Chapter 9 ~ RUN!

706 35 12
                                    

POV Harry

5 Tage. Fünf Tage lang ignoriere ich jetzt schon jegliche Versuche auf ein Gespräch mit Beverly.  Ich weiß nicht, aber irgendwie hatte ich mir das Ganze viel einfacher vorgestellt. Ich meine, es war schon oft so, dass ich mit Menschen abschließen musste, damit sie nichts von Dingen erfahren, die sie nichts angehen. Die niemanden etwas angehen. Außer mich, Louis, Niall, Liam und zu guter Letzt auch Zayn.  Selbst meine Familie hatte ich verlassen nachdem ich zu dem wurde, was ich nun bin. Meine Mutter, ich liebe sie noch immer so doll, dass ich mich oft danach sehne einfach abzuhauen, zu meiner Mom, ihr zu sagen, dass es mir gut geht und ihr gebrochenes Herz zu reparieren. Das gebrochene Herz einer Frau, die ihr Kind verloren hat.  Und meine Schwester, sie vermisse ich fast noch mehr. Man kann sagen was man will aber das Band zwischen Geschwistern ist die stärkste Kraft die ich jemals erfahren habe.

Aber bei Beverly fühle ich noch mehr das Verlangen, einfach auszubrechen. Auszubrechen aus dem Bann der mich gefangen hält und mir verbietet, unser Geheimnis weiterzutragen. Er schreibt vor, es zu hüten und vor der Außenwelt zu verschließen aber für mich ist es anders. Für mich bedeutet er auch, meine Gefühle vor den anderen zu verstecken und zu hoffen, dass keiner jemals den gebrochenen Jungen hinter den grünen Augen erkennt. Und ich weiß, dass Beverly schon zu viel von ihm gesehen hat.

Von der lauten Musik die aus den Anlagen dröhnt aus meinen Gedanken gerissen, starre ich auf die Tanzfläche, nicht von der Euphorität des Tanzes angesteckt.  Würde es nach mir gehen, wäre ich gar nicht in diesem Haus, in diesem Raum, auf dieser Party. Ich sitze nur hier und warte darauf, dass Louis und Zayn mir endlich Bescheid geben, dass wir dieses Gewusel verlassen können. Eigentlich bin ich total gerne auf Partys, tanze mit den verschiedensten Mädchen und ab und zu läuft da auch mal mehr. Aber nicht oft, denn die meisten Tussen hier sind wirklich unter meinem Niveau. Daher erfreut es mich grade umso mehr, zu sehen wie Zayn vor Amber flüchtet. Die Kleine hat anscheinend echt einen Narren an unserem Bradford-Badboy gefressen und irgendwo ist es dann doch ganz unterhaltsam.

Es ist laut und ich weiß, dass mindestens ¾ der hier umherwandelnden Menschen stockbesoffen ist. In solchen Momenten bin ich froh, dass ich nicht trinke. In meiner Jugend, also als ich noch jünger war, hat sich ein guter Freund von mir tot gesoffen und seit dem steht für mich eigentlich fest: Kein Alkohol.

Trotz der dröhnenden Musik hört man, wie die Menge sich fast synchron bewegt. Okay, irgendetwas muss passiert sein, denn von Synchronität auf der Tanzfläche hat man vorher genau null gesehen. Nichts. Nada. Also folge ich mit meinem Blick denen der Anderen und da stehen sie. 4 Mädchen. Und jetzt dürft ihr dreimal raten, wer eine von ihnen ist. Nur als kleiner Tipp, Rihanna ist es nicht. Aber mit ihrem Outfit und ihren Kurven, die in diesem Kleid exakt zur Geltung kommen, könnte sie ihr schon Konkurrenz machen. Beverly.

POV Beverly

Gelangweilt quetsche ich mich durch die tanzende Menge, nur darauf aus endlich etwas zu trinken in die Finger zu bekommen. Die Mädels und ich sind hier, weil Nermin und Anna mich und Emily überredet haben. Allerdings haben wir uns strikt geweigert, bauchfrei rumzulaufen, so wie die anderen Zwei. Es ist nicht so, dass wir es nicht tragen könnten, ohne arrogant zu sein, aber wir wollten einfach nicht. Dafür müssen wir High-Heels tragen und um ehrlich zu sein würde ich mir grade am Liebsten die Füße abreißen.  Ich wette Emily geht es nicht anders!

Endlich bei der Bar angekommen genehmige ich mir eine Pepsi, ich hasse Cola, und lasse mich auf einen der Barhocker nieder. Es lässt nicht lange auf sich warten, da sitzt Emily schon neben mir und beginnt mit ihrer Schimpftierade. „Ich wusste es ist eine Schnapsidee hier hin zu kommen, Bev! Die Typen glotzen nur und fummeln was das Zeug hält, abartig! Und das nur wegen diesem Aufzug, vorher wollte doch auch keiner was von mir. Und unsere Ankunft war ja mal total peinlich, wie die alle gestarrt haben. Also wirklich, ich…“ Weiter höre ich nicht zu, denn meine Gedanken schweifen zu dem Jungen mit den Locken und den grünen Augen.  Er sitzt am anderen Ende des Raumes und ich spüre seinen Blick bereits den ganzen Abend auf mir. Ja, er soll sich nicht einbilden, dass ich es nicht bemerkt hätte!

Curiosity killed the cat ( One Direction-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt