Hallo ihr Lieben :)
Wenn euch diese Geschichte gefällt, würde ich mich sehr über eure Rückmeldungen freuen. Das motiviert nämlich ungemein und ich wüsste, ob es sich lohnt überhaupt weiter zu schreiben ^^
Viel Spass-----
Seit dem Ereignisreichen Wochenende waren inzwischen drei Wochen vergangen. Ich arbeitete weiter an meinen Projekten und schloss sogar eines verfrüht ab. Neben meinem Teilzeitjob in einer Anwaltskanzlei als Verwaltungsfachangestellte arbeitete ich freiberuflich als Zeichnerin und sass gerade an den Skizzen zu einem Cover für ein Kinderbuch, welches in einigen Wochen gedruckt werden sollte.
Seitdem ich die fremde Telefonnummer gesperrt hatte, fühlte ich mich viel befreiter und entspannter und hatte auch nach wenigen Tagen alles verdrängt. Mit Maria hielt ich weiterhin regelmässig Kontakt, auch wenn sie zwischendrin nicht sehr gesprächig war. Als Student hatte man eben auch mal zu tun, was ich vollkommen verstand.
Mit dem Bleistift an den Lippen überlegte ich mir ein neues Motiv, weil mir das vorige einfach nicht gefallen hatte. Es war eine Pferdegeschichte gewesen, mit viel Kitsch und Pink, und vorzugsweise glitzer. Solche Arten von Bildern gehörten eher weniger zu meinem Bereich, doch das Geld war knapp und man zog als Künstler an Land, was man nur konnte.
Als ich gerade meinen Stift ansetzte um die ersten Kreise zu ziehen, summte mein Handy wie wild los. Neugierig blickte ich auf das Display und sah Marias Gesicht aufleuchten. Sie rief an?
„Hallo?", fragte ich in den Hörer rein, nachdem ich das Telefon entsperrt hatte. Den Bleistift legte ich zurück in den Behälter und lehnte mich in meinem grossen Bürostuhl zurück. Noch ehe eine Antwort von Maria kam, hörte ich ein verzweifeltes Schluchzen. „Maria? Ist alles in Ordnung?", fragte ich panisch in den Hörer und verkrampfte mich sofort. War etwas passiert? Wieso weinte sie?
„I- ich ha- hab mich m- m- mit Tom gestritten", winselte und schluchzte meine Blonde Freundin in den Hörer. Ich seufzte und entspannte mich. Immer diese Menschen mit ihren Beziehungsproblemen. Ich war da vermutlich die schlechteste Anlaufstelle für, da mich diese Art von Problemen nicht juckte, weswegen ich nur trocken fragte: „Und?"
„Er ist weg, Wioletta. Einfach abgehauen", wimmerte Maria und ich erhob mich von meinem Stuhl um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. „Hat er gesagt wo er hin ist? Der kommt bestimmt wieder", versuchte ich meine Freundin zu beschwichtigen, doch diese beruhigte sich nicht, und schnappte hörbar nach Luft. „Maria beruhig dich doch erstmal. Wo soll er denn bitte hin sein?", fragte ich, vielleicht ein wenig zu schnippisch. „Ich weiss nicht wo er ist. Er hat gesagt er hat die Schnauze voll von mir, hat seine Tasche gepackt und ist gegangen. Wo könnte er nur sein?", fragte sie, schon etwas gefasster als vorher. Dennoch hörte ich hier oder da mal einen Schluchzer entweichen.
„Bestimmt seine Ex vögeln", grummelte ich und hievte mich anschliessend auf mein Sofa, als ich im Wohnzimmer ankam. Ich hörte wieder einen Anflug von Tränen und Trauer aus dem Hörer. Konnte sie sich nicht vorher beruhigen und dann anrufen?
„Tut mir Leid", entschuldigte ich mich für meine Aussage. Aber als ich merkte, dass dies Maria nicht sonderlich beruhigte, fügte ich hinzu: „Soll ich vorbei kommen? Oder hast du jemanden zu dem du gehen kannst?"
Es dauerte einen Moment, ehe die Blondine am anderen Ende des Hörers antwortete.
„Mhmh", machte sie verneinend und sagte: „Ich hab doch niemanden hier ... Ich weiss nicht was ich machen soll", murmelte sie, immer noch mit zitternder Stimme. „Weißt du was, ich setz mich Morgen nach der Arbeit ins Auto und komme für ein Paar Tage zu dir. Jonas kann mich sicher entbehren, da wir nicht viel zu tun haben. Und dann machen wir uns eine Gute Zeit und holen nach. Vielleicht bringt dich das ja auf andere Gedanken", schlug ich vor und hätte mir am liebsten selbst eine Ohrfeige verpasst.
Ich wünschte ich wäre nicht so ein Fauler Mensch, dann würde ich mich über den Aufkommenden Aufwand nicht so ärgern, aber ganz allein konnte ich meine Schulfreundin auch nicht lassen. Ausserdem konnte ich meine Bilder mitnehmen und so vielleicht auch ein wenig Inspiration zum Malen finden. „D- das ... wäre schön", hörte ich leise am Ende der Leitung. „Okay. Guck, mach nichts beklopptes. Schau dir ein paar Filme an und freu dich auf die kommenden Tage. Du wirst schon sehen, Tom wird wieder kommen", erklärte ich und lächelte über den Fakt, dass sich meine Freundin langsam beruhigte.
„Danke dir", nuschelte Maria noch mals und legte auf, nachdem ich nochmal ausdrücklich erklärte, wann ich los fahren würde.
Irgendwas in mir sträubte sich dagegen, wieder runter nach Bayern zu fahren. Woher diese Abneigung kam, wusste ich nicht, aber vielleicht würde sich meine Meinung ja noch ändern.
Nach dem Telefonat mit Maria, wählte ich die Nummer meines Vorgesetzten und erklärte ihm die Situation. „Kein Problem, Katja übernimmt sicherlich deine Schichten, sofern du ihre dann im Austausch dafür machst. Kümmer dich gut um deine Freundin", antwortete Jonas und ich war froh gewesen, einen so mitfühlenden und kulanten Chef zu haben.
Obwohl ich nur Teilzeit in der Firma arbeitete, hatte ich doch sehr viele Freiheiten, wofür ich sehr dankbar war. Solange die Arbeit gemacht war, durfte man Pause machen oder sich unterhalten, Musik hören oder lesen. Jonas war da nicht so streng wie andere Firmen, vielleicht hatte er deshalb auch so einen guten Draht zu seinen Klienten?
Nach dem Telefonat packte ich meinen kleinen Koffer mit allen möglichen Klamotten ein und stellte ihn zur Ausreise neben die Tür. Ich würde direkt nach der Arbeit am nächsten Tag fahren.
Ich schrieb meiner Schwester Ada noch eine Nachricht, dass sie gerne meine Wohnung über den Zeitraum nutzen durfte und verstaute anschliessend noch meine Arbeitssachen in einem speziellen Koffer.
Immer wenn ich in die Ferien fuhr, bot ich Adrianna - meiner Schwester, an, die Wohnung zu nutzen. So hatte sie einerseits für eine Weile Ruhe vor unserer Mutter und ich brauchte mir keine Sorgen machen, dass meine Katzen verhungerten.
Als ich eine Freudige Nachricht von ihr zurück bekam, lächelte ich und packte den Rest ein.
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Der nächste Tag verlief ereignislos. Morgens um sieben kam ich auf der Arbeit an, arbeitete mich bis zum Mittag durch, schnappte mir im Supermarkt nebenan noch ein paar Lebensmittel für die Fahrt und machte mich auf den Weg zurück nach München.
Wer hätte gedacht, dass es mich nach drei Wochen wieder in die Bayrische Landeshauptstadt ziehen würde? Na ich jedenfalls nicht. Klar dachte ich sehr gerne an das Wochenende zurück, da ich unglaublich viel Spass gehabt habe, dennoch war München kein Traumziel von mir und kein Ort, an dem ich oft sein musste.
Während ich so über die Autobahn fuhr, lies ich meine Deep Dark House playlist laufen und entspannte zu den Melodien.
Gott sei Dank hatten wir heute erst Donnerstag und nicht Wochenende, dass hiess, dass die Autobahnen relativ frei waren. Lediglich das Wetter machte nicht mit und es regnete den Nachmittag über.
Nach etwa sechs Stunden fahrt kam ich am Ankunftsort an. Maria wohnte im Stadtteil Giesing, wo es nur so von Altbauten und Studenten wimmelte.
Ich parkte meinen Audi vor ihrer Wohnung und schaltete mein Navigationssystem aus. Vor der Abfahrt hatte sie mir noch alle Daten durchgegeben, sodass ich mich am Ende nicht verfuhr.
Mit meinem Gepäck in der Hand begab ich mich zu der Hohen Altbauwohnung, die sich über mehrere hundert Meter Länge erstreckte. Die Fassade war weiss gestrichen, doch der Schmutz und Staub der Stadt zeichnete sich deutlich an den Wänden ab.
An der Hausnummer 155 angekommen, betätigte ich die Klinge, die zu Marias Wohnung führte. Die Tür öffnete sich mit einem Biepton und ich schleppte meinen Koffer, sowie meine Tasche mit den Malsachen hinter mir her.
Frustriert stellte ich fest, dass meine Freundin im fünften Stock wohnte und keinen Fahrstuhl besass. Als ich endlich ankam, wurde ich an der Tür schon von einem breiten Grinsen empfangen, und ihre schmalen Arme umarmten mich fest. „Danke, danke, danke, danke", murmelte die Blonde dabei immer wieder in mein Ohr.
„Ach, dass ist doch selbstverständlich", erwiederte ich und schob sie sanft von mir um sie genauer anzusehen. Maria hatte deutliche Ringe unter ihren Augen, welche schon vom vielen weinen rot unterlaufen waren. „Du siehst richtig scheisse aus", meinte ich mitfühlend und sie lachte. Wenigstens konnte man ihr immer noch ein lächeln aufs Gesicht zaubern, das tat gut zu wissen. In der Hinsicht war sie so viel mutiger und stärker als ich.
„Hast du Hunger?", fragte Maria und ich grinste, als ich eine Tüte zum Vorschein brachte, die ich in meiner Hand gehalten hatte. „Hab uns Döner mitgebracht", sprach ich, als ich die Tüte hochhob. Auf dem Weg zu ihrer Wohnung hatte ich eine kleine Gaststätte gesehen, die eben Döner anbot und da ich selber Hunger hatte, wurden eben zwei gekauft. Maria grinste mich an und nahm mir das Essen aus der Hand, während ich meine beiden Koffer im Flur abstellte und mich meiner Jacke, sowie der Schuhe entledigte.
Während ich das tat, kam mir ein kleiner, brauner Wollknäuel entgegen gelaufen und begann aufgeregt zu bellen, als er mich sah. „Das ist Tilo, unser kleiner Pom. Der beisst nicht", erklärte Maria, als sie zwei Teller ins Wohnzimmer brachte und auf dem Tisch platzierte.
Ich ging in die Hocke, um den kleinen Fellknäuel zu streicheln, doch der Hund hüpfte aufgeregt hin und her und liess sich nicht anfassen. „Gut, dann bekommst du eben keine Liebe", sagte ich zickig und setzte mich auf die schwarze Ledercouch, die das halbe Wohnzimmer einnahm. Ich bemerkte, wie Maria in ihrer Bewegung inne hielt und traurig aufs Essen starrte. ‚Oh nein', schoss es mir durch den Kopf. Das Wort ‚Liebe' sollte ich so schnell lieber nicht in den Mund nehmen, wenn meine Freundin so empfindlich reagierte. Für einen Moment schwiegen wir uns an und ich überlegte, ob es eine Gute Idee war, dass ich nach München gekommen war. Ich war nie sonderlich gut darin gewesen, Leute zu trösten, geschweige denn Worte zu finden, die Menschen hören wollten. Vermutlich würde ich die gesamte Situation noch schlimmer machen, als sie eigentlich war und doch sass ich hier, weil Maria das wollte. War sie wirklich so einsam in München?
„Iss, dein Döner wird Kalt", sagte ich nach einigen Momenten der Ruhe und beobachtete, wie sie zögern das Brötchen nahm. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie biss zaghaft ab. Ich schnappte mir meinen Kebab auch und biss genüsslich rein. Nach einigen ruhigen Minuten, in denen nur gekaut und geschmatzt wurde, ergriff ich wieder das Wort. „Worüber hattet ihr euch eigentlich gestritten?"
Maria wartete mit ihrer Antwort und sprach anschliessend: „Er ist immer weg. Wirklich immer. Und ich hab ihn gefragt woran er denn so lange arbeitet..." Sie schwieg wieder einen Moment und blickte zu ihrem Hund, der bettelnd auf dem weissen Lammfellteppich sass. „Er hat dann gesagt, dass sie stress in der Firma haben, aber er ist nicht auf meine Frage eingegangen". Wieder schwieg sie, blickte dann aber von ihrem Hund zu mir. „Naja, dann bin ich etwas sauer geworden und habe ihn gefragt ob er mir fremd geht. Daraufhin ist er total ausgeflippt... Dass ich ihm Dinge unterstellen würde, die gar nicht stimmen und so." Wieder schweigen. Ich liess ihre Worte auf mich wirken und beobachtete jeden ihrer Züge. Ein Mann, der nicht reden konnte und einfach verschwand. Die Situation kam mir nur allzu bekannt vor und ich merkte ebenfalls ein ziehen in meiner linken Brust. Im Gegensatz zu Maria, war ich damals total ausgeflippt.
Ich habe nichts gegessen, wollte nichts sehen, gab meinen Job auf und landetet in der Klapse, weil meine Depressionen so schlimm gewesen waren, dass ich nur noch dahin vegetiert bin. Maria schien jedoch stärker zu sein als ich, denn im Gegensatz zu mir, suchte sie nach Hilfe. Ich hatte damals alle von mir weggedrängt.
Ich überlegte, was ich zu der Situation sagen konnte, doch es fielen mir nicht die richtigen Worte ein. Ich wollte sie mit meiner Meinung nicht kränken. Ich wollte nicht, dass sie dachte, dass ich Liebe verabscheute und einen Eindruck bekommt, dass ich das Singleleben beführworte.
„Also", setzte ich an und erntete einen fragenden Blick. „Vielleicht... war er verletzt. Vielleicht... hat er wirklich nichts gemacht... Aber seien wir mal ganz ehrlich, wenn er tatsächlich so unschuldig wäre, wie er in dem Moment behauptet hat, wäre er dann abgehauen?", fragte ich ganz ehrlich und erntete einen erschrockenen Blick von Maria. Ich hatte einen wunden Punkt getroffen, das spürte ich und doch konnte ich es einfach nicht lassen. Ich hasste es, wenn Menschen in einer Beziehung waren, die sie kaputt machten. Schon gar nicht duldete ich es, wenn man jemanden einfach sitzen liess. Und das war in Marias Fall ja wieder offensichtlich. Der Mann begann einen Fehler und machte einen Rückzieher ohne ein sterbenswörtchen darüber zu verlieren wohin er ging. Inständig hoffte ich, dass Tom wieder zurück kommen würde, doch meiner Freundin zuliebe wünschte ich, dass sie einsah, dass er nicht der Richtige war, nach dieser Aktion.
„Ich weiss nicht, welchen Grund er haben könnte, abzuhauen", antwortete meine Freundin auf meine Frage. „Es schien wie eine Kurzschlussreaktion, aber er meldet sich ja auch nicht. Ich hab versucht Stefan anzurufen, doch er meinte, er wüsse nicht wo Tom ist. Das ist zum Mäusemelken", jammerte Maria und biss wieder von ihrem Döner ab. „Aber...", setzte sie im nachhinein noch nach und schaute mich direkt an. „Seit wann bist DU denn so negativ geworden? Das war nicht immer so."
‚Mist', schoss es mir durch den Kopf. Das Thema wollte ich auf keinen Fall anschneiden und vermied einen Moment lang den Augenkontakt zu meiner Freundin. Ich biss von meinem Kebab ab und tat so, als hätte ich die Frage überhört, indem ich sie fragte, was wir die Tage machen wollten.
Maria lächelte nur auf meine Reaktion hin und zuckte mit den Schultern. „Wir könnten ins Kino, oder ins Museum", schlug sie vor und nickte. „Jo, hauptsache wir kommen hier ein bisschen raus", lächelte ich und schlang den Rest meines Abendessens runter.
Ich sah, dass Maria noch etwas sagen wollte, doch noch bevor etwas aus ihrem Mund kam, überlegte sie es sich anders und stand auf, um die Teller weg zu räumen.
Was ging ihr nun schon wieder durch den Kopf?
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Zakazana miłość - Verbotene Liebe
FanfictionDie junge Polin Wiola lebt seit vielen Jahren in Deutschland. Sie führt ein normales Leben, mit normalen Freunden und einem normalen Job. Doch was passiert, wenn sie über Umwege einen berühmten Fussballer kennenlernt? Und dieser dann auch noch ihr g...