Kapitel 26

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Danielle

Während Kubacabra mich durch die Gänge schliff, versuchte ich ihm Vernunft einzureden, was aber keinerlei Erfolg zeigte. Viel hatte ich bisher mit Manu nicht zu tun gehabt, vorallem seitdem die Partner gewählt worden waren und seine Wahl auf jemanden gefallen war, den ich nicht wirklich leiden konnte, jedoch konnte ich Kubacabra ziemlich gut verstehen. Er kannte Manu schon bevor sie an die Shibusen gekommen sind, hatte er mir einmal erzählt. Sie hatten in dem selben Dorf gewohnt, aber abgesehen davon dass sie sich manchmal über den Weg gelaufen sind, hatten sie nicht besonders viel miteinander zu tun gehabt. Dennoch schien ihm Manu mehr zu bedeuten als er sich eigentlich eingestehen wollte. Ein Problem hatte ich damit nicht, jedoch war es dieses sturre Verhalten, was dadurch ausgelöst wurde bei Kubacabra, das mich störte. Wenn er einmal doch nur gewartet hätte und Tharja hätte ausreden lassen.

Als wir schließlich um die Ecke bogen, wo das Krankenzimmer hätte sein sollen, sahen wir uns einem großen Raum mit Steinwänden gegenüber. Es war auch noch nicht genug, dass wir uns schon verirrt hatten, wir blickten auch direkt in acht riesige, rote, beinahe glühende Augen. An dem Körper hangen noch acht weitere Beine, die mindestens 1,5 Meter lang sein mussten. Hinter dem Monstrum befanden sich noch mehr von dieser Art, jedoch in kleineren Formen und die Steinwände, die den Schauplatz eingrenzten, waren mit kleinen wie großen Spinnennetzen beschmückt worden. Ein wahres Spinnenparadies.

Die Riesenspinne, die sich bisher noch nicht gerührt hatte, war mindestens doppelt so groß wie Kubacabra und etwa 6 Meter breit. Wir wussten nun beide, dass Kubacabra uns zu unser ersten Prüfung geführt hatte. So war es scheinbar auch bei Manu und Stephanie gewesen. Doch wir mussten uns jetzt erst einmal um uns selbst kümmern.

Es war mir klar, dass ich mich zunächst einmal verwandeln musste, jedoch war das meist leichter gesagt als getan. Jedoch schien es bei diesem Mal so, dass das ganze Adrenalin, das gerade durch meinen Körper gepumpt wurde, es mir erleichterte mich zu verwandeln. Als der Lichtschimmer wieder verschwunden war, befand ich mich auch schon in Kubacabras rechter Hand. Während des Unterrichts fand ich es immer ein wenig unangenehm, dass die anderen uns bebobachten würden, jetzt hatte ich ja dieses Problem nicht mehr. Zum Glück. Meine Waffenform ist im Übrigen ein metallener Kampffächer. Ein wenig exotisch, aber praktisch...meist.

Bevor ich jedoch weiter darüber nachdenken konnte, machte die Spinne sich auch schon zu ihrem ersten Angriff bereit. Zunächst war es nötig, dass wir unsern Gegner erst einmal analysierten, bevor wir ihn selber angriffen, sodass Kubacabra sich darauf vorbereitete, ausweichen zu können, wenn die Spinne angriff.

Ihr erster Angriff war eine grüner, schleimige Masse, die sie mithilfe ihres Mundes in unsere Richtung mit einer gefährlichen Geschwindigkeit beförderte. Mit nur wenigen Schritten drehte sich Kubacabra weg, sodass der grüne Schleim nur wenige Zentimeter sein Gesicht verfehlte. Ein übler Geruch erfüllte unsere Nasen, sodass es uns beiden schon ein wenig hochkam. Die Spinne bemerkt scheinbar, dass Kubacabra abgelenkt war uns schlug wieder zu. Diesmal versuchte sie uns zu beißen.

Ich hörte nur einen lauten Schrei, von dem ich zunächst nicht sagen konnte, ob er von mir oder von Kubacabra kam. Ruhig jetzt, Danielle. Beruhige dich, redete ich mir zu. Doch als ich mich wieder fing, sah ich, dass die Spinne eine klaffende Wunde in Kubacabras rechtem Arm verursacht hatte. Das erklärte auch den Schrei. Mir war sofort klar, dass wir so nicht lange weiterkämpfen können, wenn wir gewinnen wollen.

Es dauerte nicht lange bis die Riesenspinne erneut angriff. Kubacabra hatte sich mittlerweile ein wenig gefangen. Doch ich sah wie sehr ihm die Wunde zusetzte. Auf einmal setzte er zum Sprint an als ein Bein der Spinne auf die Stelle krachte, auf der wir noch vor ein paar Sekunden standen. Schweiß lief über Kubacabras Gesicht und ich konnte seinen Herzschlag beinahe hören. Er keuchte vor Erschöpfung und ich konnte ihm in keiner Weise helfen.

Auch wenn es nicht gerade gut für uns beide aussah, wusste ich, dass ich nicht die ganze Zeit so tatenlos rumsitzen könne. Es war riskant, das war mir klar, jedoch musste ich was unternehmen. Nachdem die Spinne noch ein drittes Mal angegriffen hatte und Kubacabra dem Bein, das auf uns zuschnellte, nur um Sekunden voraus war, beschloss ich mich wieder zurück zu verwandeln.

Sofort spürte er, was ich tat, jedoch ließ er es weiter nachzufragen. Ich deutete ihm mit einem kurzen Kopfnicken mit, dass er sich um die kleineren Spinnen erst einmal kümmern sollte. Obwohl diese Spinnen mindestens fünfmal so groß waren wie normale Spinnen, befand ich diese Aufgabe für Kubacabras Gesundheitszustand noch angemessen. Als die Riesenspinne jedoch darauf aufmerksam wurde, versuchte sie ihm den Weg zu versperren.

Ebenso verwirrt davon, dass sie nun scheinbar 2 Gegner zu bekämpfen hatte, wie überrascht wandte sie sich erst einmal mir zu. Ich hatte nun genug davon gesehen, wie die Spinne angriff und nun hieß es zurückzuschlagen. Als sie versuchte mich zu beißen, duckte ich mich schnell weg und hechtete unter den Bauch der Spinne. Schnell verwandelte ich meinen Arm in ein spitzes Metallstück und stach zu. Das laute Kreischen, das meine Ohren betäubte, bestätigte meine Annahme, dass ich getroffen hatte.

Das war echt einfacher als ge... , versuchte ich meine Gedanken zu vervollständigen als die Spinnen wieder auf mich zugestürzt kam. Da hatte ich mich scheinbar zu früh gefreut. Nachdem mehrere Beine nacheinander auf mich zuschnellten, kam die Spinne immer weiter auf mich zu. Mir schien es beinahe auswegslos zu sein, vorallem da ich nun alleine kämpfen musste. Wenn ich doch nur nochmal näher an sie rankommen könnte.  Sie war nur noch wenige Meter von mir entfernt und ich sah keine Möglichkeit, sie zu stoppen. Irgendwas müsste es doch geben. Scheinbar war es aber nicht nötig, dass ich mir irgendwas überlegte, denn sie drehte sich um kurz bevor sie mich erreichte Ich ergriff die Möglichkeit sofort, das Loch in ihrem Bauch zu vergrößern. Zwar war es schwer, den dicken Chitinpanzer weiter zu durchdringen, aber ich nahm all meine Kraft zusammen und fügte der Spinne eine klaffende Wunde zu. Sie sackte sofort zu Boden, nachdem ich meinen metallenen Arm wieder hinauszog. Auf der anderen Seite sah ich Kubacabra, der wahrscheinlich die Spinne abgelenkt hatte. Sofort rannte ich zu ihm. Er fing mich in seinen Armen auf und wir fingen beide an zu lachen. Nicht weil wir beide wahnsinnig sind, sondern aus Erleichterung. Erleichterung, dass wir unsere erste Prüfung bestanden hatten. So standen wir beide da. Für mindestens 5 Minuten und lachten in einem Raum voller Spinnenleichen. Wie zwei Verrückte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 04, 2016 ⏰

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