POV Beverly
Müde kuschele ich mich weiter in das warme, flauschige Kissen. Lasse meinen schwachen, ausgekühlten Körper in der Matratze versinken und atme laut aus. Ein unglaublicher Geruch umgibt mich, etwas süßlich aber doch würzig. Was ist das? Widerwillig aber dennoch neugierig öffne ich meine schweren Augenlieder. Moment, wo bin ich eigentlich? Schluss ist es mit der Ruhe und Gelassenheit, denn jetzt umhüllt mich Panik. Der Raum kommt mir nicht bekannt vor, das Bett gehört nicht mir und auch die Kleidung die ich trage ist nicht Meine. Wo bin ich? Okay, ganz ruhig Beverly, erstmal tief durchatmen. Was ist das Letzte an das ich mich erinnern kann? Mein Kopf brummt, als ich mit meinen Fingern beginne meine Schläfen zu massieren, in der Hoffnung meine Erinnerungen schneller wiederzufinden. Irgendwas muss doch passiert sein. Meine Füße berühren den kalten Boden, ich vermute mal Parkett, so wie er nun unter meinen Füßen mitschwingt. Das mir zu große T-Shirt ziehe ich noch etwas runter, sodass es mir fast bis zu den Knien geht. Es ist eindeutig ein Männershirt und um ehrlich zu sein, riecht es etwas nach Aftershave. Nicht penetrant sondern angenehm, grade so, dass es mich mit einem leichten Duft nach Mann umgibt. Vorsichtig öffne ich die Tür, spähe hinaus. Vor mir tut sich ein schwach beleuchteter Flur auf, nicht groß eingerichtet, eher leer und provisorisch. Trotzdem gibt die Kommode mit den Fotos dem ganzen etwas Wohnliches. Es reizt mich ja schon jetzt nachzusehen, wer oder was auf den Fotos ist, jedoch ist es für mich erstmal wichtiger den Stimmen zu folgen, die links von mir auftauchen. Ein wirkliches Gespräch ist es nicht, eher Wortfetzen aber jedenfalls bin ich nicht alleine hier. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich gleich herausstellen.
„Ha-Hallo?", rufe ich, meiner Meinung nach viel zu leise um gehört zu werden, in die Richtung aus der das Stimmengwirr kommt. Meine Stimme klingt, als hätte ich grade eine mehrstündige Weinorgie hinter mir. Hatte ich geweint? Keine Ahnung, ich weiß es wirklich nicht. Okay, ich sollte meine Retter, Entführer, was auch immer, gleich vielleicht einfach mal fragen. Grade setze ich dazu an, nochmal zu rufen, als drei Personen in den Flur treten. Augenblicklich klappt mir die Kinnlade runter. Harry, Liam und Niall. Wieso, verdammt nochmal, bin ich bei ihnen in der Wohnung? Ich meine, erstens haben sie mich die letzte Woche ignoriert, grade Harry, zweitens haben sie nicht grade den Ruf als nette Gastgeber und drittens, warum sollte ich hier sein? Was hätte ich für einen Grund? „Wie fühlst du dich?", platzt Harry einfach so raus und geht noch einen Schritt auf mich zu. Wie ich mich fühle? Wenn er das fragt, dann ist wohl wirklich etwas passiert. „Ehm... es geht mir gut. Mein Kopf brummt nur so, als hätte ich ihn ca zehn Mal gegen ne Wand geschlagen aber sonst, alles prima." Und wumms, schon wieder. Immer mein großes Mundwerk. Ich hätte auch einfach sagen können, dass ich Kopfschmerzen habe aber nein! „Siehst du, es hat ihr nix geschadet. Alles okay", sagt Niall zu Liam und kommt auf mich zu. Naja, nicht auf mich, er geht nämlich an mir vorbei.
„Bis später!", ruft er, ehe er um die Ecke verschwindet, ein Türknallen zu hören ist und dann Stille. „Also... was hat mir nicht geschadet?", mein Blick geht wieder zu den zwei Jungs, die mich noch immer nicht aus den Augen lassen. „Nichts... wirklich. Also, du bist gefallen und...", weiter kommt Harry nicht, denn er wird von Liam unterbrochen. „Harry, es bringt nichts was du hier grad machst. Du weißt genauso wie ich, dass die Erinnerung spätestens morgen wieder da ist. Also wozu sie anlügen?"
Seufzend fährt sich der große Junge durch seine braunen Locken, ehe er mir ein verzweifelten Blick zuwirft. Dann nickt er kurz, kommt auf mich zu und packt mein Handgelenk. „Eay, man!", sage ich und zerre an meinem Arm, hoffnungslos. Wie ein kleines Kind das keine Lust hat zum Friseur zu gehen, zerrt er mich jetzt in den Wohnraum. Auf dem Sofa liegt dieser Louis, daneben sitzt Zayn. Er lächelt mich an, als Harry und ich den Raum betreten, schaut dann den Lockenkopf betreten an. Was ist hier los? Erstmal sind die Jungs viel zu nett zu mir und zweitens weiß ich noch immer nicht, wieso ich hier bin. Harry drückt mich auf so einen extrem großen Sessel, setzt sich selber auf die Armlehne und schaut dann in die Runde, jeden der übrigen Jungen einmal an. Liam nickt ihm zu, Louis weicht seinem Blick aus und Zayn schaut nur auf mich.
Seufzend guckt Harry nun zu mir, nachdem er Zayn einen bösen Blick zugeworfen hat.
„Also..." und dann beginnt Harry zu erzählen. Von dem Moment, an dem sie die Party verlassen haben. Von dem Augenblick, als er mich und Louis fand.... Und dann wie er mich hier her brachte... Weiter kommt er nicht denn ich breche in schallendes Gelächter aus. Scheiße, als wenn ich ihm das abkaufe! Die Jungs und Vampire? Na klar, ich bin ja auch die Queen von England, schon gewusst? Mein Lachen hallt durch den großen Raum, allerdings nur meines. Liam sieht mich mitleidig an, Louis' Blick ist endschuldigend, Zayn schaut mich... gierig an? Nein, nein das tut er nicht. Es ist etwas anderes.... Hoffe ich.
Und Harry? Er sieht einfach nur traurig, gleichzeitig aber unglaublich wütend und verletzt aus.
„Ich beweise es dir", grinst jetzt Zayn und steht auf. Sein Grinsen wird immer dreckiger, als er um den Tisch geht und auf mich zukommt. Was will er? Aber augenblicklich steht Harry auf, stellt sich beschützerisch vor mich. „Zayn...", knurrt er und ich kann von hinten sehen, wie sich sein Rücken anspannt. „Ich will ihr doch nur zeigen, dass wir die Wahrheit sagen", meint Zayn und geht um Harry herum, auf mich zu. „So, dann komm...", er wird unterbrochen. Denn plötzlich wird Zayn nach hinten gerissen und knallt gegen die Wand mir gegenüber. Ich stoße erschrocken einen lauten, hohen Schrei aus und schlage mir die Hände vor den Mund. Scheiße, was war das denn?! Als ich aufsehe, steht Harry wieder vor mir, jedoch so, dass ich noch unter seinem Arm durchsehen kann, auf Zayn, der am Boden liegt. Harry's Atmung geht schnell und seine Hände sind zu Fäusten geballt. Grade will ich fragen, was los ist, als Zayn den Kopf hebt. Und augenblicklich gefriert mir das Blut in den Adern. Das Einzige, das ich höre, ist mein Herz, wie es rast. Es pumpt mein Blut in ungeheuren Mengen, in unheimlicher Geschwindigkeit durch meine Venen. Es rauscht in meinen Ohren aber trotz diesem unglaublichen Gefühl von Adrenalin, der unglaublichen Lautstärke meines Blutes höre ich den Schrei. Den hohen, spitzen Schrei der aus meinem Mund kommt, als ich Zayns rote Augen und spitzen Zähne sehe. Vampir. Monster. Scheiße!
POV Niall
Schon seit geraumer Zeit kicke ich diesen kleinen Stein nun vor mir hin und her. Nur noch ein paar Meter, dann bin ich bei ihr. Anna. Mit einem starken Tritt versetze ich dem kleinen Kieselstein etwas Schwung und er landet im nächsten Gebüsch. Mit einem großen Grinsen klingele ich nun an der Haustür vor dem Backsteinhaus in einer ruhigeren Ecke Londons. Wieso bin ich eigentlich so gut drauf? Ich meine, Louis hat grade fast ein Mädchen von unserer Schule gekillt, Harry hat die Kontrolle verloren und Zayn scheint ziemlich scharf auf dieses Mädchen zu sein. Genau wie Harry. Und ich weiß genau, wie das enden wird. Fuck eay!
„NI-BEAR!", lacht Anna als sie die Tür aufreißt und mir in die Arme fällt. Grinsend schließe ich meine Arme um sie, darauf bedacht ihr nicht wehzutun, und vergrabe mein Gesicht in ihrem langen, braunen Haar. Ihr Geruch ist so unwiderstehlich, so süß und doch mild. Langsam schleicht sich der Gedanke an den Geschmack ihres Blutes in meinen Hinterkopf und ehe ich mich versehe, spüre ich schon meine spitzen Zähne gegen meine Oberlippe drücken. Nein, schießt es mir in den Kopf aber es ist quasi zu spät. Ich brauche sie. Ich brauche ihr Blut. JETZT!
„Bist du alleine zuhause?", knurre ich ihr schon fast ins Ohr, mein Griff um ihre Taille fest wie ein Schraubstock. Nein, nein bitte sei nicht alleine zuhause! Sag mir, dass deine Eltern da sind oder Nermin oder sojemand! Bitte, bitte sei nicht alleine! „Ja, wir sind ganz alleine..."; flüstert sie mir ins Ohr und ich kann mir ihr Lächeln gut vorstellen. Ein ungewolltes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, als ich sie an den Oberschenkeln anhebe, mit ihr durch die Tür reingehe, sie blitzschnell schließe und sie dagegen drücke. Ihre Beine schlingen sich um meine Mitte, ihre Knöchel verhaken sich hinter meinem Unterkörper. Ich grinse sie an, ehe ich beginne Küsse auf ihrem Hals zu verteilen.
„Niall....", flüstert sie zart. Nein, ich will sie nicht töten. Aber ich werde es. Anna!
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Curiosity killed the cat ( One Direction-FF)
Hayran KurguBeverly ist durch einen Schüleraustausch nach London geraten und so auch an die Arcadia High School. Schon immer war sie neugierig und so kommen ihr die fünf geheimnisvollen Typen an ihrer neuen Schule grade recht. Die vielen Warnungen, dass sie gef...