Entspannt trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad herum, während ich mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn raste. Kristoph und ich hatten uns abgewechselt, was die Fahrt zurück nach Hause anging. Es lagen nun nur noch etwa zweihundert Kilometer zwischen uns und unserem Ziel - Hannover.
Während Kris die Augen geschlossen hatte und zu schlafen schien, summte ich zu den Toten Hosen mit, die gerade im Radio liefen. Als ich am Morgen aufgestanden war, hatte ich mich wieder elendig gefühlt. Nicht, weil ich am Abend zuvor getrunken hatte, sondern generell. Mich hatte wieder diese zähe Traurigkeit gepackt, als ich an den Traum der letzten Nacht zurück dachte. Ich schüttelte einen Moment lang meinen Kopf, um wenigstens während der Autofahrt frei von den Gedanken zu sein, schließlich war Danny ein abgeschlossenes Kapitel was nicht mehr über meine Gegenwart herrschen sollte. Ich versuchte mich auf etwas anderes, als an die Vergangenheit zu konzentrieren und starrte stur auf die Strasse vor mir. Da es Sonntagnachmittag war, hatte sich auch der Verkehr gedichtet und ich fokussierte mich darauf, nirgends rein zu fahren. Ich hoffte, dass sich kein Stau bildete, denn so wie es gerade auf der Fahrbahn aussah, war es nicht unwahrscheinlich, stecken zu bleiben.
Ich warf einen Blick auf mein Telefon, welches auf dem Armaturenbrett befestigt war. Die Person, die mir eine Gute Nacht gewünscht hatte, schien es nicht für nötig zu halten sich nochmals zu melden. Als ich heute Morgen einen Blick auf mein Smartphone geworfen hatte, war auch keine neue Nachricht gekommen und ich entschied mich dazu, dies so zu belassen.
Fremden Nummern hinterher jagen war etwas, das ich partout nie tat. Wenn jemand etwas von mir wollte, würde diese Person sich schon wieder melden.
Als sich die Autobahn nach wenigen Kilometern wieder etwas auflockerte, tritt ich aufs Gaspedal und jagte auf der linken Spur an den anderen Autos vorbei. Ich wollte schnell wieder zu Hause sein und mich auf die neue Arbeitswoche vorbereiten. Ich hatte hier und da noch einige Aufträge zu erledigen, war aber wegen dem Trip nach München nicht mehr dazu gekommen.
Als mir das Radio aus dem Hals raus hing, wechselte ich auf eine meiner vielen Playlists und horchte der 80er und 90er Hits, die nun durch die Lautsprecher ertönten. Meine Laune hob sich zu den alten Beats und ich nickte im Takt mit.
Die Sonne ging gerade unter, als wir die kurze Kies Einfahrt des Wohnhauses befuhren. "Wir sind da", sagte ich, während ich den Motor ausschaltete und schaute zu Kris rüber, der die Augen fest verschlossen hatte aber den Mund einen Spalt auf. Ich stupste ihm gegen sein Ohr und lachte, als er schmatzend die Augen öffnete und verschlafen aus dem Auto blickte. Er grummelte mir etwas unverständliches und sah mich dann fragend an. "Wie war das?", fragte ich ihn und öffnete die Autotür während ich abwartete was er zu sagen hatte. "Wir sind ja schon da", korrigierte er sich und stieg aus. "Achso!", lachte ich und tat es ihm gleich. Dann warf ich ihm seine Autoschlüssel rüber, die er ohne Mühe auffing. "Ich werde dann jetzt direkt weiter fahren", setzte ich an und steuerte meinen dunkleblauen Audi A3 an, der im Schatten des Vordachs, neben dem Opel stand. "Alles klar. Danke nochmal für's mitkommen", bedankte sich Kris und winkte mir zu. "Ich danke dir", antwortete ich und lies mich in den Sitz gleiten, nachdem ich meine beiden kleinen Taschen auf dem Beifahrersitz versorgt hatte.
Ohne groß zu warten, fuhr ich aus der Einfahrt aus und winkte meinem Stiefvater nochmals zum Abschied, ehe ich einen Blick über die Schulter warf und auf die Strasse rollte.
Die Fahrt zu meiner Wohnung dauerte etwa eine halbe Stunde. Ich manövrierte mich in den Abendverkehr, der heute besonders entspannt war und fuhr ohne Umwege direkt zu meiner kleinen Wohnung, die sich im Süden Hannovers befand.
Nachdem ich das Auto in der Hauseigenen Tiefgarage geparkt hatte, begab ich mich mit meinen Taschen auf den Armen hoch zu meiner Wohnung, welche im vierten Stock, und somit unterm Dach lag. Als ich die Tür aufschloss, kam mir direkt ein lautes Miauen entgegen und ich lachte, als ich meinen Kater Baghira erblickte, wie er um meine Füsse herum wuselte. "Lass mich doch ankommen", grinste ich dem schwarzen Tier zu und stellte meinen Rucksack und auch meine Handtasche auf dem Boden ab. Nachdem ich die Tür hinter mir zu zog, hockte ich mich vor den schnurrenden Kater und strich ihm ein paar Mal über den Kopf, ehe sich auch seine Schwester Łapka zu uns gesellte. Die graue Katze kam ruhig schnurrend bei uns an und holte sich ebenfalls ein paar Streicheleinheiten ab. Anschließend prüfte ich, ob sie noch Futter hatten und sah, dass meine Schwester schon dagewesen war. "Na, Hunger habt ihr wohl keinen mehr", stellte ich zufrieden fest und griff mir wieder meine Sachen um sie ordnungsgemäß weg zu räumen.
Nachdem ich die Wäsche in den Korb geschmissen hatte und mich selber in bequeme Sachen geworfen habe, setzte ich mich auf meine rote Couch und schaltete den Fernseher an.
Gelangweilt zappte ich durch die Programme und blieb irgendwann auf Pro7 hängen, da dort Galileo lief. Entspannte guckte mir die aktuelle Doku über Sprengstoff an und streichelte nebenbei Łapka, die sich neben mir breit gemacht hatte.
Ein vibrieren meines Smartphones ließ mich aufhorchen und ich erhob mich träge von meinem bequemen Platz. Da ich mein Handy vorher auf dem Fernsehschrank abgelegt hatte, durchquerte ich den Raum und griff nach dem Gerät. Zeitgleich öffnete ich eine der Türen und griff nach den Salzstangen, die ich letzte Woche gekauft hatte und marschierte zurück zu meiner Katze, die immer noch an der selben Stelle lag wie vorher. Kaum hatte ich mich wieder auf meinen Platz gesetzt, vibrierte es erneut und ich entsperrte das Display um zu sehen, wer mir geschrieben hatte.
Überrascht hob ich meine Augenbrauen und öffnete die Erste Nachricht, welche von der Nummer stammte, die mir schon am Abend zuvor geschrieben hatte.
"Wer ich bin? Rate doch mal!", stand dort geschrieben. Ich verdrehte meine Augen und tippte direkt eine Antwort:
"Ich stehe eher weniger auf solche Spielchen. Also?", und sendete diese ab.
Dann öffnete ich die andere Nachricht und stellte fest, dass es wieder eine Fremde Nummer war. Dieses Mal konnte ich mir aber sicher sein, dass diese von Maria kam, denn allein ihre Ausdrucksweise passte viel besser hier zu.
"Hey Liebes! Ich hab gestern doch total vergessen dir zu schreiben! Aber hier hast du jetzt meine Nummer! Ich hoffe du bist gut angekommen? LG Maria"
Ich speicherte ihre Nummer direkt unter 'Mariechen' ab, so wie ich sie früher mal genannt hatte und tippte auch ihr eine Antwort zurück:
"Hallöchen Mariechen! Danke, bin eben daheim angekommen und spanne noch aus. Wie ist der Abend ausgeklungen?"
Als von beiden Nummern nicht sofort was zurück kam, legte ich mein Telefon neben mich und verfolgte wieder die Sendung. Konzentrieren konnte ich mich aber nicht auf das Programm, da mir die ganze Zeit die Fremde Nummer Sorgen machte. Wer zur Hölle erlaubte sich so einen Spaß? Ich hatte eine Vorahnung wer das sein könnte, doch ich verwarf den Gedanken sofort wieder als mein Handy erneut vibrierte.
Mariechen: "Du hättest echt noch bleiben sollen. Es wurde zwar nicht lang, aber die Jungs haben sich ständig aufgezogen und irgendwelche Wetten gemacht, die zum Teil ausgeartet sind. Aber etwa eine Stunde später haben sich unsere Wege getrennt"
Wio: "Du musst mir das jetzt echt nicht unter die Nase reiben. Ich bereue es ja schon, dass ich eher gegangen bin"
Wio: "Übrigens, hast du irgendwem meine Nummer gegeben?"
Mariechen: "Nein O.o Wieso sollte ich?"
Wio: "Seit gestern Nacht bekomme ich Nachrichten von einer unbekannten Nummer, aber ich weiß nicht zu wem sie gehört"
Ich schickte die Nachricht ab und stellte überrascht fest, dass besagte Nummer mir wieder geschrieben hatte.
"Du bist ja langweilig. Dann halt nicht"
Genervt überlegte ich, was ich darauf antworten sollte, entschied mich aber dazu, es sein zu lassen und legte genervt mein Handy neben mich.
Ich schnappte mir ein paar Salzstangen und starrte wieder auf den Fernseher. Das komplette Programm ging an mir vorbei weil ich mich die ganze Zeit ablenken ließ. Die Nachrichten auf Whatsapp ließen mir keine Ruhe und ich wollte einerseits wissen, wer mir da schrieb aber andererseits erschrak mich der Gedanke selber. Ich wollte nicht, dass sich mein Verdacht bestätigte, weshalb ich beschloss, die Nummer vorerst zu blockieren.
Just in dem Moment wo ich es tat, kam auch wieder eine Nachricht von Maria und ich öffnete sie, nachdem ich die Einstellung durch genommen hatte.
Mariechen: "Das ist komisch. Also ich habe damit nichts zu tun, dass schwöre ich."
Ich seufzte und legte mein Handy wieder weg. Gerade war ich viel zu genervt von der ganzen Situation, als dass ich noch groß irgendwas antworten wollte.
Ich machte mich langsam Bettfertig, duschte ausgiebig lang und zog mir meine kuschelige, rosa Schlafhose und ein Tanktop an. Meine braunen Haare wickelte ich in einen Zopf und begab mich dann anschließend getrocknet und frisch gemacht, ins Bett. Meine Tür ließ ich offen, damit die Katzen reinkommen konnten.
Die kommende Woche würde anstrengend werden, also stellte ich mir meinen Wecker früh und schloss alsbald die Augen. An die Seltsame Nachricht auf meinem Handy dachte ich nicht mehr.----
Übersetzungen
Łapka - Pfötchen
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Zakazana miłość - Verbotene Liebe
Fiksi PenggemarDie junge Polin Wiola lebt seit vielen Jahren in Deutschland. Sie führt ein normales Leben, mit normalen Freunden und einem normalen Job. Doch was passiert, wenn sie über Umwege einen berühmten Fussballer kennenlernt? Und dieser dann auch noch ihr g...