Kapitel 21 - Just a normal afternoon

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„Wann sind wir da?“ stöhne ich als mein Kopf gegen die Fensterscheibe donnert. Ich fasse mir mit der Hand an die Stelle, nur um daraufhin den Kopf wieder gegen die Scheibe des Autos zu legen. Doch in der nächsten Kurve donnert mein Kopf wieder dagegen, sodass ich mein Hinterkopf auf die Lehne des Stuhls lege. Niall seufzt, weil ich ihn das schon mehrfach gefragt habe und wechselt die Spur.

Wir fahren eine Weile stumm, was bedeuten soll, dass ich sowieso zu sehr damit beschäftigt bin, mit Harry zu schreiben. Niall interessiert sich jedoch nicht dafür und verfällt in Schweigen. Seit Taylor da ist, ist er so still und da ich seitdem  ironischerweise mit Harry schreibe, nehme ich das auch nicht so persönlich. Innerhalb des letzten Tages hat sich wieder viel verändert.

„Sag mal.“ Beginne ich irgendwann. Niall seufzt und schüttelt genervt den Kopf, benutzt diesen Steuerknüppel in der Mitte des Autos und drückt dann aufs Gas. Vermutlich soll es heißen, dass ich die Klappe halten soll, aber ich tue es nicht. „Niall-„

„Nein, Joanna. Ich habe keine Ahnung, wann wir da sind.“ Brüllt er mich aggressiv an. Ich zucke leicht zurück und ziehe den Kopf ein. Dann drehe ich mich von ihm weg und starre aus dem Fenster. Ich spüre förmlich, wie die Spannung in der Luft zu knistern beginnt. Als ich dann eine Antwort von Harry bekomme, fällt meine Spannung teilweise ab. Ich werfe Niall über die Schulter einen Blick zu und lese, was er geschrieben hat.

„Schläfst du heute bei Niall?“ schreibt er. Ich muss schmunzeln. Das ist auch indirekt eine Frage, ob ich bei ihm schlafen werde. Also grinse ich und antworte ihm: „Kommt drauf an. Wo sollte ich denn sonst schlafen?“

„Bei mir.“ Schreibt er beinahe drei Sekunden später. Ich lächle und antworte ihm, dass das an ihm oder Niall liegt und packe dann das Handy weg. Während der restlichen Autofahrt denke ich einfach darüber nach, was bisher passiert ist und wie sehr sich ein Leben ändern kann.

„Niall?“ fragt Taylor zuckersüß. Er sieht kurz nach hinten, aber dann sofort wieder auf die Straße. Ich mustere ihn von der Seite und realisiere, dass seine Anspannung verschwunden ist, seit Taylor ihn angeredet hat.

„Ja?“ fragt er und lächelt sogar. Ich schließe die Augen, atme tief ein und aus, damit die Wut nicht weiter wächst. Immerhin habe ich kein Recht wütend zu sein irgendwie habe ich ja sogar angefangen damit, mit Harry Kontakt zu haben. Ich denke einen Moment darüber nach, was Eifersucht für ein seltsames Gefühl ist, ehe ich meinen Blick wieder nach draußen schweifen lasse.

Ob Harry gerade an mich denkt? Frage ich mich stumm. Irgendwie habe ich das Bedürfnis, jemanden danach zu fragen. Doch ich wüsste nicht, wen ich fragen soll. Für so etwas hat man eine beste Freundin und ich habe eigentlich keine Freundinnen. Bis auf Eleanor.

Ich ziehe mein Handy heraus und ignoriere Harrys Nachrichten. Stadtessen öffne ich Eleanors Kontakt und frage sie, ob wir später telefonieren können. Danach öffne ich Harrys Nachrichten und freue mich über liebe und süße Kommentare.

Irgendwann kommen wir dann aber in London an und seltsamerweise halten wir direkt vor Nialls Haus. Ich hatte Harry zwar erzählt, dass wir Taylor getroffen haben und dass sie mit uns mit kommen wollte, aber das sie es wirklich getan hat, hab ich ihm nicht erzählt. Also packt mich nackte Furcht, als wir alle aussteigen. Meine Hand zittert, als ich die Tür öffne. Schnell schriebe ich Harry, dass es mir leid tut, ehe ich sehe, wie Niall klingelt.

Er tritt einen Schritt zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich laufe zu ihnen und gucke mich um. Nein, Taylor sitzt im Auto. Doch als Harry mich sieht kann er sich eine Andeutung eines Lächelns nicht verkneifen. Zwar kann er es schnell unterdrücken, aber ich habe es gesehen und das ist, was zählt.

Warrior ~ Harry Styles u. Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt