Kapitel 4

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Na ihr? Endlich wieder Schule, wie schön...nicht.
Ich werde alle 2 Tage updaten (sollte was dazwischenkommen schreibe ich es).
An Wochenenden mache ich es so, dass ich Sonntags update.
Viel Spaaaaß :* ♡

Nach der Schule muss ich zum Kieferorthopäden.
Ich stehe noch an der Bushaltestelle und verabschiede mich von meinen Freunden, als mir plötzlich jemand ins Auge sticht. Dieser jemand geht gerade die Treppe runter.
Dieser jemand ist nicht irgendjemand, sondern Justin mit zwei anderen Typen.
»Ich muss jetzt los. Tschüss Leute.«
Ich laufe schnell hinter ihnen her, sodass ich ein paar Meter hinter ihnen gehe.
Er holt eine Packung Kippen aus seiner Jackentasche, nimmt sich eine raus und zündet sie an. Und er trägt graue Handschuhe! Endlich mal ein Typ der Handschuhe trägt!!!
Ich finde das so cool!
Wir gehen durch den Park. Also, mehr oder weniger wir. Ich gehe ja ein paar Meter hinter ihm. Dann gehen sie die Straße entlang und biegen nach links ab.
Schade, ich muss jetzt nach rechts.
Der Kieferotto fügt mir höllische Schmerzen zu, und ich bin froh, da raus zu sein.
Das ist so eine richtige kleine Folterkammer.
Wer schön sein will, muss leiden. Ich hasse dieses Sprichwort!
Jetzt ist es 14:17. Vor zwei Minuten ist mein Bus am Schloss weggefahren. Na super.
Jetzt darf ich eine Stunde lang am Schloss warten! Ich gehe zur Bushalte. Und bekomme Atemnot! Auf der letzten Bank sitzt Justin!!! Das ist doch wie in den ganzen klischeehaften Romanen (die ich extrem dumm finde!).
Ich sehe mich um. Es sind keine anderen Bänke mehr frei. Was ein Zufall...
Aber kann ich mich einfach so neben ihn setzen?
Ich habe mich eben nochmal gekämmt, also sehe ich relativ gut aus.
Ich kann mich auch wie ein Opfer neben die Bänke stellen. Das kommt doch noch dümmer.
Egal, ich setzte mich jetzt einfach neben ihn.
Auf dem Weg zur Bank habe ich ganz weiche Knie.
Ich setzte mich hin, hole mein Handy aus der Tasche und tue so, als ob ich gar nicht gemerkt hätte, neben wem ich hier sitze.
Sollte er auf meine Knie sehen, denkt er, ich habe Schüttelfrost. Okay, vielleicht ist das ein bisschen übertrieben.
Kathi hat mich angeschrieben, und ich antworte. Justin steht auf und sieht mich an.
Ich rieche Rauch, spüre seinen Blick und schaue auf.
»Oh, hi, ich habe gar nicht gemerkt, dass du hier sitzt.«
»Ich auch nicht. Du kamst mir bekannt vor, aber ich wusste nicht, ob du Helen bist. Habe dein Gesicht nicht erkannt.« Er redet mit mir!!!
»Wie lange musst du auf den Bus warten?«
Er guckt auf sein Handy und sagt:
»Noch 50 Minuten. Du?«
»Ich auch. Wohnst du in Gertenbach?«
»Ja, seit zwei Woche. Du wohnst da auch. Ich hab dir ja dein Handy dahin gebracht.« Er grinst.
»Ja, richtig. Was hältst du bisher von diesem Kaff?«
»Ich habe noch nicht viel gesehen. Wir kennen uns zwar kaum, aber vielleicht hast du Lust, mir nachher ein bisschen was zu zeigen.
Das wäre ganz praktisch, zu wissen, wo was ist. Wenn deine Eltern nichts dagegen haben.«
»Meine Eltern sind auf Geschäftsreise im Ausland und ich bin vier Wochen allein zu Hause. Also, ich habe Zeit.«
Oh meine Fresse. Ich rede mit ihm. Und er hat so eine tolle Stimme! Und dann dieses Gesicht, die Haare, die Art wie er seine Worte mit Gesten unterstreicht...alles an ihm ist einfach perfekt, ein von Gott geschaffenes Meisterwerk!!! Und das ist kein bisschen übertrieben.
Wir unterhalten uns noch über die Schule, welche Lehrer wir haben, was wir für Arbeiten schreiben...
Dann kommt der Bus.
Wir steigen ein und setzten und in einen Vierer hinten im Bus. Ich setzte mich so hin, dass ich geradeaus fahre, mir wird sonst schlecht, und stelle meinen Rucksack auf den gegenüberliegenden Sitz. Er macht das gleiche mit dem Kommentar:
»Mir wird schlecht, wenn ich mich auf die andere Seite setzte.« Ich schaue ihn überrascht an.
»Ernsthaft? Mir auch.«
Dann gucken wir beide auf unsere Handys und es entsteht ein peinliches Schweigen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Der Bus steht schon seit 10 Minuten.
»Was ist denn da los?«
»Keine Ahnung. Wie lange dauert die Fahrt denn sonst?«
»So um die 15 Minuten. Aber hier ist manchmal Stau. Na geil. Ich bin mega Müde. Hatte heute Nacht kaum Schlaf.«
»Wieso? Zu spät hingelegt?«
»Kann man so sagen.«
Wir starren wieder auf unsere Handys. Ich muss dieses Schweigen brechen.
»Wieso rauchst du eigentlich?«
»Mein Vater ist gestorben als ich in der neunten Klasse war, und da habe ich dann mit dem Feiern und Rauchen angefangen. Haha, wie sich das anhören muss. Direkt "Feiern".«
»Oh, sorry, das tut mir Leid. Ich hätte nicht fragen sollen...«
»Nein, ist schon okay. Konntest du ja nicht wissen.«
Ich bin so müde. Auch wenn Justin neben mir sitzt. Ich denke, dass...
Ich spüre, wie jemand mit den Fingern durch meine Haare fährt, und über meinen Kopf streichelt. Mein Kopf liegt auf etwas Warmem. Wo bin ich? Ich schlage die Augen auf und sehe einen Bussitz. Jetzt fällt es mir wieder ein: Ich war mit Justin im Bus, es ging nicht weiter, und dann muss ich eingeschlafen sein. Ich hebe den Kopf an, und setzte mich richtig hin. Ich lag auf Justins Schoß. Und das mit dem durch die Haare fahren, das muss ich mir eingebildet haben. Creepy!!!
»Gut geschlafen?«
»Mmh, ja. Wie lange steht der Bus schon?«
Ich habe mit dem Kopf auf seinem Schoß geschlafen. Das ist abartig toll. Ich habe definitiv mehr als Schmetterlinge im Bauch. Ich bin gerade so glücklich! Und seine Lippen, wie weich die sein müssten...
Seine Stimme holt mich wieder in die Wirklichkeit zurück:
»Seit ungefähr einer viertel Stunde. Aber es müsste jetzt gleich weitergehen. Der Bus ist schon relaiv weit vorne.«
Als ob er es gehört hat, startet der Bus genau in dem Moment. Wir fahren weiter.

Klischees- wie ich sie hasse!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt