Kapitel 11

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Ashton Pov

Langsam schlage ich die Augen auf, schließe sie aber einen Moment später. Das einströmende Licht blendet mich. Nachdem ich mich an das helle Licht gewöhnt habe, öffne ich sie wieder und schaue mich um. Der Raum, in dem ich bin, ist von Calum. Überall sind Fotos von ihm und seiner Familie. Entspannt lehne ich mich zurück und schließe wieder die Augen. Dabei bemerke ich, dass ich noch kaputt bin. Auch wenn ich gut geschlafen habe, so bin ich doch von der Anstrengung der letzten Tage noch erschöpft. Es fühlt sich alles zu viel an, um von mir in einen Moment überdacht zu werden. Aber ich versuche sie trotz der Zeit, die ich in dieser Sekunde habe, noch vor mich zu schieben. Ich bin nicht bereit. Lieber renne ich weiter vor meinen Problemen weg, lasse sie mich auffressen, als das ich sie mich stelle. Den ich bin allein. Und alleine schaffe ich das nicht. Denn ich bin zu schwach, als das ich irgendwas wichtiges schaffen würde. Niemand würde mir etwas wichtiges anvertrauen noch könnte ich jemanden etwas anvertrauen, denn ich bin mir nicht sicher, wer mich noch mögen könnte. Nicht einmal ich mag mich, was mir das Leben erschwert. Es ist furchtbar.

Wenn du morgens in den Spiegel siehst und deprimiert über dich bist. Nur Fehler findest und dich so siehst, wie es dir vorgegeben wird. Seufzend drehe ich mich und presse mein Gesicht in das weiche Kissen. Es riecht nach Calum, was mich wohlig aufseufzen lässt. Für mich riecht Calum nach Zitrone, seinem jeweiligem Duschgel, welches er in diesen Moment benutz, und einfach nach ihm. Diesen Geruch, den jeder einzelne von uns an sich hat. Verzweifelt raufe ich meine Haare. Ich darf Calum einfach nicht lieben. Er spielt in einer anderen Lieger, einer Lieger in der ich nie mitmischen werde. Denn ich bin es nicht wert. Irgendwann bemerke ich, dass sich Tränen in meinen Augen bilden. Sie drohen meine Wangen runter zu laufen. Mit aller mir zu stehender Kraft versuche ich sie zurück zu halten, aber eine Träne löst sich. Und dann noch eine und noch eine. Bald laufen unzählige meine Wange runter und reizen meine empfindliche Haut. Sie fängt an zu jucken, und als ich mit meiner Hand darüber streiche schluchze ich unweigerlich auf. Es tut so weh. Nicht nur meine Haut, sondern auch mein Herz, welches den ganzen Schmerz nicht mehr aushält. Immer wieder kommen mir einzelne Schluchzer über die Lippen. Ab und an wimmere ich auch und höre somit die lauten Schritte auf der Treppe nicht.

Erst als die Tür aufgerissen wird, schrecke ich aus meinen Gedanken. Calum steht in seinem Zimmer und schaut mich besorgt an. Ohne ein Wort zu sagen kommt er auf mich zu und nimmt mich sanft in seine starke Arme. Vorsichtig streicht er mir über den Rücken, während ich meinen Kopf in der Kule zwischen seiner Schulter und Hals liegen habe. Ich weine immer noch, aber die Worte von Calum beruhigen mich. Sie wirken wie Balsam auf meiner geschundenen Seele. "Was ist los Ash?" Wieder Schluchze ich auf und schüttel mit meinem Kopf um ihm zu verstehen zu geben, dass ich nicht über meinen Zusammenbruch zu reden. "Du kannst immer mit uns reden, okay Ashton?" Dankend nicke ich mit meinem Kopf, dankbar das er nicht weiter nach fragt. "Aber darf ich dich was fragen Ashton?" Langsam löse ich mich vin Calum und schaue ihm in die Augen. Seine sind mit Sorge und Beunruhigung gefüllt. Vorsichtig antworte ich mit brüchiger Stimme. "Ja." "Warum ritzt du dich?" Auf diese Frage bin ich nicht vorbereitet. Geschockt sitze ich dort und starre mit ausdrucksleeren Augen zu Calum, beziehungsweise durch ihn hin durch. Es ist schlimm zu wissen, dass er davon bescheid weiß.

Ich wollte es immer vor ihnen geheim halten, denn es würde sie nur alle beunruhigen. Sie haben schon genug zu tun und ich wäre nur ein unnötiges Ballaststück, um welches sie sich kümmern müssen. Und wenn sie keine Lust mehr haben, sich um mich zu kümmern können sich mich in eine Klinik schicken. Dann hätten sie auch die Begründung, warum ich die Band verlassen habe. Ich kann mir bildlich die Überschrift des Artikels vorstellen: Ashton Irwin wegen psychischer Belastung in Klinik. Wieder entkommen meiner Kehle Geräusche des Schmerzens. Calum zeiht mich in seine Arme und streichelt meinen Rücken. "Du musst nicht reden, wenn es dir scherfällt. Aber ich möchte, dass du weißt, dass wir immer für dich da sind. Michale, Luke und ich. Auch deine Familie wird hinter dir stehen, wenn du bereit bist zu reden. Also falls du jemanden brauchst, wir sind für dich da. Genauso wie du für uns da wärst." Als er diese Worte sagt fühle ich mich sicher und geborgen. Seit langer Zeit weiß ich nämlich wieder, dass jemand hinter mir steht. Aber es wird noch lange dauern bis ich mich frei öffnen kann. Denn die Angst bleibt wie ein unerwünschter Gast bei mir.

Behind the camera [Cashton] Wird Überarbeitet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt