21. Thursday 3rd - Better together

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"Verdammt, ihr müsst reden!" Ich war seit ungefähr zwei Stunden wach, und seitdem versuchten die Mädels mich dazu zu überreden, zu Louis raus zu gehen.

Mein Ex hatte gesagt, wo er sich befand, falls ich reden wollte. Nun, ich wollte nicht reden, aber meine Freundinnen wollten, dass ich redete. Und sie nervten. Sie nervten wirklich. Heute war der letzte Tag der kleinen Tour, heute Abend standen wir zu zehnt auf der Bühne. Und ich musste auf der Bühne mit Louis so tun, als wären wir glücklich verliebt. Damit das wirklich so sein würde, sollte ich mit ihm reden. Aber Hey, ich war immer noch verletzt!
"In Ordnung, ich machs, ihr hört ja doch nicht auf zu nerven!" Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Großer Fehler.
"Oh, super!", freute Clara sich und schob mich zur Tür raus. "Viel Glück!" Oh Gott, was habe ich getan?
Ich ging zu dem kleinen Aufenthaltsraum, in dem Louis sich zurzeit befand und setzte mich schweigend auf eines der Sofas, nachdem ich die Tür geöffnet hatte und eingetreten war. Weil Louis nichts sagte, ergriff ich das Wort.
"Du wolltest mit mir reden?" Nicht ein einziges Mal sah ich ihn an.
"Ähm ja...", stotterte der Sänger. "Also ich glaube ich hab dich verletzt...!"
"Du glaubst, ja?", fragte ich spöttisch.
"Nein, ich weiß es. Und ich hab das nicht so gemeint. Ich war nur total dumm..."
"Da stimme ich dir zu", unterbrach ich ihn erneut leicht sarkastisch.
"Lass es mich doch wenigstens zuende erklären!", meinte er leicht gereizt. Ich nickte einmal kurz mit dem Kopf. "Gut. Also ich hab vergessen, dir was zu sagen. Das ganze war nur eine Wette, aber ich war so Down als du Schluss gemacht hast, das kam mir gar nicht in den Sinn, dass ich vergessen habe es dir zu sagen, und es ist mir erst am nächsten Tag eingefallen. Tut mir leid", entschuldigte er sich.
"Eine Wette? Mit wem denn?", fragte ich ungläubig. Das war echt die schlechteste Ausrede ever...!
"Wir Jungs haben gewettet...", meinte er leicht bedrückt. "Du kannst die anderen gerne danach fragen, und es tut mir wirklich leid! Also würdest du... Mir irgendwie verzeihen können?" Irgendwie war er süß wie er da so saß und mich um Verzeihung bat. Verdammt, ich war schon wieder von seinem Charme gefangen.
"Vielleicht irgendwie irgendwann...", begann ich zögerlich, konnte dann aber einfach nicht widerstehen und beugte mich zu ihm rüber um ihn zu küssen. Etwas überrascht erwiderte er, und es gab nur noch uns beide. Endlich wieder vereint.
"Schlagt ihr euch schon die Köpfe...Oh!", ertönte nach unbestimmter Zeit Zayns Stimme an der Tür. "Leute, sie leben noch!", schrie er hinter sich. "Gut, ich geh dann mal wieder, in einer halben Stunde müsst ihr zum Soundcheck da sein", verkündete er uns und schloss dann die Tür wieder.
Ohne weitere Worte auszutauschen küssten wir uns einfach weiter. Worte wären fehl am Platz gewesen, ganz klar. Doch nach einiger Zeit klingelte Lous Handy, und er ging seufzend dran.
"Was?!", sagte er leicht ärgerlich und genervt klingend. Die Stimme am anderen Ende laberte ihn kurz voll und er nickte. "Bleib mal locker, wir kommen, bis gleich." Er legte auf und wandte sich dann an mich. "Wir sollen zum Soundcheck kommen, sagt Paul", verkündete er.
"In Ordnung." Wir standen auf und gingen Hand in Hand aus dem kleinen Aufenthaltsraum zur Bühne.
"Da ist ja unserTraumpaar wieder", kicherte Julie als sie uns entdeckte, und wir beide streckten ihr unisono unsere Zungen entgegen. "Ich sag's ja", grinste Liams Freundin.
Auch die anderen unterzogen uns einer eingehenden Musterung, wandten sich dann aber Paul zu, der die Probe anleitete. Jeder bekam ein Mikrofon in die Hand gedrückt und dann hieß es singen. Die ersten Takte des Stückes erklangen und es klang einfach nur schrecklich, als Louis und ich zu singen begannen. Ich runzelte die Stirn, Louis grinste aber einfach und sang weiter. Tatsächlich klang es mit der Zeit immer besser, je passender die Mikrofone vom Technikteam eingestellt wurden. Praktisch. Als wir aufhörten zu singen klang es schon mal gar nicht so schlecht, und Angel und Harry setzten ein. Wieder klang es Anfangs schräg und wurde dann immer besser. Als beim Refrain alle einsetzten zu singen musste ich dem Drang widerstehen, mir die Ohren zu zuhalten. Um es nett auszudrücken, alle zusammen klangen wir grauenvoll.
Glücklicherweise ging das mit der Zeit immer besser und am Ende waren wir bühnenreif. Es wurde auch Zeit, denn in drei Stunden würde das Konzert beginnen.
Wir gingen zu Lou, um uns stylen zu lassen, und sie stellte uns ihre Assistentin Sophia vor, die ihr helfen würde, aber noch nicht so viel Erfahrung hatte.
Während unsere Haare gemacht wurden fiel mir auf, dass Louis nicht da war, und auch Niall fehlte. Ich dachte mir nichts weiter, doch als kurz darauf auch noch Harry verschwand machte ich mir schon einige Sorgen. Ungefähr eine Minute später kamen die drei aber wieder in das kleine Atelier und ließen sich von Sophia schminken. Ich wurde langsam aufgeregt und meine Hände begannen zu schwitzen und zu zittern. Wie hielten die Jungs das nur aus? Wahrscheinlich waren sie inzwischen einfach abgestumpft und immun gegenüber der Aufregung. Ansonsten würden sie ja vor jedem Auftritt halb sterben, nach zwei Konzertabenden wären sie tot! Das wäre schon irgendwie schade.
Als das Konzert begann, hüpften die Jungs enthusiastisch und energiegeladen wie immer auf die Bühne und schmetterten auch gleich den ersten Song.Die Mädchen tickten aus und mir wurde warm, während ich Louis betrachtete und mir bewusst wurde, dass ich ihn nicht verlieren wollte. Die anderen auch nicht. Es waren fünf Freunde, und einer davon war meine große Liebe. Zehn Hände, standen für ein Lachen. Daran denkend, lief ich nach dem dritten Song mit den anderen Mädels auf die Bühne und stellte mich nach vorn zu Louis. Die vertrauten Töne erklangen, und Adrenalin durchschoss meinen Körper, als ich gleichzeitig mit meinem Freund zu singen begann. Ich würde ihn lieben, immer. Und wir würden hoffentlich noch lange zusammen sein. Mithilfe der anderen konnten wir das schaffen. Wir waren eine große Familie. Wir zehn hielten zusammen. Euphorie durchströmte mich, dank des Zusammenhalts, den wir aufwiesen. Besser konnte es mir nicht gehen.

Und wenn sie nicht gestorben sind ... naja, ganz ist es nicht vorbei.

Liebe Grüße, Catrifa xx

Five FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt