Kapitel 8

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Hier das neue Kapitel. Hat etwas länger gedauert, da ich für die Schule viel machen musste.

Über Kritik, positive wie negative, würde ich mich sehr freuen.
Und ich weiß, der Anfang ist ein komplettes Klischee, schnulzig und irgendwie langweilig, aber ich musste die Grundlage erstmal aufbauen.
Nur falls ihr denkt, ich mache bei so und so vielen Kommis und so und so vielen Votes weiter, so ist das nicht. Ich würde einfach nur gerne wissen, ob ich hier weitermachen soll.
Lange Rede kurzer Sinn:
Hätte gerne Rückmeldung ;)
Und jetzt viel Spaß beim Lesen :D ♡



Dort angekommen ziehen wir die kalten Sachen aus und gehen in mein Zimmer. Ich ziehe die viel zu große Jogginghose aus und tausche sie gegen eine bequeme Schlafleggings. Der Pullover passt zwar nicht, ist aber ein Kleidungsstück, welches ich nicht mehr rausrücken werde.
»Wollen wir pennen gehen und dabei den Fernseher laufen lassen? Ich bin total müde.«
»Ja, gerne. Ich muss mir nur noch andere Klamotten anziehen.« sagt er.
Danach kuscheln wir uns in mein Bett und ich schlafe mit dem Kopf auf seiner Brust ein.

