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"Ruby?!" tönte es von unten herauf. "Was?!" rief ich genervt zurück und zog mir das Kissen über den Kopf. "Komm runter! Wir müssen reden!" kam es prompt zurück. Ich schmiss mein Kissen in irgendeine Ecke und setzte mich müde auf, mein erster Blick galt der Uhr. 11 Uhr viel zu früh, wenn man bedachte das ich am Abend zuvor erst um 5 Uhr schlafen gegangen war.

Das übliche eben, ich hatte bis 23 Uhr aufgenommen anschließend bis 2 Uhr geschnitten und dann hatte ich noch Counter Strike gezockt, einfach so und dann war es eben 5 Uhr geworden.

Ich quälte mich hoch und schlurfte aus meinem Zimmer, Jil meine Schwester und Bennet meinen Bruder traf ich als erstes. "Morgen." nuschelte ich und ging, naja eher taumelte die Treppe hinab. In der Küche stand ich dann mit halb geschlossenen Augen, völlig zerstört vor meiner Mutter. "Ja? Du wolltest mit mir reden?" fragte ich sie scheinheilig. "Wir wollen das du Verantwortung übernimmst, so wie Felix, er hat sich auch selbständig gemacht. Und du hängst seit zwei Jahren, nachdem du fertig mit der Schule warst, nur hier rum, zockst und nimmst bis spät in die Nacht auf! Das hat jetzt ein Ende! Wir, besonders ich, möchten dass du dich selbständig machst, du ziehst vorläufig zu Felix. Hier bleibst du jedenfalls nicht mehr!" Das hatte gesessen, ich riss meine Augen auf und starrte sie an. "Ja! Dein Zug fährt um 13 Uhr." bestätigte meine Mutter noch einmal. "Das ist nicht euer Ernst oder?!" rief ich. "Doch, das ist es! Pack deine Sachen!" schrie meine Mutter zurück und machte eine weg scheuchende Bewegung und einen Blick der keinen Widerstand zu ließ. Ich sah sie entgeistert an, fing mich dann jedoch: "Nun wenn das euer Wunsch ist, werde ich ausziehen, ich bitte darum meinen PC nach geschickt zu bekommen." Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und stolzierte aus der Küche.

Als ich aus der Küche raus war, verließ mich meine würdevolle Haltung. Das konnten die doch nicht einfach beschließen! Das ging doch nicht! Okay, doch es ging und es war wahr, ich hatte jetzt 2 Jahre nichts anderes außer, Essen, aufnehmen, trinken, zocken und schlafen getan, na gut, ich war noch zwischen drin auf dem Klo aber das zählt schließlich bei meinen Eltern zumindest nicht.

Ich tappte die Treppe hoch und schlich ins Bad. Im Bad duschte ich erst mal, wobei ich meine Musik so laut drehte, dass der Boden vom Bass vibrierte und der Duschkopf etwas wackelte, aber ey an meinem letzten Tag hier wollte ich wenigstens alle noch mal so richtig nerven.

Nach dem ich fertig war, stieg ich aus der Dusche, mit mir kam ein Schwall heißer Luft aus der Dusche und der Spiegel über dem Waschbecken beschlug. Ich griff nach meinem Handtuch und band es mir nach dem ich mich abgetrocknet hatte zu einem Turban um meine Haare, zog mich an und tappte dann mit dem Turban auf dem Kopf aus dem Bad in Richtung meines Zimmers. Dort zog ich erst mal meinen schlicht schwarzen Koffer unter dem Bett hervor und schmiss ihn aufs Bett und klappte ihn auf.

In ihm lagen allen ernstes eine Zeitschrift von letztem Monat und ein paar Bilder. Die Zeitschrift packte ich in den Müll und die Bilder ließ ich wo sie waren, die konnten ja vielleicht doch noch mal nützlich werden. Dann packte ich den Koffer meine ganzen Klamotten, ich besaß nicht so viele Klamotten und der Koffer war schon recht groß.

Ich klappte den Koffer zu, das letzte Kleidungsstück war verstaut und der Koffer quol fast über, weshalb ich mich drauf setzte und dann den Reißverschluss zu zog. Dann sprang ich vom Koffer auf den Boden, was in einer Bruchlandung endete und ich unsanft auf dem Hosenboden landete. Der Turban auf meinem Kopf sah auch nur noch aus wie ein Häufchen Elend und ich hatte noch exakt eine Stunde Zeit.

Deshalb marschierte ich mit dem komischen etwas auf dem Kopf Richtung Bad, an Jil vorbei die irgendwas Vlogte. "Und hier seht ihr Ruby, wie sie ins Bad geht?" hörte ich sie verwirrt sagen. Vor mich hin schnaubend verschwand ich im Bad.

Dort angekommen versuchte ich erst mal meine langen, wohl gesagt wirren braunen Haare zu bändigen, was auch klappte, naja mehr oder weniger.

Dann packte ich mir meine Zahnbürste, allerlei Krimskrams ein und versuchte das ohne den Koffer ganz zu öffnen noch mit hinein zu quetschen, klappte. Nicht. Also öffnete ich ihn noch mal und setzte mich dann wieder drauf und machte beim heruntersteigen den gleichen Fehler wie zuvor und stolperte nach vorne und klatschte fast gegen meinen Schrank, aber nur fast!

Break down|| Rewi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt