Die Krypta von Ares
Als der Morgen im Land anbrach befand sich der gräuliche Herr auf dem Weg in die Krypta von Ares. Er stieg den Turm hinauf und gelangte auf die Brücke die in den linken Berg führte. Dort ruhten die Toten. Grogur warf einen Blick in den Himmel und blickte ins nichts. In alle Himmelsrichtungen war es schwarz. Mit ungutem Gefühl schritt der Magier voran und öffnete den Eingang der Krypta.
Als ein kleiner Spalt entstand, füllte sich die Krypta mit Luft. Der einströmende Wind pfiff und wirbelte den Staub auf dem Boden auf. Anschließend krabbelten dicke schwarzen Spinnen heraus. Grogur klammerte die Hand an den Stab. Noch immer hörte er den Wind der sich tief in den Krypten ausbreitete.
Als der Magier die Krypta betrat war er umringt von Spinnennetzen und zahlreichen Leichen, die in auf den Boden oder in ihren Särgen lagen. Er erschuf einen grellen weißen Licht ball aus seinem Stab und folgte diesen in die Tiefe.
Gänge um Gänge, Abzweigungen um Abzweigungen kamen ihm entgegen. Die Toten häuften sich in der Tiefe. Er traf auf zugeschüttete Gänge die in Zeiten des Krieges verursacht wurden. Der Magier irrte von einer Seite zur anderen und fand keinen Durchgang.
Er lauschte dem leisen Wind und folgte diesen zu einem kleinen Spalt. Danach fand sich der alte Herr in ein Labyrinth wieder. Die gewaltige Krypta von Ares. Stockwerke um Stockwerke verlief sie nach unten. Haufenweiser Gräber und Kammern.
Es dauerte zwei Tage sich in dieser Krypta zu Recht fand. Sie war gigantisch. Eindeutig das Werk der Zwerge. Sie waren die kleinsten ihrer Art, doch erbauten die größten und prachtvollsten Werke die man sich nicht einmal ausmalen konnte. Grogur hätte zu gerne einen dieser kleinen Männer an seiner Seite gehabt. Es hätte durchaus Zeit gespart.
Schließlich stand der Magier vor einem geöffneten Grab. Die Feuerschalen vor dem Eingang waren Feucht, was seine Aufmerksamkeit erweckte. Die grelle Kugel flog in den Spinnen vernetzten Gang. Körperteile lagen auf den kahlen Boden. Am Ende des Ganges flog das Licht in einen Saal und verschwand. Als er einen Schritt setzte spürte er eine starke Berührung an seiner Schulter.
Er machte eine hektische Drehung und blickte in das bekannte Gesicht seiner guten alten Freundin Sharon Astrid. Nachdem was Byron Unterstellte und der absoluten Überzeugung war, dass die Verbannung nicht aufgelöst werden konnte, musste sie ihm hinterher. Sie setzte ein Lächeln auf und zischte laut. Grogur war zu alt dafür, worauf Sharon drein blickte. Sie war fünfzig Jahre älter als er.
Sharon sollte kein Spiel mit seinen Nerven spielen. Er war verwundert wer ihn in den Ruinen von Ares verfolgte. Die alte Dame war verwirrt. Sie hatte nie vor ihn zu verfolgen. Sie hatte auf ihn gewartet und sah wie er in die Krypta trat. Als sie Grogur hinterher war irrte sie durch das Labyrinth. Sie hatte ihn nicht in den Ruinen verfolgt.
„Das habt ihr auch nicht, sondern ich" ertönte eine fremde Stimme hinter ihr. Rasch erschuf Grogur einen weiteren grellen Licht ball und offenbarte einen alten Mann, mit grauen Bart und Mantel.
Er trat ihnen entgegen und sah seinen verehrten Freund vertieft in die Augen. Sein Grund war dem reisenden Magier bewusst. Paruel konnte sein Vorhaben nicht anerkennen und unterstützte dieses närrische Verfahren nicht. Grogur verstand den Mann, doch wollte er auf keinen Fall zusehen wie die Menschen von den Schatten vernichtet werden.
Eine dunkle Macht hatte sich an diesem Ort gezerrt er konnte es spüren. „Viellicht ist es dein Drang der Loyalität der deine Sinne vernebeln lässt und sich einbildet es wäre etwas boshaftes an diesem Ort" war sich Paruel sicher. Er hatte genau dieselbe Meinung wie Byron und scherte nicht diese zu äußern. Sharon wendete ihren Kopf von einer zur anderen Seite und lauschte der Auseinandersetzung der Magier.
„Was erhoffst du hier zu finden?" fragte er seinen alten Freund. Dieser Ort war verlassen und die Toten fanden keine Ruhe da ein aufwirbelnder Sturm in ihr Reich trat und alles verwüstete. Grogur gab keine Antwort. Es war offensichtlich wen er zu finden vermochte und trat ohne ein Wort zu sagen in den Gang.
Sharon folgte den beiden vorsichtig und wagte sich nicht einzumischen. Sie hätte darüber hinaus auch nichts zu sagen. „Es war meine Entscheidung herzukommen" „das sagst du" glaubte Paruel den Mann kein Wort. Er kannte die Herrin nicht genau, niemand kannte sie genau. Ihre Herkunft und Taten waren unbekannt und dennoch unterstützte Grogur ihr Vorhaben.
Als er den Rat seines Freundes aufsuchte hoffte Grogur auf etwas Verständnis und baute auf seine Hilfe. Vielleicht hatte er das damalige noch nicht vergessen und gab der Herrin die Schuld an allem. „Daran liegt es nicht, ich weiß wer du warst, jedenfalls kein Botenläufer und Erkunder" warf er ihn vor.
Grogur seufzte. Sharon schaute sich währenddessen in dem großen kreisenden Saal um. In der Mitte befand sich dasselbe Symbol wie auf der Botschaft. Der zehn zackige Stern. Getrocknetes Blut war wohin sie auch sah. Eine Spur führte zu einer der Statuen, die um den Saal herum standen.
Diese Statue besaß Klauen und ein zerrissenes steinernes Kleid, als hätte man mit einem Werkzeug Löcher in den Stein geschlagen. Ihre Augen spiegelten viel Zorn wieder. Die Haare waren vom Wind erfasst worden und sie hatte eine Halskette um, die sich vom Nacken zum Hinterkopf und schließlich über die Haare aus erstreckte. Zwölf Stacheln erstreckten sich darauf wie ein Fächer vom Hinterkopf nach oben ab. Ihre Augen waren schwarz sowie die Adern der linken Gesichtshälfte. Eine Hand stützte sie auf ihre Hüfte, die andere holte aus. In dieser befand sich ein Schwert.
Diese Statue besaß eine starke Präsenz die Sharon zum Erzittern brachte. Die restlichen verbeugten sich vor ihr und blickten in ihre Richtung. Als Sharon für einen Moment lang zu den Streithähnen sah, leuchteten die Augen der Statue kurz auf und erloschen.
Paruel deutete auf den leeren Saal. Es war niemand hier und sicherlich wäre auch niemand gekommen. „Wir sollten" „nein" fiel er seinen Freund über die Lippen. Er konnte nicht und er wollte es auch nicht. Erst wenn er der Überzeugung war das die Gräber der Fürsten gefüllt und die Verbannung des Grafen unversehrt waren.
Paruel sah ein dass er seinem Freund nicht entgegenkommen konnte. Sein Rat war ihm unerwünscht. „Ich bevorzuge deinen Rat das habe ich immer getan, doch sieh ein dass die Zeichen der Rückkehr der Schatten allgegenwärtig sind". Das musste er sehen. Die Herrin hatte mit der Krypta nichts zu schaffen. Es war seine Entscheidung und in seinen Interessen konnte Paruel ihn unterstützen. Er dachte nicht an die Herrin, er dachte an zahlreiche Menschenleben.
Als die beiden sich etwas beruhigten gesellte Grogur sich zu Sharon die schweigend alles beobachtete. Sie hatte keine Worte, doch es interessierte sie schon wer diese Herrin und Paruel waren und warum die beiden sich nicht verstanden.
Grogur sah Paruel den Saal verlassen. Er hatte diesen bestimmten Blick den er immer hatte wenn er eingestand, dass etwas Wahres an der Aussage seines Freundes war. „Macht euch keine Sorgen um ihn, er hat allen Grund misstrauisch zu sein" sagte Grogur und starrte auf die Statue.
Das erschrockene Gesicht ließ Sharon die Herrin vergessen. Der Magier war stark an der Statue fixiert und ging offensichtlich vieles im Kopf durch. „Was ist sie?" wurde Sharon immer neugieriger, und das in ihrem Alter. „Verenas Slava" hauchte er aus.
Durch ihr entstand eine komplett neue Rasse der Schatten: „Die Seelenräuber". Die Rats älteste seufzte stark. Eine Rasse, die eine komplette Nation wie die Menschen den Untergang bedeutete. Ein Seelenräuber verborgen vor den Augen der Sehenden konnte sie alle vernichten ganz gleich wie viele es waren. Sofern dieser Seelenräuber an einem herankam.
„Sie hatte stark gelitten... hier in diesen Mauern... jeder erinnerte sich wie ihre Schreie durch das Land hallte" blickte Grogur zurück. Die Qualen die entstanden um diese Kreatur zu erschaffen waren abscheulich. Niemand auf der Welt sollte solchen Qualen ausgesetzt sein. „Du kanntest sie?" schloss Sharon daraus. Der Magier setzte ein trauerndes Gesicht auf. Er sah Sharon nicht einmal an und drehte der Statue den Rücken zu. „Leider" antwortete er, denn aus ihr wurde mit Abstand der Schlimmste Schattenfürst aller Zeiten.
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Kaiconen / Band I / Die Rückkehr der Schatten
FantasiDamals wütete ein Schattenkrieg im Land Tebiria. Der finstere Magier wollte einen Dämonen befreien um sich Hyred bemächtigen zu können, ein Impuls der in der Lage war Welten zu zerstören. In jener Nacht traten ihm neun Kaiconen gegenüber. Sie opfert...