Der Wecker klingelt. Ich lange mit der Hand zum Nachttisch, um auf Snooze zu drücken, fasse dann aber in etwas flauschiges. Meine Kuscheldecke. Ich versuche sie wegzuräumen, aber sie fängt an »Aua!« zu sagen.
Oh Gott, das sind Justins Haare!!!
»Gott, tut mir leid Jus. Ich dachte das wäre meine Decke.« Ich bin plötzlich hellwach.
»Dir auch einen guten Morgen. Jetzt bin ich wach.«
»Guten Morgen. Wollen wir aufstehen? Ich muss noch duschen. Wenn du duschen willst, müssen wir uns beeilen.«
Ich stehe auf, mache das Licht an, und die Vorhänge auf.
»Wir können doch zusammen duschen.« sagt er mit schlaftrunkener Stimme und grinst mich an.
»Justin!« sage ich tadelnd, und ziehe dabei eine Augenbraue hoch.
»Geh zuerst duschen. Ich lege dir Handtücher auf den Badewannenrand. Ich mache Frühstück. Der Bus fährt um 7:05, also müssen wir spätestens um 7 hier los. Es ist jetzt 6:05. Also beeil dich. Sage ich und lächele ihn an, nachdem ich ihn geküsst habe. Er versucht, mich wieder ins Bett zu ziehen, aber ich mache mich sanft von ihm los und sage:
»Wir müssen uns beeilen, sonst können wir laufen.«
Ich gehe nach unten und mache zwei Kaffee. Wie ich gestern herausgefunden habe, trinkt Justin ihn genau so wie ich: mit Milch und Zucker.
Dann mache ich zwei Mal Schokomüsli und esse meins gleich. Dann gehe ich wieder hoch.
In meinem Zimmer suche ich mir ein Outfit für den Tag raus, bequem aber hübsch. Dann kommt Justin ins Zimmer, mit einer Jeans und einem grauen Sweatshirt, welches oben drei Knöpfe hat. Seine Haare sind nass und verstrubbelt. Ich gehe zu ihm hin und lege ihm einen Föhn in die Hand.
»Dann dauert es nicht so lange.« sage ich und will mich umdrehen und ins Bad, als ich über das Kabel falle und mich fast aufs Maul lege, aber Justin fängt mich auf.
»Du wirst gerne von mir gefangen, oder?« fragt er lächelnd und küsst mich. Ich erwiedere den Kuss, löse mich aber nach kurzer Zeit wieder von ihm, weil es schon 6:35 ist.
Ich dusche mich, putze meine Zähne und föhne meine Haare. Dann schminke ich mich. Ich gehe runter, wo Justin schon mit gestylten Haaren und Jacke steht. Da es schon 7:00 ist, packe ich mir was zu Trinken ein, und halte Justin auch eine hin. Als er sie nehmen will, sage ich mit hochgezogener Augenbraue:
»Die gibt's nicht kostenlos. Ein Kuss.«
»Das ist Erpressung. Aber ich würde dich sowieso immer küssen.« sagt er und legt seine Lippen auf meine.
Seine Zunge schmeckt nach Pfefferminze, und ich habe wieder Schmetterlinge im Bauch.
»Jetzt müssen wir aber wirklich los. Sonst können wir zur Schule laufen.« lache ich.
Justin guckt mich komisch an und ich sage:
»Okay. Das war nicht lustig.« ich fange an zu lachen. Justin guckt mich irritiert an, fängt aber auch an zu lachen.
Wir laufen Hand in Hand zur Bushaltestelle. Es stehen, wie immer, die alten Jungen aus meiner Grundschule da rum. Jetzt schauen sie mich an, als ob sie nie erwartet hätten, mich jemals mit einem Freund zu sehen.
Am liebsten hätte ich ihnen die Zunge herausgestreckt, aber es ist doch ein bisschen kindisch.
Ich hole mein Hamdy aus der Jackentasche. Ich habe seit gestern Mittag nicht mehr draufgeguckt.
Was!?! 905 neue Nachrichten?
Der Großteil ist aus dem Klassenchat, es sind aber auch ein paar einzelne Nachrichten dabei. Die unwichtigen beantworte ich knapp. Meiner Besten Freundin schreibe ich detailliert was gestern passiert ist. Sie bekommt es in der Schule ja nicht mit. Kathi und Alice schreibe ich nur:
"Bin mit IHM zusammen!!! :O :D"
Der Bus kommt und wir steigen ein. Ich lehne meinen Kopf an Justins Schulter, und er streicht über meine Haare. Die Fahrt zur Schule ist viel zu kurz.
Ich bin mir unsicher, was ich jetzt machen soll. Er ist älter als ich und ich weiß nicht, ob die anderen Leute auch was mitbekommen dürfen, also ob es "öffentlich" sein soll.
Aber Justin nimmt mir die Entscheidung ab, indem er mich küsst und nach meiner Hand greift und so mit mir die Treppe hochgeht.
»Zu welchem Raum musst du?« fragt er mich.
»Raum 416. Und du?«
»Eine Etage höher. 504. Soll ich dich noch zu deinem Raum bringen? Und wie viele Stunden hast du?«
»Gerne, wenn du möchtest. Neun Stunden. Du?«
»Ich auch, mit Freistunden zwischendurch. Dann treffen wir uns einfach nach dem Unterricht unten an der Treppe? Wir müssen ja sowieso zum Schloss laufen.«
»Okay. Die Pausen kannst du aber ruhig bei deinen Freunden verbringen. Wir sehen uns später noch länger.«
Wir laufen zu meinem Raum, es sind nur Janina, Marius, Hayley und Nina da. Er küsst mich zum Abschied. Dann geht er.
Hayley kommt sofort zu mir gelaufen:
»Du bist mit einem Zwölftklässler zusammen?«
»Ja. Wieso?«
»Er ist viel älter als du! Er möchte auch mal mehr von dir. Aber wenn du das nicht willst habt ihr ein Problem.«
»Ich werde irgenwann auch mehr wollen. Außerdem, du kennst ihn nicht. Er wird warten, bis ich so weit bin.«
»Das glaubst du wirklich? Solltest du damit Recht haben, hast du einen super Typen erwischt. Wenn nicht bist du so naiv wie ich glaube.«
»Das habe ich sowieso. Und ich habe ihn nicht "erwischt". Wir haben uns ineinander verliebt. Das ist alles.«
Ich weiß nicht, was sie hat. Ich habe doch nichts gesagt, was sie so etwas denken lässt.
Ich gehe zum Spind, und sehe Justin oben an der Treppe stehen. Er unterhält sich mit einem Kumpel. Er bemerkt mich und lächelt mich an. Ich lächele zurück, und laufe mit weichen Knien weiter. Ein Lächeln von ihm, und alles in mir wird zu Pudding.
Wie hat er das nur geschafft...
Ich nehme meine Bücher raus und gehe zurück zum Klassenraum, wo Kathi mich schon erwartet.
»Du bist mit Hosey, also ich meine mit Justin zusammen? Nach EINEM TAG?!? Was hast du dem gegeben, dass du jetzt schon mit ihm zusammen bist. Davon brauche ich auch was. Ich meine, du bist ganz hüsch und hast eine coole Art und einen tollen Charakter, aber dass du ihn so schnell rumgekriegt hast...
Na ja, du hast dich nach der ersten Begegnung in ihn verliebt, aber trotzdem wow.«
»Drei Komplimente in einem Satz. Ich bin beeindruckt! Er hat sich in mich verliebt, und dann habe ich ihn an der Bushaltestelle getroffen, er wohnt auch in Gertenbach, und wir sind zu mir und dann zu ihm und da wollten wir Pizza machen, es kam aber eine Wasserschlacht raus und dann haben wir uns geküsst und sind am Ende zu mir nach Hause, wo wir uns in mein Bett gelegt haben und eingeschlafen sind. Heute Morgen sind wir zusammen zur Schule und ja.«
»Habt ihr miteinander geschlafen? Ich weiß, es kommt komisch, aber bei euch geht es ja schnell...«
»Haha, sehr lustig. Nein. Wir haben geredet und uns geküsst. Er wird warten, bis ich auch dafür bereit bin. Er ist so... umsichtig. Er ist so lieb und guckt mich immer mit so einem Blick an...
Das mit uns wird klappen. Da bin ich mir sicher. Wir passen so gut zueinander.«
»Das ist so schön! Ich freu mich voll für dich. Machst du die Pausen auch was mit ihm?«
»Nein, da machen wir was mit unseren Freunden.«
»Find ich voll gut. Ihr lasst euch Freiheiten. Obwohl, das kann man ja so noch nicht sagen. Ihr seit ja erst seit gestern zusammen.«
Wir unterhalten uns noch ein bisschen und gehen dann zum Spind, weil Kathi ihr Zeug auch noch holen muss. Alice begrüßt mich und fragt nur:
»Er nutzt dich nicht aus?«
Ich bin mir sicher, dass er es nicht tut, aber ich sage trotzdem:
»Mir fällt kein Grund ein, wieso er das tun sollte. Aber ich glaube, dass er es nicht tut.«
Wir reden noch mit Jenny über die Anschaffung einer Mascaras mit brauner Farbe und gehen dann in den Unterricht.
Ich glaube, ich habe die ganzen zwei Stunden nur an Justin gedacht, aber es sind Geschichte und Erdkunde, also kann ich mir das leisten.

Klischees- wie ich sie hasse!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt