Kurz bevor ich aus meinem Koma erwachte, blitzen mehrere Bilder vor meinem Inneren Auge auf.
Ein Mädchen mit langem blondem Haar, sie stand mit dem Rücken zu mir und es schien als würde sie in die Ferne starren. Sie trug ein Cape, auf dem ich das Wappen der Freiheitslegion erkennen konnte. Der Stoff des Umhangs tanzte in der Luft als sie sich langsam zu mir umdrehte.
Plötzlich schaute ich in mein eigenes Gesicht...
So schnell dieses Bild aufgetaucht war, so schnell verschwand es auch wieder. Weitere Bilder flogen vorbei. Das besorgte Gesicht meiner kleinen Schwester und wie sie ihren Retter hinter sich her zog. Dann die Jacke des Soldaten auf der die Flügel der Freiheit gestickt war und letztendlich das Gesicht des Mannes das ich sah kurz bevor alles um mich in Dunkelheit getaucht wurde.
Ich schlug die Augen auf und befand mich in einem kark eingerichteten Raum.
Das einzige was das Zimmer schmückte, war ein zweitürigr Holzschrank, ein beistelltisch der neben dem Bett stand in dem ich lag und die weißen Gardinen, die meine Augen vor der hellen Sonne schützten. Ich blinzelte einige male und legte meine Hand auf meinen schmerzenden Kopf. Er pochte bedrohlich und erst jetzt bemerkte ich das mein Mund vollkommen ausgetrocknet war.
Wielang hatte ich geschlafen?
Doch dieser Gedanke verflog sofort als mir meine kleine Schwester in den Sinn kam.
"Naya.." flüsterte ich und versuchte mich aufzusetzten, doch der stechende Schmerz der durch meinen gesamten Körper fuhr, hinderte mich daran.
"Oh Scheise..." zischte ich und zog Luft durch die Zähne als ich zurück in die Matratze fiel.
Als der Schmerz nach ließ, hob ich die dünne Bettdecke nach oben. Mein kompletter Oberkörper war bandagiert. Jetzt erinnerte ich mich an das riesige Gesicht des Titanen der mich zur Seite schlug, nachdem ich ihm meine Klingen in die Augen gerammt hatte.
Im nächsten Moment wurde mir schlecht, mein Magen zog sich zusammen und ich konnte es nicht zurückhalten. Gerade so schaffte ich es mich auf die nicht all zu schmerzende Seite zu drehen, um nicht ins Bett zu spucken. Nur Flüssigkeit verließ meinen Magen, da ich wahrscheinlich seit Tagen nichts gegessen hatte.
Tränen quellten mir aus den Augen als auch die Erinnerung an Lukas zurück kam. Ein Mix aus Trauer, Terror und Schuldgefühlen durch fuhr mich, während ich versuchte ruhig zu atmen um nicht noch mehr würgen zu müssen.
Anscheinend hat man mich von draußen gehört denn im nächsten Moment öffnete sich die Zimmertür. Eine Dame im Alter von vielleicht Vierzig Jahren betrat den Raum, sie blickte zu mir hinüber, eilte sofort zu dem einzigen Schrank und zog einige Tücher heraus.
"Verzeiht mir..." entschuldigte ich mich mit zittriger Stimme.
"Ach liebes, du bist nicht die erste der das passiert." antwortete sie entspannt.
"Wo bin ich? Geht es meiner Schwester gut?" fragte ich sofort.
"Langsam, immer mit der Ruhe." entgegnete sie mir während sie noch eine Große Flasche aus dem Schrank nahm.
"Erstmal schauen wir, wie es dir geht." fuhr sie fort und kam zu mir ans Bett.
Die Untersuchung dauerte fast 30 minuten und danach wechselte sie mir noch den Verband. Danach verließ sie das Zimmer wieder.
Jetzt war ich wieder allein zumindest dachte ich das.
"Gott ich dachte die will gar nicht mehr gehen." ertönte eine Stimme hinter mir aus dem nichts.
Schockiert von der Stimme die mir so vertraut vorkam, drehte ich mich zu dem Fenster hinter mir und ich dachte ich falle vom Glauben ab.
Ich blickte in mein eigenes Gesicht, das einzige was sich unterschied war die Augenfarbe. Das Mädchen was nun auf dem Fensterbrett saß hatte blutrote Augen und hätte meine Zwillingsschwester sein können. Mir fehlten die Worte und ich starrte sie einfach nur schockiert an.
"Wie zu Hölle kommst du hier rein?!" fragte ich entsetzt als ich meine Gedanken wieder gesammelt hatte.
"Ich bin schon die ganze Zeit hier Idiot..." antwortete sie trocken und verdrehte die Augen.
"Und wer bist du?!" fragte ich beleidigt während ich sie von oben bis unten misstrauisch beäugte.
"Ich bin du." sagte sie gelangweilt und sprang jetzt vom dem Platz wo sie gerade noch saß.
"Was zum Teufel meinst du damit?" fragte ich verwirrt.
Sie blickte zu mir hinunter und beäugte mich erst einige sekunden bevor sie wieder sprach.
"Ich bin sowas wie deine Innere Stimme..." sagte sie entspannt.
"Seit wann sieht man denn Innere Stimmen?!" entfloh es mir lauter als gewollt.
"Naja ich war schon immer da liebes, durch die Kopfverletzung die du durch den aufprall erlitten hast ist dir wohl ne Sicherung durchgebrannt." antwortete sie mit einem unheimlichen Grinsen.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Die will mich doch verarschen! Was zur Hölle geht hier vor? Dreh ich durch?
Bin ich Wahnsinnig?
"Ich kann deine Gedanken hören..." sagte sie kühl.
"Und nein, ich würde nicht sagen das du wahnsinnig bist..." fuhr sie fort.
"Eher sowas wie, etwas besonderes.~" fügte sie lieblich betont hinzu.
Ich starte sie einfach nur entgeistert an. Egal wie sehr ich auch versuchte irgendwelche Worte zu finden, dass einzige was ich empfand war Angst und Verzweiflung.
Plötzlich drehte sich mein Ebenbild zur Tür und nach etwa fünfzehn Sekunden waren tatsächlich Schritte zu hören."Scheint so als müssten wir unsere Konversation verschieben." kicherte sie jetzt.
Sobald es an der Tür geklopft hatte, verschwand mein Klon einfach.
Ich war einfach so schockiert das ich vergessen hatte auf das klopfen zu antworten.
Tok Tok
"Herein." sagte ich laut genug das es die Personen außerhalb des Raumes hören konnten.
Die Tür öffnete sich und ich erkannte den Mann vom Schlachtfeld, der meine Schwester gerettet hatte. Außerdem betrat eine Frau den Raum, sie trug eine Brille und hatte Papiere bei sich. Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen. Dann war da noch ein dritter doch ich glaube nicht das er zu den Soldaten gehörte denn er trug einen weißen Kittel.
"Guten Tag Sir, Ma'am. nickte ich den beiden zu als sie auf mich zu kamen.
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Ich brauche keinen Bodyguard!!! (levixleser)
FanfictionWir schreiben das Jahr 843 als du mit siebzehn Jahren dem Millitär beigetreten bist. Du bist zum Millitär gegangen, da du nicht für den Rest deines Lebens auf dem Feld arbeiten wolltest. Kurz nach deinem Neunzehnten Geburtstag im Jahr 845 fielen dan...