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L U K E

„Ach ja? Hast du eine Wette verloren oder wieso sagst du mir das?", unsicher schaue ich ihn an und ziehe meine Hände weg. Stimmt das, was er sagt? Immerhin hat er mit Liam rumgemacht, aber da hatte er auch Alkohol getrunken und war sicherlich nicht mehr ganz nüchtern. Aber wieso sollte er deswegen etwas von mir wollen? Ich bin nicht wirklich beliebt und so wie Liam sehe ich ja auch nicht aus. „Luke, verdammt! Wieso kannst du mir nicht einfach glauben?"; aufgebraucht schaut Ashton mich an. Ich zucke mit den Schultern. Meine Angst ist, dass du mich nachdem ich dir gegeben habe was du willst alleine lässt. Das würde ich ihm am liebsten sagen, aber mein Mund bleibt geschlossen. Gott sei Dank kommt unser Essen in diesem Moment. Da habe ich wenigstens eine Ablenkung, dachte ich aber er nimmt mir meinen Teller einfach weg:„Rede mit mir. Ich weiß, dass du mich willst. Was ist so schwer, es zuzugeben?" „Nichts Ashton. Ich will bloß nicht ausgenutzt werden.", ich nehme meinen Teller wieder und fange an zu Essen. „Du denkst ich würde dich ausnutzen?", fragt der Ältere mich ungläubig. „Ach, ich bitte dich! So weit weggeholt ist das eigentlich gar nicht. So hast du es schon mit vielen anderen gemacht. Wieso sollte ich da eine Ausnahme sein'?", sage ich genervt etwas lauter. Ash sieht mich an, mit einem Blick der mir zeigt dass ich leiser reden soll, aber das ist mir egal. „Ich rede so laut wie ich will. Wenn es dir wirklich um mehr als nur Sex geht, dann wird das nichts mit uns. Ich bin dir doch jetzt schon peinlich. Ich brauche niemanden, der nicht zu mir steht.", sage ich. Er guckt mich für einen Moment einfach nur an, dann beugt er sich über den Tisch und küsst mich sanft. Wow, denke ich. Er würde zu mir stehen und obwohl mir der Kuss gefällt, löse ich mich von ihm und esse unbeteiligt weiter. „Langt dir das als Beweis?", haucht er und ich nicke stumm. Ein ‚Ich liebe dich' wäre natürlich noch schöner gewesen, aber man kann ja nicht alles haben.
Während dem Essen erzählt mir Ashton irgendetwas über seine Freunde, aber ich höre gar nicht richtig hin. Bilder von ihm und dieser Mandy gehen mir durch den Kopf. Ob die Beiden noch was miteinander haben? Nutzt er mich nur aus oder ist er wirklich interessiert? Ich weiß es nicht, aber ich möchte den Moment auch nicht zerstören mit meinen dummen Fragen, jetzt wo er sich mir öffnet und mir etwas über sich erzählt.
Ash bezahlt das Essen und will mich anschließend auch nach Hause bringen: „Ach komm schon, Luke. Was ist denn dabei?" „Nichts, ich will bloß noch nicht nach Hause.", lächle ich. „Und wohin willst du?", fragt er mich. Ich will mit dir spazieren gehen.", schüchtern schaue ich ihn an. „Oh okay.", lächelt der Ältere. Ich nehme seine Hand und gehe mit ihm nach rechts, bis wir an den Strand gelangen. „Ich liebe das Meer.", flüster ich. Er nickt zustimmend und legt einen Arm um mich, gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich werde rot und merke, wie ich mich immer mehr in ihn verliebe. Bald werde ich ihm nicht mehr wiederstehen können, das merke ich. Ich lehne mich an ihn und versuche meine Gedanken zu ignorieren, flüster in sein Ohr: „Du meinst es ernst oder?" Ash bekommt eine Gänsehaut, was mich grinsen lässt, und nickt lächelnd. „Gut, ich auch.", ich schaue ihn an „und jetzt bring mich nach Hause."
Auf dem Nachhauseweg halten wir uns einfach nur an der Hand und genießen die Stille. Ich sehe das Auto meiner Mutter in der Einfahrt und flüster ihm zu: „Meine Mum ist zu Hause, es wäre jetzt nicht so gut, wenn du mit rein kommen würdest." „Ich verstehe schon", sagt er etwas enttäuscht „Wir sehen uns morgen." Er umarmt mich sanft und verschwindet dann in der Dämmerung.
Meine Mutter hat nichts gegen meine Sexualität oder gegen Jungs, aber sie ist verdammt neugierig und wenn sie mich mit einem Jungen sieht frägt sie mich, gefühlt stundenlang, über ihn aus. Das wollte ich heute Abenf vermeiden. Ich schließe die Tür auf, ziehe meine Schuhe aus und gehe rein. Ich will gerade in mein Zimmer gehen, als ich die Stimme von meiner Mutter aus der Küche höre: „Luke! Wer war denn der süße Typ da draußen bei dir?" Fuck. Ich gehe in die Küche: „Mum. Das war nur Ashton, er geht in meine Schule." „Seid ihr zusammen?" Ich stöhne genervt auf: „Nein, wir hatten nur ein Date." Sie lacht wegen meiner Reaktion: „Lade ihn doch mal zum Essen ein, Schatz." Genau das wollte ich mir ersparen. Hätte ich Ashton doch bloß nicht gefragt ob er mich nach Hause bringt.

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