Kapitel 22 - Bad day

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„Also was genau ist danach passiert?“ fragt Eleanor mich, als ich ihr von allem erzählt habe. Gerade bin ich an dem Punkt angekommen, als Niall Taylor die Lüge mit Harrys und meiner Verlobung vorgetischt hat. Sie ist ganz Feuer und Flamme für das, was ich ihr erzählt habe. Und ja, ich habe ihr darüber berichtet, was ich empfinde. Sie meint, dass sie keine Ahnung habe, was normal in meiner Situation wäre. Wer weiß schon, wie jemand wie ich sich fühlen sollte? Jemand, dem Gefühle eigentlich verboten waren?

„Oh Gott.“ Stöhne ich und lasse mich ins Kissen sinken. „Ich musste mich danach entscheiden.“

„Oh mein Gott. Entscheiden? Joanna mach’s nicht so spannend und erzähl endlich.“ Antwortet sie. Ich atme wieder aus und laufe zur Tür. Ich mache sie auf, sehe im Flur entlang und mustere wie der Fernseher im Wohnzimmer das Licht flackern lässt. Ich  bin einen Moment still und höre, wie jemand auf seinem Handy tippst. Gut, er ist noch im Wohnzimmer.

„Also. Danach hat Taylor erst einmal angefangen zu weinen. Richtig los u heulen, genau genommen. Sie ist fast zusammengebrochen, so dass Liam ihr helfen musste…“

„Liam was tust du da?“ fragte Niall. Ich sah von Niall zu Liam und schließlich zu Taylor. Diese Blondine wusste wirklich, wie man eine Show abzieht. Sie schlang ihre Arme um Liams Hals und weinte ihm sein Shirt voll. Ihr Gesicht rieb sie an seiner Brust. Das Shirt war nach wenigen Sekunden durchnässt. Ich ekelte mich innerlich davor.

„Deiner Freundin helfen.“ Erwiderte Liam. Seine Stimme war so unglaublich angepisst, dass ich und Harry zusammen zuckten. Besonders das Wort „Freundin“ sprach er aus, als wäre es eine Seuche oder gar eine Beleidigung. Und so wirkte es auch; Diese ganze Situation war so verkorkst, dass ich mich fragte, was man hier sagen konnte, ohne es beleidigen zu meinen.

Von Niall war ein knurren zu hören und als er schließlich aufstand rutschte ihm das Shirt am Bauch hoch. Doch es interessierte ihn nicht, so dass er einfach zu Taylor hinüber lief. Seine Hände legten sich um ihren Körper und mir ihr zusammen setzte er sich auf den Boden. Er hielt sie so tief im Arm, dass selbst jemand, der lesbisch gewesen wäre, neidisch geworden wäre.

„Niall. Was soll der Mist?“ fragte Zayn, hörbar auch wütend. Ich Schloss meine Finger ineinander an und begann meine Hände zu kneten. Harrys Hand legte sich auf meine und drückte sie kurz. Ich öffnete meine Hände, ließ seine hineinfallen und drückte sie dann. Wir tauschten einen kurzen Blick aus und betrachteten dann wieder das Spektakel vor uns.

„Was soll was werden Zayn?“ fragte Niall und drückte Taylor noch enger an ihn. Als sie so da lag fiel mir ein kleines Muttermal auf. Konnte es etwa sein, dass…?

„Ich liebe sie, Zayn.“ Meinte Niall. Doch selbst ich konnte die Lüge dahinter erkennen. Meine Augen fielen kurz zu und ich zählte innerlich bis zehn. Dann schlug ich meine Lider auf und sah, wie Taylor aufstand. Sie wischte sich über die Wangen und verließ den Raum. Plötzlich war mir nach Lachen zu mute und ich unterdrückte es nicht. Dazu war ich zu ermüdet von dem ganzen Tag. Ich lachte also laut los und alle starrten mich an.

„Das ist vielleicht eine bescheuerte Situation“ lachte ich und die anderen fielen schließlich in mein Lachen mit ein. Alle bis auf Niall. Er sah mich nur angewidert an, tippte mit seinem linken Fuß auf den Boden auf und läuft Taylor hinter her. Ich sah durch das aufkommende Licht, wie die Beiden im gleichem Raum verschwanden und die Tür hinter sich schlossen. Ich spürte plötzlich wie Wasser auf meine Finger tropfte und spürte die heißen Tränen. Sie liefen über meine Wangen und ich riss meine Hände aus Harrys heraus. Ich fuhr mir über die Tränen, aber begann schlussendlich nur noch mehr zu weinen. Mein Körper zuckte nach vorne und meine Schultern bebten, weil ich von Heulkrämpfen geschüttelt wurde.

Warrior ~ Harry Styles u. Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt