Kapitel 1
Ich öffnete die Tür und ließ sie leise hinter mir zufallen. Dann schaute ich mich in dem großen und hellen Zimmer um. "So schlimm ist es ja doch nicht", sagte ich und atmete erleichtert aus. Ich lief weiter in den Raum hinein und betrachtete ihn genauer. "Ja, es ist das größte und vor allem schönste Zimmer im ganzen Haus."
Ich fuhr herum und erschrak. Er saß auf der breiten Fensterbank und blickte mir direkt in die Augen. "Wa-was machst du in meinem Zimmer?!", fragte ich hysterisch. Ohne mir geantwortet zu haben, stand er auf und machte eine lächerlich-altmodische Verbeugung. "Madmoiselle...", hauchte er und erwiderte meinen Blick. Ich starrte ihn mit offen Mund an. Als ich mich endlich wieder fing, räusperte ich.
"Also, noch mal: Was machst du verdammt noch mal in meinem Zimmer?!", fragte ich fassungslos. Als er anfing zu sprechen, schien er tief in Gedanken versunken. "Ich wohnte hier mit meiner Familie. Dieses Zimmer gehörte mir. Ich weiß noch, wie mein jüngerer Bruder und ich uns darum stritten", erzählte er mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. Ich zog eine Braue hoch. "Okay... Und darum sitzt du jetzt in meinem Zimmer, in dem Haus meiner Eltern?", fragte ich verständnislos.
"Nun ja... Ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll", flüsterte er leise. Mit einem Schlag tat er mir Leid. "Aber du kannst doch trotzdem nicht einfach in mein Zimmer einbrechen." Ich musterte ihn genauer. Er war groß und hatte schöne Augen. Sie funkelten in einem tiefen und dunklen Blau. Einige Minuten herrschte Schweigen.
"Habt ihr euch gestritten...?", fragte ich schließlich in die Stille hinein. Er wandte mir den Rücken zu. "Wer?", fragte er ruhig. Ich ging auf ihn zu. "Na, deine Eltern und du. Bist du darum weg gelaufen...?", wollte ich wissen. Es vergingen weitere Minuten und ich dachte zunächst, er würde mir nicht mehr antworten. "Wir haben uns nicht gestritten", meinte er schließlich. Nun war ich verwirrt. Warum war er dann weg gelaufen? Und warum ausgerechnet nach hier hin? Als hätte er meine Gedanken gelesen, wisperte er heiser:
"Ich bin auch nicht weg gelaufen. Ich kann bloß nirgendswo anders hin. Weißt du, ich bin tot."
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A/N:
Hey hey. Hier ist das erste Kapitel zu Ghost!
Ich weiß, die Kapitel dieser Geschichte sind anscheinend ziemlich kurz, aber ich hatte sie schon vor ungefähr einem Jahr angefangen und damals sehr kurze Kapitel geschrieben. Aber wenigstens habe ich bis ungefähr Kapitel 20 schon alles vorgeschrieben, werde jedoch nicht alles sofort uploaden und sie auch ein wenig abändern :) Und so werden sie auch weit aus länger werden :D Kommentiert, verfolgt, wenn ihr mögt und vergesst nicht, auch mal in meine anderen Geschichten rein zu schauen :D <3
Eure Ayu/Kim
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Ghost
FantasyDie 16 jährige Diary oder kurz auch Dia, zieht mit ihren Eltern in die Stadt und somit in ein neues Haus. Natürlich fiel ihr das alles nicht ganz so leicht, da sie es gewohnt war, in einem kleinen Vorort zu leben. Doch als sie das größte und beste Z...