Kapitel 27 - New Life. Again

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„Miss, Sie können hier nicht durch.“ Meint der Security Guard und hält mir den Arm vor die Brust. Ich verschränke die Arme vor der Brust und lege den Kopf schief. Bei meinem Blick zuckt er zurück, aber nicht so sehr, dass ich ihm eine verpassen könnte. Ich hasse ihn trotzdem abgrundtief.

„Ich mache nur meine Arbeit.“ Erklärt er. Ich lächle und das bringt ihn irgendwie völlig aus der Fassung. Ich schüttle genervt den Kopf, verlagere meine Gewicht von dem einem Bein aufs andere und seufze so tief und theatralisch es geht.

„Wissen Sie, mein leben ist echt beschissen.“ Beginne ich. „Erst wachse ich in einem Loch auf und dann, als ich rauskomme, realisiere ich, dass ich alles verloren habe, was mir mal bedeutet. Dann bekomme ich das auf einmal wieder. Okay, naja so fast wieder. Und jetzt, wo ich kurz davor stehe, alles wieder zum alten zu biegen, stehen sie vor mir und machen einen auf Mr Supercool.“

„Ehm.“ Meint er nur, total überfordert damit, sich meine Lebensgeschichte anzuhören. Aber mal ehrlich: Ich bin diejenige, die überfordert sein darf oder? Wenn nicht ich, wer dann bitte?

„Ja genau ‚ehm‘ ist eine tolle Antwort und wenn sie mich jetzt entschuldigen würden.“ Meine ich und will unter seinem Arm abtauchen. Doch er packt mich und drückt mich zurück. Okay, gut. Dieses Spielchen kann ich auch, denke ich und drehe meinen Arm mit einer geschickten, fließenden Bewegung aus seinem Griff heraus.

„Ich bin Kundin in dem Hotel.“ Sage ich wütend knurrend und zeige auf die Tür. Dieses Mal ist es der Security Guard, der die Arme vor der Brust verschränkt. Gott, ich hasse ihn wirklich abgrundtief.

„Achso. Darf ich dann ihre Chipkarte sehen, Miss..?“ fragt er mich. Ich nehme meine Tasche von der Schulter, was ihn überraschen zu scheint. Doch gerade, als ich die Tasche öffnen will, spüre ich wie die kleinen Teenies hinter mir laut werden.

„Harry.“ Brüllen sie alle im Chor. Ich sehe auf und sehe ihn da oben auf der Treppe stehen. Neben ihm steht ein Mädchen und ich keuche, als ich es erkenne: Blonde Haare, tiefe Taille und ein bezauberndes Lächeln.

Er hat mich ersetzt.

Dieser Satz kreist in meinen Gedanken herum, bis Harry zu uns – oder eher den Fans guckt – und winkt. Er redet mit dem Mädchen und lacht hin und wieder. Er kann seine Augen nicht mal richtig abwenden, so sehr ist er in das Gespräch mit ihr verkauft.

„Harry und Gemma Styles forever!“ brüllt ein Mädchen. Ich habe irgendwie das Bedürfnisse, ihr ins Gesicht zu schlagen. Aber als ich realisiere, was ich höre, sehe ich mir das Mädchen genauer an. Durch die Sonnenbrille habe ich sie gar nicht erkannt. Es ist ‚nur‘ Gemma, Harrys Schwester.

Die Masse um mich herum geriet in Aufregung, als Harry näher kommt während er gefühlte zwanzig Autogramme gibt und Fotos macht. Ich bereite mich auf eine Begegnung mit ihm oder Gemma vor und wappne mich innerlich. Doch als er nur noch drei Meter  - vielleicht zwei – entfernt ist, kommt Niall raus. Er läuft auf Harry zu, redet mit ihm und gibt nebenbei einige Autogramme. Danach nickt Harry aber und die Beiden drehen sich um und gehen.

Ich fasse mir fassungslos an den Kopf und brülle Harrys und Nialls Namen. Aber meine Stimme geht in dem Gekreische der restlichen Fans über. Wut steigt in mir hoch. Wut darauf, nicht an sie heran zu kommen. Gott, denke ich, so müssen sich Fans jeden Tag fühlen.

„Gemma.“ Rufe ich, als sie in meiner Nähe ist. Sie dreht sich wie in Zeitlupe zu mir um und sucht die Menge ab. Irgendwann huscht ihr Blick über mich, doch dann wandert er sofort wieder zurück. Ihre Augen werden groß, als sie mich sieht. Mit wenigen Schritten ist sie bei mir und drückt sich an dem Security Guard entlang, packt meinen Arm und zieht mich durch die Fanmassen in Richtung Straße. Ich muss lachen, als wir einander in die Arme fallen.

Warrior ~ Harry Styles u. Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt