Crazy Urlaub mit Crazy Mofos :)

Party auf hoher See

Nachdem wir uns von den Einhörnern losgerissen hatten, setzten wir uns zu Lisa ins Auto und reihten uns in die Schlange ein. "Wollen die alle auf die Fähre?" fragte Sera verwundert. "Sera hast du sowas echt noch nie gesehen?" fragte ich und sah meine Freundin an, die sich den Platz auf dem Beifahrersitz ergattert hatte. "Sera, du musst noch viel lernen" lachte Nadja. "Psst" zischte ich und sah zu Lisa, die zusammengerollt auf dem Sitz schlief. "Schon OK" antwortete Lisa und grinste uns an. Sie sah genauso wie wir todmüde aus. Aber unsere Reise würde noch ein paar Stunden dauern.

Als wir endlich auf der Fähre waren, setzten wir uns in eine ruhige Ecke der Cafeteria und schwiegen im Halbschlaf vor uns hin. "Ich will nach draußen" rief Lisa plötzlich und deutete nach draußen. "Was?" fragte Sera mit großen Augen. Es hatte angefangen zu regnen und das nicht gerade leicht. Es schüttete wie aus Eimern, aber Lisa wollte unbedingt nach draußen. "Bis dahin werden wir schon wieder trocken" meinte Nadja schulterzuckend und so liefen wir nach draußen. Der Regen war nicht das einzige "Problem", auch der Wind pfiff und ganz schön kalt um die Nase. "Ich will wieder rein" jammerte Sera und zog sich die Jacke bis oben zu. "Einen Moment noch" rief ich und kramte in meiner Hosentasche nach ein paar Münzen. "Was machst du?" fragte Lisa und sah mich lachend an. "Es bringt doch Glück wenn man Geld in einen Brunne wirft. Dann müsste man ja sein ganzes Leben lang Glück haben wenn man es in´s Meer wirft" rief ich gegen den Wind und reichte meinen drei Freundinnen jeweils einen Euro. "Meli, du denkst auch nicht mit" lachte Nadja und schüttelte den Kopf. Fragend sah ich sie an. "Meli das ist ein Euro. Wir sind aber auf Britischem Gewässer, du solltest erst das Geld wechseln" klärte sie mich auf. "Hahaha" sagte ich, konnte mir das Lachen aber nicht mehr verkneifen. "Auf drei" rief Sera und zählte runter. "3.... 2.... 1.... Jetzt" rief sie und kurz darauf flogen vier Münzen in hohem Bogen in´s Meer. "Was habt ihr euch gewünscht?" fragte Lisa und wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht. "Das darf man doch nicht sagen" grinste Nadja. "Also ich habe mir gewünscht, dass sich Harry und Zayn unsterblich in mich verlieben" sagte Sera ganz ernst. "Und ich habe mir gewünscht, dass wir wieder reingehen" lachte ich. Langsam wurde es in den nassen Klamotten mehr als unangenehm. "Also mir gefällt´s hier" rief Nadja und holte ihr Handy raus. Keine zwei Sekunden später tanzten wir wild im Regen zu "Live While We´re Young". "Let´s go Crazy Crazy Crazy Till we see the Sun" sangen wir laut und schief. Die Blicke der anderen Leute störten uns in diesem Moment relativ wenig. "OK, lasst uns reingehen, nicht dass wir noch krank werden" sagte ich, nachdem wir unsere kleine Tanz- und Singeinlage beendet hatten. "Das wäre schrecklich" rief Nadja hysterisch und rannte nach drinnen. Drinnen versorgten wir uns erst einmal mit Kaffee, Heißer Schokolade und Kuchen. "Aber mal im Ernst, wie cool wäre es, wenn wir die Jungs wirklich treffen würden" seufzte Sera und blickte verträumt in die Ferne. "Das wäre so was von geNIALL" rief ich und grinste die Mädels an. "Und geLIAM" fügte Nadja lachend hinzu. Damit hatten wir wieder unser Lieblings-Ritual angefangen, das wir mindestens einmal am Tag machten. "Natürlich auch geLOUIS", "Nicht zu vergessen geHARRY", "Und geZAYN", "Am wichtigsten natürlich auch geONE DIRECTION" riefen wir lachend. Dann sahen wir Nadja gespannt an. Sie machte eine theatralische Pause, atmete tief ein, schloss die Augen und klatschte dann in die Hände. "geCRAZY MOFO CITY" rief sie laut. Wir hatten die höchste Freude und lachten was das Zeug hielt, bis ein älterer Mann zu uns kam und uns missbilligend ansah. "Seid leiser" knurrte er, ehe er davonhumpelte. "Wir sind hier nicht willkommen" sagte ich mit weinerlicher Stimme. "Die verstehen uns einfach nicht" jammerte Lisa. "Aber wisst ihr waaaaaaas?" fragte Nadja geheimnisvoll und deutete an, dass wir näher zu ihr kommen sollten. Gespannt sahen wir ihr zu, wie sie ihre Hände knetete. "Lass das" sagte ich. Das war schon ein wenig seltsam, denn Nadja konnte ihre Hände auf das extremste biegen und verdrehen. "Wenn wir in London sind, müssen wir der ganzen Welt mitteilen, dass wir auch nur ganz normale Menschen sind. Normale Menschen mit einer kleinen Gestörtheit" flüsterte sie und hielt sich die Hände vor´s Gesicht um nicht laut loszulachen. Das war auch besser so, denn ein Angestellter der Fähre hatte uns die ganze Zeit im Auge. Als die Fähre in Dover anlegte verabschiedeten wir uns überschwänglich von dem Angestellten und sprangen dann in´s Auto. "Leute, ich will mich umziehen" sagte Lisa und schälte sich aus der immer noch nassen Jacke. "Dafür ist jetzt keine Zeit" sagte ich, schaltete die Heizung ganz ein und fuhr dann von der Fähre herunter. Jetzt waren wir also in Großbritannien und nur noch 2 Autostunden von unserem Hotel in London entfernt. Die Fahrt verging ziemlich schnnell, denn wir bewiesen wieder unser Singtalent indem wir bei jedem One Direction-Lied lauthals mitsangen. "Das wird der geilste Urlaub aller Zeiten" rief Sera, als wir den Vorort von London erreicht hatten. "Darauf kannst du Gift nehmen" rief Lisa und sah aus dem Fenster. Gleich würden wir an unserem Hotel ankommen und konnten uns endlich trockene Sachen anziehen.