Kapitel 13

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Eine Woche ist vergangen und ich fühle mich wieder unten. Amy macht mir das Leben zur Hölle. Immer wieder sorgt sie dafür, dass weder Calum, Michale noch Luke da sind um mir zu helfen. Sie können nicht mehr da sein, wenn ich das Gefühle habe mich zu ritzen. Ich hatte vor, mich ihnen wieder zu öffnen. Aber wenn es so weiter geht, dann wird das nichts. Amy ist wie ein unüberwindbares Hindernis, welches ich umgehen muss. Aber sie ist immer da. Sie weiß was ich als nächstes mache und wann ich am verwundbarsten bin. Und dies nimmt sie zu ihren Vorteil. Gerade liege ich im Bett. Neben mir vernehme ich Stimmer. Im Zimmer neben an reden gerade Amy und Luke. Jedes einzelne Wort verstehe ich und es bricht mir das Herz. Wie sie gesagt hat glaubt mir Luke nicht. Er ist blind vor liebe und sieht lieber seinen besten Freund leiden, anstelle dass er sich von seiner Freundin trennt. Einer Freundin, die ihn nur ausnutzt. Ihn nicht liebt und es wahrscheinlich auch nie wird. Aber wenn Luke es irgendwann einsieht, dass hat er mich vielleicht schon verloren. Ob als besten Freund oder ganz, dass weiß ich nicht. Und um ehrlich zu sein ist es mir in diesen Moment egal.


Michale und Calum sind glücklich und gehen jeden Tag irgendwo hin. Wo weiß ich nicht und es ist für mich schmerzhaft. Auch wenn Michael einer meiner besten Freunde ist, so hasse ich ihn in diesen Moment. Er hat mir meine große liebe weg genommen. Aber ich habe selbst Schuld. Hätte ich nicht so eine Angst, Angs etwas altes zu verlieren, dann hätte ich ihn gefragt. Nur ist es jetzt zu spät. Wieso sollte Calum jemanden wie mich nehmen, wenn er jemanden wie Michael haben kann? Er sieht besser aus, ist talentierter und schlank. Mittlerweile ist es verständlich, warum mich die Fans am wenigsten mögen. Die anderen sind Sänger, während ich nur Schlagzeug spiele. Und wenn ich singe, dann klingt meine Stimme immer so kratzig. Aber nicht so schön kratzig wie Calums Stimme am Morgen, sondern als hätte ich eine Erkältung. Ich überlege auch, ob ich nicht jemanden meine Parts geben sollte. Ich meine, die anderen haben es ja wenigstens verdient, anders als ich. Mein Talent ist nur Schlagzeug spielen und das könnte jede andere Person übernehmen. Angestachelt von meinen Gedanken renne ich ins Bad und schließe die Tür hinter mir. Wild schauen sich meine Augen im Badezimmer um und durchforsten jede Ecke. Ich gehe zu meinen Versteck, wo ich meine Rasierklingen aufbewahre.

Immer wieder durchsuche ich es, aber ich kann sie nirgendswo finden. Als hätte jemand geahnt, dass ich mich weiter ritzen möchte. Auch wenn ich es versuche, versuche aufzuhören, so kann ich es nicht. Immer wider habe ich dieses Verlangen und mit jeder Stunde die verstreicht wird es schlimmer. Es ist wie mit Drogen. Du kannst einfach nicht aufhören, egal wie sehr du es versuchst. Das Verlangen wird dich überspülen und mit sich ziehen. Es wird dich auf den Grund ziehen und dich wie ein Wrack zurück lassen. Alleine, verlassen, gebrochen. Als ich keine finde suche ich weiter, aber das einzige was in meine Augen stich ist ein Handspiegel. Langsam gehe ich zu ihm und nehme ihn in die Hand. Vorsichtig streiche ich über die glatte Oberfläche, bevor ich ihn zu Boden fallen lasse. Mit einem klirren landen seine Stücke überall hin und bedecken den Boden. Ich lasse mich auf die Knie fallen, auch wenn sich die spitzen Scheiben in meine Haut bohren. Ich nehme mir ein großes Stück und lasse meinen Daumen über die scharfe Seite gleiten. Blut fängt an aus meiner Haut zu fließen, als die Haut aufgeschnitten wird.

Behutsam setze ich die Spitze an meine Haut an meinen Arm an und versenke sie. Blut läuft über meine Haut und fasziniert schaue ich jeden einzelnen Tropfen zu, wie er meinen Arm runterläuft. Als die Wunde aufhört zu bluten, setze ich neu an und beobachte das Spektakel wieder. Nur am Rande bemerke ich, dass jemand an die Tür klopft, denn der süße Schmerz ist wichtiger. Er übernimmt die Kontrolle und lässt mich alles vergessen. Vergessen, dass mein Körper nicht unbegrenzt Blut hat. Dass sich meine Augen immer träger anfühlen und ich mich schwächer fühle. Das einzige was mich dominiert sind die Schmerzen. Ein dumpfes Geräusch erklingt von der Tür und ich erkenne Calums besorgte Stimme. Langsam merke auch ich, dass ich kurz davor bin zu sterbe. Ich lege mich nach hinten und schaue an die Decke. Die einzigen Gedanken, die ich habe sind die, was mit den anderen wird. Ob sie glücklicher werden oder ob sie mich vermissen. Was aus Amy und Luke wird? Wird er doch merken, was Amy für eine Person ist? Aber das ist alles unwichtig. Denn ich werde es alles nicht mehr mitkriegen. Aber was ich mitkriege ist, dass die Tür aufgeht bevor ich wegtrete.

Behind the camera [Cashton] Wird Überarbeitet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt