsterte ich und rüttelte leicht an ihrer Schulter. Gähnend schlug sie ihre Augen auf.
„Mommy, was ist los?", fragte sie müde. Ich streckte meine Arme aus, woraufhin sie schnell zum Bettrand krabbelte und sich in meine Arme fallen ließ. Ohne viel Hilfe ihrerseits zog ich ihr ihre Jacke an und trug sie dann hinaus. Auf dem Weg sah ich mich ein letztes Mal um. Irgendwann würde ich wieder hier sein, da war ich mir sicher. Chad würde nicht für immer leben.
Ich lief zum Rangrover und schnallte Dawn an.
„Wohin fahren wir Mommy? Wo ist Samu? Und wo ist Daddy?", wollte meine kleine Prinzessin wissen.
„Es tut mir leid Kleine, aber wir müssen zu einem Freund von Mommy", erklärte ich ihr.
„Wir kommen nicht mehr zurück", stellte meine kleine Prinzessin fest. Tja, für vier Jahre war sie sehr schlau.
„Es tut mir leid. Schlaf noch ein bisschen. Wenn du wieder aufwachst, dann hast du ein neues Zimmer und ganz viele neue Sachen", versprach ich ihr. Sie nickte und Machte ihre Augen zu. Ich schloss ihre Tür und setzte mich ans Steuer.
„Es tut mir so leid", hauchte ich, als der Wagen startete. Während ich wartete, dass das Tor aufging, sah ich in den Rückspiegel. Hunter kam angerannt.
„NEIN!", hörte ich ihn schreien, doch schon gab ich Vollgas und raste in diese verhängnisvolle Nacht hinein.
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Take me!
ChickLitFORTSETZUNG VON "HUNT ME" „Vertrauen, Liebe und Freundlichkeit sind gelb, rot und blau. Und ohne gelb, rot und blau gibt es keine Farben mehr auf der Welt. Und wer will schon eine schwarz weiße Welt?" Ihr Moto. Egal was passiert. Si...